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Wer in diesen Tagen einen Garten oder Balkon besitzt, kann sich glücklich schätzen, denn: vor uns liegt ein strahlend schönes Frühlingswochenende. Bei vorausgesagten 14 bis 19 Grad und überwiegend sonnigen Stunden wächst die Lust auf einen ersten Biergartenbesuch, ein Picknick im Grünen oder ein Fußballmatch mit Freunden im Park.
Was in jedem anderen Jahr selbstverständlich wäre, ist in diesem Frühjahr nicht möglich, sogar verboten. Wegen der sich ausbreitenden Corona-Pandemie sind Einrichtungen, Geschäfte und Restaurants geschlossen, Spiel- und Sportplätze gesperrt und Menschenansammlungen untersagt. Auch längeres Verweilen im öffentlichen Raum – zum Beispiel in Parkanlagen – ist nicht gestattet. Generell dürfen sich Menschen nicht mehr "versammeln".
Bevor nun aber der vielbeschriene "Corona-Koller" einsetzt und man sich nur noch unter der eigenen Bettdecke verkriechen mag, sei gesagt: frische Luft, Sonne und Bewegung sind wichtig für unser Immunsystem und gesund für die Psyche. Sich im Freien aufzuhalten ist nach wie vor nicht verboten – wer sich seiner Verantwortung bewusst ist, hohe Bußgelder vermeiden und die Tage trotz trüber Nachrichtenlage mit Sonne satt genießen will, muss sich deshalb an die Regeln und den Abstand zu anderen von 1,5 bis 2 Metern halten.
Seit Freitag, 3. April, gilt in Hessen ein einheitlicher Bußgeldkatalog. Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen werden nun finanziell geahndet. Die Bußgelder können die sonnenbedingte gute Laune schnell trüben. Es gilt: allein oder mit Personen des eigenen Hausstandes unterwegs zu sein, ist erlaubt. Sicherheitsabstände zu anderen müssen aber eingehalten werden.
König ist, wer einen Garten besitzt. Unkraut jäten, Beete planen, anlegen und Blumen und Gemüse pflanzen ist am kommenden Wochenende im Garten möglich. Kinder können im heimischen Sandkasten Matsch- und Sandkuchen backen und Sandburgen bauen. Auch ein Familien-Fußballturnier auf dem eigenen grünen Rasen sorgt für Spaß und das längst vergessene Trampolin in der Garage freut sich auf ein "Revival".
In der Stadt sind Gärten rar. Eine Auszeit an der frischen Luft ist dafür auf "Balkonien" möglich. Ein nett hergerichteter Balkon hebt die Stimmung und lädt zum Verweilen und Sonnenbaden ein. Also ran an die Arbeit: Blumenkästen warten auf Zuwendung und darauf, endlich mit Kräutern und Blumen bepflanzt zu werden. Auch graue Hinterhöfe schreien nach Aufmerksamkeit. Mit bunter Malkreide lässt sich der Alltags-Tristesse entgegenwirken und wer weder Balkon noch Hinterhof hat, kann allein oder mit dem eigenen Haushalt einen kleinen Waldspaziergang machen, joggen, Inliner fahren oder eine Runde mit dem Rad drehen. Von großen Touren sollte allerdings Abstand genommen werden. Ein genauer Blick in die Natur lohnt sich aber – egal, ob auf dem Balkon, im Garten, vor dem Haus, am Feldweg oder Waldrand. Im Frühling erwacht sie an verschiedenen Orten zum Leben und lädt Groß und Klein dazu ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Welche Blumen sind zu entdecken und wie heißen und riechen sie eigentlich? Naturdetektive kommen hier auf ihre Kosten und lehrreich ist der Ausflug in die Pflanzenwelt allemal.
Sich im öffentlichen Raum zu bewegen heißt aber auch, sich an die Vorgaben zu halten. "Hotspots" sollten aus Vernunft und Platzmangel umgangen werden. Vielerorts reagieren Städte und Gemeinden bereits auf das unvernünftige Verhalten vieler Menschen, sperren Parkplätze und Zufahrten beliebter Ausflugsziele. Jeder einzelne ist mitverantwortlich für den Kampf gegen das Coronavirus und sollte deshalb bedenken, dass es nicht nur um die eigenen Gesundheit geht, sondern vor allem um den Schutz von Risikogruppen und um unser aller Recht, sich auch weiterhin im Freien bewegen zu dürfen.
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