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In Deutschland steigt aktuell die Sorge, dass die Infektionszahlen mit der Urlaubssaison wieder ansteigen könnten. Manche sprechen sogar von einer möglichen "2. Welle“. Sind diese Sorgen begründet? Steigt die Gefahr durch die Urlaubssaison? Darüber herrscht unter Expertinnen und Experten keine Einigkeit.
Zur Abwehr einer möglichen 2. Corona-Infektionswelle setzt die EU-Kommission auf das Vernetzen der Warn-Apps verschiedener Länder. Zudem müsste die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen verbessert und lokale Hotspots frühzeitig bekämpft werden, erklärte Kommissionsvize Schinas am Mittwoch in Brüssel. Vor allem müsse koordinierter als zu Beginn der Pandemie gehandelt werden. Gesundheitskommissarin Kyriakides warnte davor, im Kampf gegen das Virus nachzulassen.
Die deutsche Corona-Warn-App gilt als ein zentraler Bestandteil bei der Bekämpfung der Pandemie und soll Menschen warnen, die Kontakt zu einem Infizierten hatten und damit die Ansteckungsketten digital unterbrechen.
Wird ein Nutzer positiv auf das Virus getestet, werden die Kontaktpersonen per Handy informiert.
Bislang wurde die App 15,8 Millionen mal heruntergeladen. Wie viele Menschen die Software nicht ordnungsgemäß installiert oder wie viele sie wieder gelöscht haben, ist am Donnerstag (16. Juli) - nach genau einem Monat - nicht bekannt.
In den vergangenen vier Wochen haben rund 500 Menschen über die Verifizierungshotline einen Code erhalten, mit dem sie ihre Infektion in der App hinterlegen können. Wie viele von ihnen das tatsächlich getan haben, ist ebenfalls unbekannt - diese Zahl lässt sich nicht erfassen.
Nach einer Schätzung haben circa 400 Personen eine Infektion über die Corona-Warn-App gemeldet. Das sind etwa 5% der Menschen, die das Robert-Koch-Institut in dieser Zeit als neuinfiziert gezählt hat.
Alles weitere zu der App gibt es in unserem Artikel "Corona-Warn-App für Deutschland gestartet" sowie die jeweiligen Download-Links.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 201.288 (Stand 16. Juli, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 542 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 186.400. Das sind rund 400 mehr als am Mittwoch.
Bei den Sterbefällen zeichnet sich in der Gesamttendenz eine deutliche Bewegung nach unten ab. Die schwersten Wochen, in denen zeitweise mehr als 200 Todesfälle pro Tag gemeldet wurden, liegen weiter hinter uns. In den vergangenen rund sieben Wochen waren es niedrige zweistellige Werte.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Donnerstagabend 9.086 Menschen gestorben. Sieben neue Todesfälle sind damit in den vergangenen 24 Stunden hinzugekommen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 5.802.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) ging von Dienstag auf Mittwoch um 0,04 zurück. Am Mittwochabend (15. Juli) lag sie bei 1,02. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,02, dass 100 Infizierte im Schnitt 102 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 0,81 (Stand: 15. Juli) und damit unverändert zu Dienstag. Damit liegt nur eine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der bestätigten Covid-19-Neuinfektionen ist in Hessen in den vergangenen 24 Stunden um 66 gestiegen. Es gab keine weiteren Todesfälle. Die Gesamtzahl der an oder mit Covid-19 Gestorbenen in Hessen liegt damit weiterhin bei 514.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 11.283 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 92% der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 10.400 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 369 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Dem Gesundheitsamt Wiesbaden wurde zwischen Mittwoch- und Donnerstagnachmittag sechs neue Infektion gemeldet. Damit macht die Covid-19-Statistik in der hessischen Landeshauptstadt einen größeren Sprung nach oben, auf 499 erfasste Corona-Fälle.
Laut RKI können 459 von ihnen als genesen betrachtet werden.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen zehn Neuinfizierte hinzugekommen, davon befinden sich vier Personen in Ermittlung des Datums.
Nach dieser Rechnung sind aktuell wieder 18 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Unverändert bleibt die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Cornavirus-Infektion in Wiesbaden verstorben sind - die liegt seit über drei Wochen bei 22.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Aktuell liegt die Landeshauptstadt Wiesbaden bei 3,01 Infizierte pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate von Mittwoch auf Donnerstag (15. auf 16. Juli) liegt bei 1,20% - basierend auf dem Eingang der Meldung, nicht auf den Krankheitsbeginn.
Beim Erreichen der Obermarke drohen wieder Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Hessen hat in den letzten Wochen weitere Lockerungen in der Corona-Krise beschlossen. Diese betreffen den Einzelhandel, Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventveranstalter und -teilnehmer. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Hessen"
"Lockerungen in Altenheimen und für Einzelhandel sowie Veranstaltungen"
“Lockerungen für Kitas, Schulen, Treffen und Schwimmbäder in Hessen“
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
"Möglichst viel Kita-Zeit für möglichst vielen Kindern" - Kitas öffnen ab 2. Juni
Kindertagespflege in Wiesbaden ab Montag wieder geöffnet
Unter 0800 / 5554666 ist zudem täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet