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Schöner hätten es sich die Verantwortlichen nicht vorstellen können. Die Sonne lachte vom strahlend blauen Himmel, blinkende Oldtimer standen Spalier und eine beachtliche Menschenmenge wartete neugierig darauf, dass Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz das Band durchschnitt, um erstmals das neue Stadtmuseum am Markt – kurz sam – der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Nachdem im Vorfeld schon viele Worte gewechselt waren, machte es Scholz kurz und wies den Besuchern mit einem freundlichen Wink den Weg in den Gewölbekeller. Die ließen sich auch nicht lange bitten und eilten erwartungsvoll die Treppe hinunter, um „ihr“ neues Museum zu „erobern.
Gleich am Eingang überrascht das Museum mit seiner Weitläufigkeit. Man kann locker durchschlendern oder sich an der Kennzeichnung orientieren und einem bestimmten Thema folgen. In kleinen Einheiten werden in den auffällig geformten Vitrinen Exponate aus unterschiedlichen Epochen gezeigt.
Auch an die Kinder wurde gedacht, in einer interaktiven Ecke können schon die Kleinsten Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes „erfassen“, denn Playmobilfiguren animieren die Kinder das Gehörte spielend umzusetzen. Jeanine Erler ist mit ihrem Mann und dem kleinen Sohn gekommen und schlendert begeistert durch die Ausstellung sie sagt: “Ich finde es toll, hier auch Exponate aus der Wiesbadener Vergangenheit zu sehen, mit der ich zum Teil gar nicht so vertraut bin“ und weiter „selbst für kleine Kinder ist sind interessante Dinge dabei“. Auch die Ausstellungsfläche findet sie vollkommen ausreichend: „Ich komme lieber öfter und beschäftige mich einem Thema intensiver als in einem großen Museum von einer riesigen Ausstellung schier erschlagen zu werden.“
Dieser Meinung sind auch die beiden Cousinen Ute Reusch und Ulla Schnorrer. Die beiden kennen den Marktkeller schon seit ewigen Zeiten und sind begeistert, wie er sich jetzt präsentiert. „Wenn man durchläuft fragt man sich, warum niemand schon früher darauf gekommen ist, dieses architektonischen Schatz der Stadt so zu nutzen“, finden sie übereinstimmend. Die Weitläufigkeit des Gewölbekellers ließe ihrer Meinung nach durchaus noch mehr Vitrinen zu, andererseits sei es so wunderbar überschaubar. Sie freuen sich auf weitere Ausstellungen und habe sich festvorgenommen, diese auch zu besuchen. Das Museum unterscheidet sich aus ihrer Sicht in nichts von neugebauten Museen, das liegt sicher auch an der gelungenen Umsetzung durch die Kuratoren. Ein neues großes Stadtmuseum halten sie nicht für notwendig.
Rose-Lore Scholz läuft sichtlich entspannt durch die Ausstellung: „Seit über 20 Jahren habe ich mich für das Thema Stadtmuseum stark gemacht. Umso glücklicher bin ich jetzt über diese Lösung. An einem solchen zentralen Ort, in historischer Architektur die Wiesbadener Stadtgeschichte präsentieren zu können und die Menschen an das Thema heranzuführen, erfüllt mich mit Stolz und Freude. Damit scheint sie vielen Besuchern aus der Seele zu sprechen. „Wir kommen wieder“, ist der Tenor derer, die das Museum wieder verlassen.
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Fotos: Petra Schumann