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Heute sitze im hinteren Eck des Bastians Ecke Kirchgasse / Rheinstraße. Mit großen Fensterfronten fällt mir „Bäcker“, das Café, am Anfang von Wiesbadens Fußgängerzone im Vorbeifahren auf. Wie gut, dass ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite gleich einen Parkplatz sehe - und der nach der Wendeaktion auch noch frei ist. Das Bastians, im Innern umrahmt von Backstube, Bar und Backwaren-Auslage wirkt nicht nur, sondern ist riesig und richtig einladend. Ohne zu zählen schätze ich, dass hier knapp 100 Gäste Platz finden.
Erlebnisbäckerei mit Café oder Café mit Erlebnisbäckerei: Im Bastians läuft der Bäcker mit Backblech durchs Kaffee – und vom Betreten des „Bastian“ bis zum Kaffee am Tisch vergehen nur 3:20 Minuten. Inklusive Bestellung!
Die Backstube ist verglast. Es ist die erste du einzige Backstube mit Schaufenster – zumindest die, die ich kenne. Trotzdem sind die Blicke abgelenkt, bleibt kaum Zeit, das Geschehen hinter den Kulissen richtig wahrzunehmen – dem gelebten Backen beizuwohnen. Sonst könnte ich studenlang zusehen, etwa wie die Brötchen frisch geformt werden, denn im Bastians wird noch leibhaftig gebacken und gelernt. Nicht nur die Azubis, das Bastians ist auch beliebt bei Schülern und Studenten. Kommen diese gerne erst nach Mittag, bevölkern ab 9:00 Uhr vor alle weibliche Gäste und Mütter das Café, um dann von hier gestärkt zum Shoppen zu gehen.
Die Bedienung ist schnell am Tisch und ich schaue gar nicht erst in die Karte. An Frankreich erinnert bestelle ich ein kleines "Französisches Frühstück" - Milchkaffee, Croissant mit Butter und Marmelade.
Die Marmelade wird im Bastians umweltbewusst aus größeren Behältnissen umgefüllt. Löblich! Die Butter, wie sie am Tisch ankommt, sieht nicht appetitlich aus – eher wie welche aus der Tube – oder ist sie in der Sonne auf den 3:20 zu schnell Weich geworden. Beim Milchkaffee ist hier scheinbar ein Barista am Werk - zugegeben ansatzweise und ausbaufähig. Sicher ist aber, dass der Milchkaffee im Bastians nicht auf Knopfdruck entsteht. Dafür werkeln hinter der Bar selbst am Montag schon zwei Barkräfte im Wechsel. Überhaupt fällt auf, dass hier Personen arbeiten. Um 9:00 Uhr sind es eine Servierkraft, eine Bäckerei- Fachverkäuferin hinter der Auslage, „zwei Barista“ hinter der Bar und mindestens drei Bäcker, Lehrlinge oder Gesellen in der Backstube. Chapeau!
Anzumerken bleibt, dass es bei mehr als zehn besetzten Tischen im schon lauter werden kann, und die Atmosphäre dann eher der einer Bahnhofshalle gleicht. Positiv dagegen und in Gedanken memoriert: der Duft von frischem Brot, der hier die ganze Zeit um die Nase herumschwebt. Der Preis ...
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Fakten-Check
- Ein kleines französisches Frühstück, einzeln zusammengestellt
- ein Croissant, eine Milchkaffee und dazu Butter und Aprikosenmarmelade
- Wartezeit, 3:20 Minuten, mit einem Service der überzeugt
- Preis 6,25 Euro.
- Geparkt hatte ich auf der Rheinstraße, einen Parkschein - ich habe auf die Schnelle keinen Automaten entdeckt
Foto: Volker Watschounek