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Die neuen „Protected Bike Lanes“ an neuralgischen Punkten für Radfahrer in der Wiesbadener Innenstadt werden vom ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club) bereits nach zwei wöchiger Testphase als äußerst Notwendig erachtet.
Aus der Bahnhofstraße und der Schwalbacher Straße sind Ausweichreaktionen zu beobachten: PKWs stehen nicht mehr auf den Radweg, sondern nutzen die Fahrspur, in Einzelfällen auch den Gehweg, um "nur mal kurz" zur Bank, zum Bäcker oder zum Imbiss zu gehen. In der Taunusstraße werden die Ein- und Ausfahrt in den geschützten Radfahrstreifen durch Falschparker erschwert.
Darüber hinaus sind insbesondere die Schutzborde in der Bahnhofstraße schon nach wenigen Tagen beschädigt worden. Das Überfahren und Demolieren durch Überfahren der Borde durch einen LKW ist technisch nicht verhinderbar.
Dazu Erik "Eru" Frank, 1. Vorsitzender des ADFC Wiesbaden / Rheingau-Taunus: "In den letzten Jahren hatten die Radfahrer in Wiesbaden beim Fahrradklima-Test des ADFC immer den Sicherheitsaspekt mit schlechten Noten versehen. Insofern begrüßen wir als ADFC die geschützten Radfahrstreifen sehr. Die in der Presse erwähnten Beschädigungen zeigen die Notwendigkeit auf, da durchgezogene Linien auf der Straße keinen Schutz bieten. In anderen Ländern wurden damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Radfahrer, insbesondere weniger Geübte, brauchen eine sichere Infrastruktur, um sich wohl zu fühlen - die Trennung vom KFZVerkehr ist ein wesentlicher Wohlfühlfaktor. Nach nur einer Woche in Wiesbaden davon zu resümieren, dass die geschützten Radfahrstreifen sich nicht bewähren, ist verfrüht: Ein Pilotprojekt dient genau dazu, vor der allgemeinen Einführung u.a. die Optimierung im Feldversuch zu erproben.
Im Laufe des dafür angesetzten Zeitraums von einem Jahr wird es bestimmt noch einmal Nachbesserungen geben und hoffentlich auch Ausweitungen." Schutzborde auf der gesamten Taunusstraße und an der Friedrich-Ebert-Allee wünscht er sich, spätestens, wenn die einjährige Versuchsphase beendet ist, damit auch an anderen Stellen Radfahrer sich sicherer durch den Stadtverkehr bewegen können.
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Foto: Petra Schumann