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Die Umfrage vom Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik fand im Frühjahr 2011 im Zusammenhang mit der Neuerung des Sportentwicklungsplans zum zweiten Mal statt. Dadurch konnte man Veränderungen im Sportverhalten der jungen Wiesbadenerinnen und Wiesbadener erkennen.
Beispielsweise sind sie im Vergleich zu 2003 nicht nur regelmäßiger und häufiger aktiv, Sport spielt bei ihrer Freizeitgestaltung auch eine größere Rolle. Darüber hinaus sind die städtischen Spiel- und Sportangebote wie Eisdisco, Ferienprogramme, Soccer- und Streetball-Night sowie Wasserspieltage und ähnliche Angebote beliebter geworden.
86 Prozent der Befragten treiben in ihrer Freizeit Sport oder bewegen sich. Während 95 Prozent der Jungen mit und ohne Migrationshintergrund und 85 Prozent der deutschen Mädchen sportlich aktiv sind, trifft dies nur auf 69 Prozent der Mädchen mit Migrationshintergrund zu.
Gegenüber 2003 ist allerdings der Anteil der Sport treibenden Kinder und Jugendlichen um neun Prozentpunkte zurückgegangen, demgegenüber hat sich der Anteil der Sportvereinsmitglieder um neun Prozentpunkte erhöht. 59 Prozent der sportlich aktiven Kinder und Jugendlichen sind Mitglied eines Sportvereins, wobei die Vereinszugehörigkeit von Geschlecht, Herkunft, Alter, Schultyp und Wohnstandort abhängig ist.
Insgesamt werden 107 Sportarten betrieben, von Aerobic bis Zumba. Die Top Ten des Kinder- und Jugendsports in Wiesbaden sind Fußball, Laufen, Schwimmen, Radfahren, Basketball, Tanzen, Tischtennis, Fitness, Handball und Leichtathletik: Fußball ist nach wie vor der am häufigsten betriebene Sport, der seine Spitzenposition sogar noch ausbauen konnte. Laufsport wird heute nahezu doppelt so häufig ausgeübt und Schwimm-, Tanz-, Kampf-, Fitness- sowie Kraftsport werden ebenfalls häufiger betrieben als vor acht Jahren. Demgegenüber sind Rad- und Rollsport sowie Basketball, Tischtennis und Volleyball deutlich in der Gunst der Wiesbadener Kinder und Jugendlichen gesunken.
Die sportlichen Vorlieben von Jungen und Mädchen gehen allerdings auseinander. Obwohl auch Mädchen kicken, ist Fußball nach wie vor die Sportdomäne von Jungs, ebenso für die Sportart Tischtennis. Tanzen hingegen ist eindeutig der Mädchensport, auch Laufen und Joggen wird von Mädchen stärker bevorzugt als von ihren Altersgenossen.
Die Befragten nutzen hauptsächlich Sport-, Fußball- und Tennisplätze; teilweise aber auch nicht normierte Sportanlagen wie Grünflächen, Parks, Wege etc., meist in Wohnungsnähe. Zudem sind die Wiesbadener Schwimmbäder sehr beliebt.
Für die Sportentwicklungsplanung sind vor dem Hintergrund der Befragungsergebnisse folgende Themenfelder relevant: Information und Motivation, Sportangebote, Organisation, Infrastruktur und Sportvereine. Diese Themen wurden bereits im Zusammenhang mit der kürzlich vorgestellten Erwachsenenumfrage benannt. Im Hinblick auf Kinder und Jugendliche und ihre Sportbedürfnisse handelt es sich indes häufig um andere Fragestellungen und Schwerpunkte, denen mit spezifischen Empfehlungen und Maßnahmenvorschlägen entsprochen werden sollte.
Symbolfoto: Volz