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Dieses Naturschauspiel bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Am kommenden Freitagvormittag, 20. März, wird sich ganz langsam der Mond vor die Sonne schieben und so einen Schatten auf die Erde werfen. Zwar ist sie bei uns nicht total, doch ein großer Teil der Sonnenscheibe wird vom Mond verschluckt. Rund 3.500 Kilometer Richtung Nordpol wird es total finster.
Die Sonnenfinsternis (SoFi) beginnt im Nordatlantik etwa 700 Kilometer südlich der grönländischen Südküste. Der Kernschatten zieht nach Nordosten und verfehlt Ostisland nur um etwa 70 Kilometer, überquert aber die Färöer-Inseln. Der Finsternispfad zieht Richtung Norden, wobei die maximale Totalitätsdauer von 2 Minuten 47 Sekunden erreicht wird. Bevor der Kernschatten nur 70 Kilometer vom Nordpol entfernt die Erde verlässt, überquert er noch den norwegischen Svalbard-Archipel.
Dieses astronomische Spektakel können wir in Wiesbaden zum Teil ebenfalls mitverfolgen. Etwa 80 Prozent wird der Mond die Sonne am Freitagvormittag verdecken. Und damit etwas Schatten auf die hessische Landeshauptstadt werfen.
Gegen 9:30 Uhr wird sich der Mond langsam vor die Sonne schieben. Die maximale Bedeckung wird zwischen etwa 10:35 und 10:45 Uhr erwartet. Anschließend zieht unser erdnaher Trabant weiter, bis er gegen 11:50 Uhr die Bahn der Sonnenstrahlen auf die Erde verlassen hat.
Diese Naturschauspiel sollte man nicht verpassen, aber bitte nicht ohne Schutz in die Sonne schauen. Sie können die SoFi problemlos ohne optische Geräte wie Ferngläser beobachten. Doch schauen Sie niemals ohne geeignete Schutzbrillen in den hellen Stern, denn schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung können die Folge sein. Spezielle Sonnenfinsternisbrillen mit besonderen Filterfolien erhalten Sie bei Augenoptikern und im Fachhandel.
„In einem Fernglas oder einem Kameraobjektiv bündeln sich gefährliche Sonnenstrahlen wie hinter einem Brennglas und können die Netzhaut des Auges in Bruchteilen von Sekunden zerstören", warnt Dr. Marko Ostendorf, Arzt beim Infocenter der R+V Versicherung. Die Folge sind schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung. Der Experte rät deshalb, bei der Sonnenfinsternis auf optische Geräte zu verzichten oder spezielle Sonnenfilter einzusetzen.
Zwar ist die Sonnenstrahlung bei einer Sonnenfinsternis nicht gefährlicher als sonst auch. Aber normalerweise blinzeln Menschen, wenn sie in das grelle Licht schauen - ein Schutzmechanismus des Auges. Bei einer Sonnenfinsternis gibt es jedoch etwas zu sehen. "Die Menschen schauen sich das intensiv an und verkneifen sich das Blinzeln. Weil die Netzhaut nicht schmerzempfindlich ist, sind die Folgen erst später spürbar", so Dr. Ostendorf.
Laut den Meteorologen soll das Wetter gut werden. Wie stark die Bewölkung sein wird, kann man heute noch nicht sagen, allerdings ein völlig wolkenverhangener Himmel wird es glücklicherweise nicht geben. Das heißt also freie Sicht, aber bitte nur mit Augenschutz, auf die partielle Sonnenfinsternis.
Die letzte totale Sonnenfinsternis in Deutschland gab es im Sommer 1999. Für etwa 2 Minuten wurde es im Land dunkel. Die nächste totale SoFi wird es erst am 3. September 2081 wieder in Deutschland geben.
Wer gerne einen besonderen Blick auf die partielle Sonnenfinsternis werfen will, der kann das auf der Wiesbadener Sternwarte tun. Diese hat am 20. März, von 9:30 bis 12:30 geöffnet. Die Sternwarte befindet sich auf dem Dach der Martin-Niemöller-Schule in der Bierstädter Straße 47.
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Der Mond kreist um die Erde, die Erde kreist um die Sonne. So kommt es vor, dass es Momente gibt in der sich Sonne, Mond und Erde auf einer Linie kreuzen. In genau diesem Augenblick verdeckt der Mond die Sonne und der Himmel verdunkelt sich, eine vollständige Sonnenfinsternis ist zu sehen.
Ein solches Phänomen ist allerdings nur sehr selten zu beobachten, da der Mond nicht immer im "richtigen" Winkel zur Erde steht.
Fotoanimation: Wiesbadenaktuell