ANZEIGE
Am Konrad-Adenauer-Ring will die Stadt Wiesbaden den Sportpark Rheinhöhe mit Schwimmbad und Eishalle bauen und damit das Freizeitbad Mainzer Straße und die Henkell-Kunsteisbahn ersetzten. Doch nun soll das Projekt deutlich teurer werden. Nach Abschluss der zweiten Planungsphase zur Realisierung ergibt sich eine Steigerung der Gesamtkosten um 35,5 Millionen Euro. Damit kostet der Sportpark Rheinhöhe nunmehr 98,5 Millionen Euro.
Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte, schlägt allein die Entsorgung des belasteten Bodens mit 15,1 Millionen Euro und die Steigerung des Baukostenindex mit 16,1 Millionen Euro zu Buche. Aus dem Planungsfortschritt, der Anpassung der Wettkampftauglichkeit, Nutzerwünschen und technischen Fortschreibungen ergeben sich die weiteren Mehrkosten.
Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende will dennoch grundsätzlich am Projekt Sportpark Rheinhöhe festhalten. „Natürlich wird geprüft, ob im geplanten Rahmen Einsparungen möglich sind. Allerdings sollte an dem Projekt grundsätzlich festgehalten werden“, so der OB. Man habe lange und intensiv nach einem passenden Standort gesucht, jede weitere Verzögerung und Umplanung mache das Projekt noch teurer. Auch die bisherigen Planungskosten und solche, die sich eventuell aufgrund der Vertragslage noch ergeben könnten, gingen möglicherweise verloren.
Die Kostensteigerungen für den Sportpark erfordert eine Erhöhung des Betriebskostenzuschusses an den Bäderbetrieb, mattiaqua von bisher geplanten drei Millionen Euro um weitere 1,5 Millionen Euro pro Jahr. „Mir erscheint das für ein attraktives Angebot für die Wiesbadener Familien und den Sport als vertretbar“, sagt Mende. „Zunächst wird der Magistrat die Stadtverordnetenversammlung über den Planungstand informieren, damit diese über die veränderte Lage beraten kann.“
Die Stadtverordnetenversammlung hatte die dritte Planungsphase bis zur Ausführungsphase unter Annahme der deutlich günstigeren Gesamtkosten von 63 Millionen Euro bereits beschlossen. „Für die finale Ausführungsplanung hätte es jedoch ohnehin eines erneuten Beschlusses bedurft“, schreibt die Stadt in ihrer Pressemitteilung.
Trotz der Mehrkosten ist die Realisierung des Sportparks Rheinhöhe für die Wiesbadener Rathausfraktion der SPD nach wie vor von zentraler Bedeutung. „Die Kostensteigerung ist unerfreulich – aber Wiesbaden braucht den Sportpark Rheinhöhe, um den Sportstandort Wiesbaden fit für die Zukunft zu machen. Für uns Sozialdemokraten ist der Sportpark Rheinhöhe Teil der kommunalen Daseinsvorsorge, denn für den Wegfall der Wasserfläche im Freizeitbad Mainzer Straße braucht es einen angemessenen Ersatz“, sagt der Fraktionsvorsitzende Dr. Hendrik Schmehl.
„Den Planungsprozess jetzt auf null zu stellen, hieße sich aus dem Gesamtprojekt zu verabschieden. Außerdem muss die Bodensanierung aufgrund der festgestellten Kontaminierung mit Schadstoffen ohnehin vollzogen werden – egal welches Bauprojekt letztendlich auf dem Gelände realisiert wird. Auch aus diesem Grund stehen wir fest zum Sportpark Rheinhöhe“, ergänzt der Fachsprecher für Sport und Freizeit, Michael David.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Archivbild