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Erneuerbare und regenerative Energien sind die Schlüsselwörter für die Energiegewinnung der Zukunft. Ein wesentlicher Auslöser für das neue Denken ist der zurzeit noch erhöhte Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2, der im Wesentlichen auf das Verbrennen fossiler Brennstoffe zurückzuführen ist.
Um den CO2-Ausstoß in der Region Wiesbaden zu reduzieren und dadurch eine nachhaltige Verbesserung des Klimas zu erzielen baut die ESWE BioEnergie GmbH, eine Tochter der ESWE Versorgungs AG in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wiesbadener Deponiestandort ein Biomasseheizkraftwerk (BMHKW).
Biobrennstoffe gelten als CO2-neutral, da nur so viel CO2 bei der Verbrennung ausgestoßen wird, wie zuvor durch das Wachstum der Biomasse dem Kreislauf entnommen wurde.
„Mit dem Vorhaben der ESWE BioEnergie GmbH wird ein wesentlicher Baustein der energie- und klimapolitischen Ziele in der hessischen Landeshauptstadt, die bis 2020 den Anteil der erneuerbaren Energien auf mindestens 20 Prozent steigern will, erfüllt“, betont Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller beim Spatenstich am Samstagnachmittag auf dem Gelände der Wiesbadener Deponie.
„Die 20 Prozent sind ein ambitioniertes Ziel, das nicht nur durch den Einkauf von Ökostrom erreicht werden kann, sondern wir müssen auch darauf setzen, erneuerbare Energie durch eigene Anlagen vor Ort zu erzeugen. Hierzu kann die Biomasse einen erheblichen Anteil beitragen. Als Umweltdezernent will ich alle erneuerbaren Energien voranbringen – also auch Wind- und Solarenergie sowie die Geothermie. Unter anderem prüfen wir deshalb gemeinsam mit der ESWE die Machbarkeit von potenziellen Standorten zum Bau einer Photovoltaik-Freiflächenanlage“, fügt Bürgermeister und Umweltdezernent Arno Goßmann an.
Das Biomasseheizkraftwerk ist ein gutes Projekt findet Goßmann, denn es kommt sowohl der Umwelt und dem Klima als auch den vor Ort lebenden Menschen zugute. „Der hiesige Standort befindet sich außerhalb von wasserrechtlichen Zonen und außerhalb Naturschutzgebieten. Ideal ist die Nähe zum Brennstofflieferanten wie der Deponie und zur Autobahn Die Anbindung des BMHKW an das ESWE-Fernwärme-Verbundnetz und das Stromnetz können mit relativ geringem Aufwand realisiert werden.“
Die Auslegung des BMHKW auf eine gekoppelte Strom- und Wärmenutzung ermöglicht einen besonderen hohen Wirkungs- und Effizienzgrad der Anlage, erklärt ESWE Vorstandsmitglied Dr. Stephan Tenge. Durch das BMHKW werden künftig rund 4 Prozent des gesamten Strombedarfs und 50 Prozent des Fernwärmebedarfs der Stadt Wiesbaden regenerativ erzeugt.
Mit dem erzeugten Strom können 12.000 Einfamilienhäuser, dass entspricht eine Leistung von 55.000 Megawattstunden, mit umweltfreundlicher erzeugter Energie versorgt werden. Außerdem produziert das BMHKW circa 151.000 Megawattstunden Wärme.
Das neue BMHKW der ESWE wird insbesondere mit Alt-Gebrauchtholz und sonstiger Biomasseträger, wie zum Beispiel Siebreste aus der Kompostierung von Grün- und Bioabfällen gespeist. Damit wird der Ausstoß von Kohlendioxid um mehr als 60 Millionen Kilogramm, gegenüber der herkömmlichen Energiegewinnung reduziert.
Das Kraftwerk, das von der ESWE Versorgungs AG gemeinsam mit der MBA Wiesbaden GmbH und der Knettenbrech + Gurdulic Service GmbH & Co. KG als ESWE Bioenergie GmbH betrieben wird, hat ein Investitionsvolumen von über 50 Millionen Euro, erzählt Tenge in der Feierstunde auf dem Gelände des BMHKW, zwischen der Deponie und dem Standort des Entsorgung und Recycling Unternehmens Knettenbrech + Gurdulic. "Damit ist es das größte, bedeutendste und wichtigste Projekt das die ESWE Versorgungs AG in den letzten 10 Jahren realisiert", betonte das Vorstandsmitglied der Stadtwerke Wiesbaden.
15 neue hoch qualifizierte Arbeitsplätze werden mit dem Bau des BMHKW entstehen. Die Arbeiten sollen Ende 2013 abgeschlossen sein, sodass das Kraftwerk noch im nächsten Jahr in Betrieb gehen kann. Damit schafft die ESWE Versorgung einen weiteren wichtigen Schritt zu einer regenerativen, dezentralen und bürgerfreundlichen Energieversorgung.