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Vergangene Woche Mittwoch brach ein 51-Jähriger in der Dotzheimer Straße Ecke Eschbornstraße zusammen. Zwei Beamten der Wiesbadener Stadtpolizei waren nur wenige Minuten nach dem Ereignis vor Ort und stellten fest, dass der Mann keine Atmung sowie keinen Puls mehr hatte. Beiden war klar, jetzt muss alles sehr schnell gehen. Während der Kollege Notarzt und Rettungswagen anforderte, begann der andere Polizist mit der jetzt so wichtigen wie entscheidenden Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahme.
Kurz darauf trafen die verständigten Helfer ein und übernahmen die weitere Reanimation des Mannes. Zusammen versuchte man alles, um den 51-Jährigen zurück ins Leben zu holen. Leider waren die Bemühungen nach rund einer Dreiviertelstunde erfolglos. Wie sich später herausstellte, hatte der Wiesbadener bekannte sowie schwere Vorerkrankungen.
Das ist “nicht immer“ ein Trost, denn die Rettungskräfte von den Hilfsorganisationen, der Feuerwehr oder Polizei geben jeden Tag ihr Bestes um zu helfen und Menschenleben zu retten. Das ist nicht nur ihr Beruf, sondern für die meisten eine Berufung, die sie mit Leidenschaft nachgehen. Das zu verkraften ist nicht immer einfach für die Einsatzkräfte, die auch nur Menschen sind. Intern gibt es Angebote für psychische oder seelsorgliche Betreuung bzw. Hilfen.
Auf die entschlossene Hilfsaktion der beiden Stadtpolizisten ist die Johanniter-Unfall-Hilfe in Wiesbaden aufmerksam geworden. Da die Beamten in Erste Hilfe ausgebildet sind, aber in der Regel keine weiteren Hilfsmaterialien - bis auf einen normalen Verbandkasten, wenn sie mit dem Fahrzeug unterwegs sind, dabei haben - dachten sich die Johanniter, hier müssen wir helfen.
Denn die Stadt- und Verkehrspolizei sind rund um die Uhr jeden Tag egal bei welchem Wetter im Einsatz, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Während ihres Dienstes sind die rund 130 Beamtinnen und Beamten im ganzen Wiesbadener Stadtgebiet unterwegs und somit nicht nur Ansprechpartner, sondern in einem Notfall manchmal direkt oder sehr schnell vor Ort.
Für den Fall der Fälle, gerade dann wenn ein Mensch beatmet werden muss, haben die Kräfte ab sofort eine Beatmungshilfe dabei. Als Schlüsselanhänger am Gürtel getragen, ist der sogenannte “LifeKey“ sofort greifbar, wenn er gebraucht wird. In einer Notsituation zählt jede Sekunde. Durch diese Beatmungsmaske (eine zusätzliche Distanz) verringert sich die Hemmschwelle bei der Atemspende. Die Taschenmaske bietet zuverlässigen Infektionsschutz für Helfer und Patient. Mit zwei Gummizügen wird diese an den Ohren des Patienten befestigt. In der Beatmungsfolie befindet sich ein Einwegventil. Dieses lässt die Atemluft nur in eine Richtung strömen. Geeignet für Mund-zu-Mund und Mund-zu-Nase Beatmung.
Am vergangenen Freitag hat Ulf Weyer, Regionalvorstand JUH RV Hessen West, auf der Dienststelle in Amöneburg die LifeKeys an Julia Asani und Nico Malsy von der Verkehrspolizei und Ralf Wagner vom Ordnungsamt (Leiter der Geschäftsstelle) überreicht.
„Wir schätzen die Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei und der Kommunalen Verkehrspolizei sehr. Als Dank für die tolle Zusammenarbeit in zahlreichen Einsätzen und zum persönlichen Schutz übergeben wir die Beatmungshilfen. Die Anzahl ist so gewählt, dass jede Einsatzkraft eine persönliche Beatmungshilfe erhält“, sagte Ulf Weyer, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Hessen West.
Erste Hilfe leisten ist sehr wichtig, in welcher Form auch immer. Einen Fehler macht man nur, wenn man in solch einer Situation gar nicht handelt. Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei nehmen regelmäßig an Schulungen rund um das Thema Erste Hilfe teil.
Jeder sollte darüber nachdenken, wann er oder sie letztmalig eine solche Schulung mitgemacht hat und ob es nicht mal Zeit für eine Auffrischung wäre. Denn eines ist unstrittig: Jeder, der selber einmal in solch eine lebensbedrohliche Lage kommt, wird dankbar sein, wenn ihm durch Erste Hilfe geholfen wird. Entsprechende Kurse bieten unter anderem die örtlichen Hilfsorganisationen wie die Johanniter (online informieren und buchen), der ASB (Kursinfos) und das DRK (Online Kursinfos und Anmelden) an.
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Fotos: Privat