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Der Fachkräftemangel gehört nach den IHK-Konjunkturumfragen zu den größten Risiken der Unternehmen in der Wirtschaftsregion Wiesbaden. Daran ändert auch die Corona-Pandemie nichts. Damit werden Standortfaktoren wie eine gute Kinderbetreuung auch für die Betriebe immer wichtiger – dass sich hier in der Wirtschaftsregion Wiesbaden einiges verbessert hat, zeigt eine Studie der Initiative PERFORM, einer Plattform von Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern in der Metropolregion FrankfurtRheinMain.
„Die Kinderbetreuung ist die Grundlage für die Teilhabe vieler Fachkräfte am Arbeitsmarkt – das hat uns die Corona-Krise sehr deutlich vor Augen geführt. Deshalb ist es auch für die Wirtschaft in unserer Region ein gutes Signal, dass Wiesbaden mit dem Angebot an Ganztagesplätzen einen Spitzenplatz in der Metropolregion belegt – allerdings liegen andere Kinderbetreuungs-Angebote nur im bundesweiten Durchschnitt“, sagt Dr. Christian Gastl, Präsident der IHK Wiesbaden.
Weil die Kinderbetreuungs-Angebote auch für Unternehmen immer mehr zum Standortfaktor werden, hat die Initiative PERFORM die Betreuungssituation in den Kindertageseinrichtungen in der Metropolregion untersucht. Grundlage war unter anderem eine Analyse der amtlichen Statistik. Die Daten für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis zeigen, dass sich die Betreuungssituation seit 2014 insgesamt verbessert hat. Bei den unter Dreijährigen konnte im Jahr 2018 jedes dritte Kind in einer Kindertageseinrichtung betreut werden. Bei Drei- bis Sechsjährigen lag die Betreuungsquote 2018 bei 93 Prozent in Wiesbaden und 92 Prozent im Rheingau-Taunus-Kreis. Während sie in Wiesbaden seit 2014 konstant geblieben ist, hat sie im Kreis um gut 5 Prozentpunkte abgenommen. Damit bewegt sich die Betreuungssituation bei den unter Dreijährigen zwar aktuell im Bundes- und über dem Landesschnitt. Bei den Kindern zwischen drei und sechs Jahren ist die Betreuungsquote sowohl hessen- als auch deutschlandweit im Durchschnitt. „Wenn wir hier als Region im Wettbewerb der Standorte punkten wollen, sollte uns das aber nicht zufriedenstellen“, stellt IHK-Präsident Gastl fest.
Überdurchschnittlich ist in Wiesbaden dagegen die Ganztagesbetreuungsquote: Von den Kindern unter drei Jahren besuchten im Jahr 2018 gut ein Drittel eine Ganztageseinrichtung – eine Steigerung um 6 Prozentpunkte innerhalb von vier Jahren. Bei den Drei- bis Sechs-Jährigen sind es sogar 78 Prozent – 11 Prozentpunkte mehr als 2014. Damit belegt Wiesbaden mit Abstand den Spitzenwert unter den Städten und Landkreisen der Metropolregion. „Bei der Ganztagesbetreuung hat sich in Wiesbaden viel getan in den letzten Jahren“, kommentiert IHK-Präsident Gastl. Im Rheingau-Taunus-Kreis dagegen blieb die Entwicklung der Studie zufolge konstant. „Hier ist noch Luft nach oben.“
Um neben den amtlichen Zahlen auch Einschätzungen aus den Kindertageseinrichtungen selbst zu erhalten, befragte PERFORM ergänzend die Leitung von Einrichtungen in der gesamten Metropolregion. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der weitere Ausbau von Kita-Plätzen durch flankierende Maßnahmen zur Milderung des Fachkräftemangels in den Kindertageseinrichtungen selbst begleitet werden sollte. Weiterhin spielen flexible Öffnungszeiten, das Sicherstellen einer Notbetreuung in Krisenzeiten sowie Angebote zur Ferien- oder Notfallbetreuung für Fachkräfte und damit auch für Unternehmen eine wichtige Rolle.
Die gesamte Metropolregion FrankfurtRheinMain bewegt sich im Betreuungsquoten-Ranking der Metropolregionen in der unteren Hälfte und deutlich unter den Spitzenreitern „Mitteldeutschland“ und „Berlin-Brandenburg“.
Die PERFORM-Studie zur Kindertagesbetreuung in der Metropolregion FrankfurtRheinMain gibt es kostenfrei zum Download.
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