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Der Neubau der Rhein-Main-Hallen nimmt kurz vor Abschluss der Vorplanung weiter Kontur an: 30.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, 250 Meter Länge, 80 Meter Breite – viel Platz für bis zu 12.500 Besucher bei gleichzeitiger Nutzung.
Das Konzept des Architekturbüros Ferdinand Heide überzeugt Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel und Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Möricke: „Ein großer Wurf für unsere Stadt und unsere Bürger“, sind sie sich einig. Die Vorplanung schaffe die Grundlagen dafür, dass die Hallen als führendes Kongress- und Veranstaltungszentrum am Markt platziert werden können. Die Stadt will alle auf dem Weg dieser Wiesbadener Erfolgsgeschichte mitnehmen. Bürger, Entscheidungsträger und Nutzer werden daher bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt – in der Vorplanung – umfassend informiert und können sich aktiv einbringen.
Der Frankfurter Architekt Heide legt seine Vorplanung pünktlich vor. „Mit dem Projekt bewegen wir uns im gesetzten Zeitrahmen“, so Bendel, der den Neubauprozess leitet. Und auch Möricke, die für die Bauleitplanung verantwortlich zeichnet, ist optimistisch. „Das Verfahren ist auf gutem Weg. Der Entwurf legt jetzt die Basis für die anstehende Entwurfs- und Genehmigungsplanung“, sagt sie. Insgesamt bedeute die Vorplanung einen wichtigen Schritt im gesamten Planungsprozess. Der Neubau zeichnet sich laut Henning Wossidlo, Sprecher der Betriebsleitung der TriWiCon, vor allem durch die hohe Funktionalität und Flexibilität der Räume aus.
Die TriWiCon fungiert in diesem Projekt als Bauherr. In den neuen Rhein-Main-Hallen sind alle Veranstaltungsräume durch mobile Trennwände flexibel teilbar. Die Grundstruktur besteht aus zwei großen Hallen im Erdgeschoss und großen Sälen im Obergeschoss, die jeweils mehrfach unterteilbar sind. „Weitere Trennungsmöglichkeiten von Kongresssälen und zusätzlichen Konferenzräumen erhöhen die Raumkapazitäten und werden im Rahmen der Entwurfsplanung noch weiter optimiert“, so Architekt Ferdinand Heide. Damit können in Zukunft mehrere Veranstaltungen parallel verlaufen. „Mit diesem hohen Maß an Flexibilität der Räume steigern wir die Attraktivität unseres Angebots und stärken die Kundenbindung“, sagt Markus Ebel-Waldmann, Geschäftsführer der Rhein-Main-Hallen GmbH.
„Wir werten den Raum auf, schaffen mit dem Übergang zur Adelheidstraße neue öffentliche Wegebeziehungen. Der Neubau und das gegenüberliegende Museum formulieren einen neuen Stadtraum am Zugang zur Wilhelmstraße. Diese Platzfläche und die Grünflächen vor dem Haus werden unter Erhalt aller Bestandsbäume als Verlängerung der Herbert- und Reisinger-Anlage konzipiert“, so Heide zur Eingliederung des Neubaus in das Stadtgefüge. Hochwertige Materialien in der Architektur rundeten das Gesamtbild ab. Das neue Kongresszentrum suche unter anderem mit Naturstein, Holzverkleidungen und Metall-Glas-Elementen den Dialog in der Nachbarschaft von Museum und Ministerien. Umlaufende, hohe Kolonnaden reagieren auf Kurhaus, Staatstheater und die Kolonnaden rund um das Bowling Green. Damit stehen die neuen Rhein-Main-Hallen laut Heide nicht isoliert da, sondern bringen sich sehr viel offener an einem der zentralen öffentlichen Orte der Stadt ein und korrespondieren mit den „großen Bauten“ der Stadt.
Der Neubau soll nach DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) zertifiziert werden. Angestrebt wird die Zertifizierung nach DGNB Gold. Eine solch hohe Auszeichnung ist für ein Kongresshaus weltweit bisher erst einmal erteilt worden. Die Besonderheit der DGNB-Zertifizierung liegt darin, dass der gesamte Lebenszyklus des Gebäudes betrachtet wird. Außerdem bezieht sich die Zertifizierung nicht nur auf die Energieeffizienz, sondern auf den gesamten Bau sowie die Nutzungen, das heißt von den Baumaterialien über den Schallschutz sowie Energie- und Wasserverbrauch bis hin zur CO2-Bilanz und Anbindung an den ÖPNV. Damit ist die Zertifizierung auch Ausdruck einer umfassenden Nachhaltigkeitsbetrachtung.
