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Zweimal im Jahr geht es darum die Uhr umzustellen – dabei sind zwei Fakten von Bedeutung: Der Termin für die nächste Uhrenumstellung sowie ob die Uhr vor oder zurück gestellt wird. Eine Stunde Zeitunterschied wird es geben.
In der Sommerzeit befinden wir uns seit dem 25. März diesen Jahres. Im März wurde dabei die Uhr um eine Stunde vorgestellt, also von 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr – dabei hat sich die Nacht um eine Stunde verkürzt. Die nächste Zeitumstellung findet am Sonntag, den 28. Oktober 2012 um 3:00 Uhr statt. Anschließend befinden wir uns in der Winterzeit (Normalzeit) und haben die Sommerzeit verlassen. Dabei wird die Uhr eine Stunde zurückgestellt - auf 2:00 Uhr. Somit ist die Nacht um eine Stunde länger.
Die Idee einer saisonalen Zeitumstellung wurde erstmals im Jahre 1784 von Benjamin Franklin in einem Brief über „die Kosten des Lichtes“ an die Herausgeber einer Pariser Zeitschrift erwähnt, in dem er den hohen Verbrauch an Kerzen kritisierte. Angesichts des humorvollen Charakters des Textes ist allerdings davon auszugehen, dass es sich nicht um einen ernsthaften Vorschlag Franklins handelte.
Sein Vorschlag bezog sich noch auf die Ortszeit, denn bis ins 19. Jahrhundert blieb selbst innerhalb eines Staates einzelnen Landschaften oder Städten jeweils eine eigene Uhrzeit zugeordnet. Erst 1893 wurde etwa für das Deutsche Reich eine einheitliche Zeitzone festgelegt. Ernsthaft wurde die Idee einer saisonalen Zeitumstellung erstmals im Jahre 1907 von William Willett vorgeschlagen. Trotz Lobbyarbeit konnte er die britische Regierung jedoch nicht zur Einführung der Sommerzeit bewegen.
Eingeführt wurde die Zeitumstellung erstmals am 30. April 1916 im Deutschen Reich, in Österreich-Ungarn und noch im selben Jahr auch in Irland. Die in Irland damals für die Sommerzeit eingeführte Bezeichnung „Daylight Saving Time“ (wörtlich übersetzt: „Tageslicht sparende Zeit“) beschreibt den Zweck, nämlich die Stundenzahl mit nutzbarem Tageslicht zu vergrößern.
Im Jahr 1975 beschlossen die meisten Länder der damaligen Europäischen Gemeinschaft die Einführung der Sommerzeit. Die Umsetzung erfolgte ab 1977. Nach der Ölkrise 1973 sollte durch eine bessere Nutzung des Tageslichtes Energie gespart werden. Es stand also vornehmlich der wirtschaftliche Beweggrund im Fokus.
Ende 1994 wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht. Die einheitliche Sommerzeit gilt seitdem in allen EU-Mitgliedsstaaten einschließlich ihrer Landesteile, die in der Nähe von Europa liegen. Sie gilt jedoch nicht in jenen Landesteilen, die nicht auf dem Gebiet des Kontinents selbst liegen, zum Beispiel in Französisch-Guayana.
Eine Stunde, 60 Minuten, die man mit einer Extraportion Schlaf verbringen kann. Aber nicht Jeder kommt in dieses Vergnügen. Viele Berufstätige arbeiten nachts und das auch in der Nacht am Sonntag: Die Arbeitszeit dauert dann eine Stunde länger als gewohnt. Da heißt es durchhalten und die Stunde dafür nutzen, die Arbeit etwas ruhiger angehen lassen oder liegengebliebene und vor sich hergeschobene Aufgaben endlich einmal anzupacken. Da kommt eine Stunde mehr ganz gelegen.
Wer sich darüber nicht freuen kann, hat ja immer noch den 31. März 2013 vor Augen. Denn da wird die Uhr wieder vorgestellt. Und für alle anderen gilt – eine sehr gute Nacht am Sonntag!