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Zehntausende Zuschauer strömen in den Biebricher Schlosspark, um bei schönstem Wetter einem fesselnden Abschluss des international bedeutsamen PfingstTurniers zu sehen. Und sie werden nicht enttäuscht. Denn um 16:10 Uhr startet der Große Preis von Wiesbaden, der gleichzeitig als Qualifikation für die Weltmeisterschaften gilt.
Als erstes Paar reitet der 2-fache niederländische Olympia-Sieger Joroen Dubbeldam auf Investment unter herzlichem Begrüßungsapplaus in die Bahn und entlockt dem Publikum ein erschrockenes Aufstöhnen, als Investment nach dem fünften Sprung stolpert. Trotz aller Aufregung liefern Pferd und Reiter eine fehlerfreie Runde mit 78,48 Sekunden, und werden dafür mit tosendem Applaus des mitfiebernden Wiesbadener Publikums belohnt. Tatsächlich wird hier im Laufe des Turniers jeder Starter beklatscht und mit allen wird mitgefiebert. Jeder Abwurf wird von den Zuschauern bedauert und jede Nullrunde gefeiert.
Nach seinem fünften Platz im Preis des hessischen Ministerpräsidenten tritt Michael Jung auch an diesem Pfingstmontag im Springen um den Großen Preis von Wiesbaden an. Diesmal auf fischerChelsea. Nach einem Abwurf und einer Zeitüberschreitung von einer Sekunde kommt er mit fünf Fehlern ins Ziel.
Auch der gestrige Sieger geht an den Start. Mit einer Zeit von 76,37 Sekunden kommt er unter Begeisterungsrufen des Wiesbadener Publikums fehlerfrei ins Ziel. Sein Sohn Matias Larocca tritt weniger später ebenfalls an, auf Callisto Des Bieffes. Er nimmt acht Fehlerpunkte bei einer Zeit von 77,64 Sekunden mit.
Mit Jack Whitacker zieht ein in Wiesbaden altbekannter Name in die Bahn. Als Sohn des international erfolgreichen Michael Whitacker, hat er große Fußstapfen zu füllen. Kein Problem für den jungen Briten, der am Morgen des Pfingstsonntags als Sieger aus dem Springen um den Dyckerhoff Preis hervorgeht. Am Nachmittag schafft er es jedoch nicht, an den Erfolg des Vormittags anzuknüpfen und kommt schließlich mit acht Fehlern ins Ziel.
Elf Paare springen schließlich im 370 Meter langen Parcours über sieben Hindernisse. Dafür haben sie 56 Sekunden Zeit. Es gilt natürlich möglichst fehlerfrei durch die Bahn zu kommen, doch am Ende gewinnt nur das Paar mit der schnellsten Zeit.
Der Niederländer Marc Houtzager kürzt im Parcours ab und übernimmt nach einem spektakulären Ritt in nur 38,97 Sekunden unter donnerndem Beifall die Führung. Mit dem 19-jährigen Iren Max Wachmann zieht der jüngste Teilnehmer des Stechen ins Feld. Im vergangenen Jahr war er bereits Zweiter im Großen Preis von Wiesbaden. Auch heute schafft er es mit Kilkenny fehlerfrei ins Ziel und kann sich am Ende den dritten Platz sichern.
Hans-Dieter Dreher, der auf Cous Cous als erster Deutscher Starter der Hauptrunde ins Stechen eingezogen ist, schafft es nach einem ebenfalls atemberaubend rasanten Ritt in 39,01 Sekunden auf den zweiten Platz. Im anschließenden Gespräch analysiert er seinen Ritt. Cous Cous sei ein Hammerpferd, das im Springen noch ein bisschen Erfahrung sammeln muss. Er selbst habe einen guten Start erwischt, habe zum Schluss aber einen Galoppsprung zu viel gemacht. "Das hat mich den Sieg gekostet."
Nach diesem rasanten Finale wirken die Reiter entspannt und glücklich. So scherzen die beiden "alten Hasen" Houtzager und Dreher "Hansi hat mir heute den Sieg gegönnt. Danke Hansi!" Etwas analytischer lobt er die guten Bedingungen, wie Boden und Wetter und nicht zu letzt die spitzen Leistung seines Pferdes. Seine Stute sei eine Kämpferin, die es ihm manchmal schwer mache, besonders in Stechen, aber heute sei sie super gewesen.
Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende ist fasziniert von der "zauberhaften Atmosphäre" dieses einzigartigen Turniers. "Dieses Jahr hat einfach alles gepasst: Menschen, Wetter, Ambiente." Ganz herzlich dankt er den vielen Helfern für ihr "außerordentliches ehrenamtliches Engagement.”
Treffende abschließende Worte fand Präsidentin Dyckerhoff, die zwar froh sei, dass das Turnier erfolgreich hinter ihr liege, aber auch mit einem etwas weinenden Auge auf das Ende des Turniers blickt: "Wir freuen uns schon wieder aufs nächste Jahr."
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Ergebnisse LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden - Montag, 29. Mai 2023:
20 LONGINES GRAND PRIX Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden CSI4* - Int. Springprüfung mit Stechen
1. Marc Houtzager (NED), Sterrehof's Dante N.O.P., 0 38.97sec (im Stechen)
2. Hans-Dieter Dreher (GER), Cous Cous, 0 39.01sec
3. Max Wachman (IRL), Kilkenny, 0 43.64sec
4. Cian O'Connor (IRL), Tipperary, 0 43.84sec
5. José María (jr) Larocca (ARG), Finn Lente, 39.25sec
6. Rene Dittmer (GER), Corsica X, 4 40.25sec
Foto: Joshua Ziß