Überzeugt zeigen sich die Verantwortlichen auch von der verkehrlichen Erschließung und dem verbesserten Immissionsschutz. „Bei der Ausbildung der Andienungs- und Ladezonen haben der Lärmschutz und das angrenzende Wohnquartier absolute Priorität“, sagt Heide. Um einer Belästigung entgegenzuwirken, werde es zur Rheinbahnstraße und zur Kronprinzenstraße hin keine Ladetätigkeiten in der Nachtzeit von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr geben. Ebenfalls finde kein Andienungsverkehr über die Adelheidstraße mehr statt. Gleichzeitig sei auch den Nutzerbedürfnissen Rechnung getragen worden. „Kunden und Veranstalter, die im Ausnahmefall nach einer Veranstaltung nächtliche Auf- oder Abbauarbeiten vornehmen, können stattdessen direkt in der Bühnengarage innerhalb der Halle 1 laden und komfortabel direkt auf die Rheinstraße wieder herausfahren“, erklärt Ebel-Waldmann, der dem Servicegedanken im künftigen Nutzungskonzept eine zentrale Rolle beimisst.
Die Tiefgarage wird eingeschossig mit 800 großzügig dimensionierten Stellplätzen gebaut. Dies erhöhe die Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und den Kundenkomfort beim Ein- und Aussteigen. „Auch große Besucherzahlen können wir mit einem modernen Leitsystems perfekt organisieren und ein reibungsloses Ausfahren über mehrere Spuren garantieren“, so Wossidlo. Auch in Sachen Lärmschutz weist die Vorplanung der Tiefgarage laut Bauherr deutliche Vorteile auf. „Die Ein- und Ausfahrten sind so konzipiert, dass die Anwohner keinen zusätzlichen Immissionen ausgesetzt sind.“ Die zusätzliche Ausfahrt auf den Mittelstreifen in der Rheinstraße wäre zwar laut Verkehrsgutachten nicht zwingend nötig gewesen, führe allerdings zu einer deutlichen Erhöhung des Komforts der Garage und wirke sich positiv auf den Lärmschutz aus.
Die Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag in den Rhein-Main-Hallen bildete den Auftakt einer Reihe von Angeboten, in denen die Stadt Wiesbaden ihre Bürger im Planungsprozess umfassend informieren will. Entlang des Planungs- und Bauprozesses werden die Ergebnisse der interessierten Öffentlichkeit in den nächsten Wochen Schritt für Schritt vorgestellt. „Wir wollen alle mitnehmen. Die Kommunikation mit allen Zielgruppen hat hohe Priorität“, erklären Bendel und Möricke. In der gesamten Planungs- und Bauphase können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger, aber auch Kunden sowie Handel, Gastronomie und Hotellerie aktiv in die vielfältigen Informations- und Diskussionsangebote einbringen und mit dem Prozess auseinandersetzen. Aktuelle Informationen sowie Daten, Fakten und Bilder zum Projekt sind auch im Internet auf der Seite www.rmh-2018.de abrufbar.
Die Rhein-Main-Hallen sollen künftig eine nationale Führungsposition im Messe-, Veranstaltungs- und Kongressgeschäft einnehmen. Die Neupositionierung stärkt den Standort Wiesbaden und hat erhebliche Auswirkungen für die heimische Wirtschaft. „Mit dem Neubau der Rhein-Main-Hallen steht eines der wichtigsten Wirtschaftsthemen der Landeshauptstadt im Fokus. Wir werden daher alles dafür tun, dass wir dieses Vorhaben mit vereinten Kräften pünktlich zu Ende führen“, so Bendel. Auch wenn die Hallen niedergelegt werden, bleiben alle Leistungsangebote und Services. „Unseren Kunden bieten wir alternative Veranstaltungsorte an oder suchen nach geeigneten Übergangslösungen in der Region.“ Ziel sei es, die Wertschöpfung in Wiesbaden zu halten und durch zusätzliche Angebote die Zeit bestmöglich zu nutzen. „Die Vorplanung zeigt uns eindrucksvoll, dass sich der Neubau der Rhein-Main-Hallen lohnen wird. Wir freuen uns alle auf die Eröffnung Anfang 2018“, sagt Bendel.
Grafiken: Stadt Wiesbaden