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Vor knapp 200 Zuschauern in der Camp Lindsey Sporthalle ging der BC Wiesbaden zum ersten Ball als Verlierer vom Platz. Gegen die G.S.U. aus Frankfurt mussten die Wiesbadener lange Zeit einen hohen Rückstand aus dem ersten Viertel nachlaufen. Trotz grandioser Aufholjagd bleiben die zwei Punkte nicht in heimischer Halle im Europaviertel.
Die Landeshauptstädter legte den wohl schlechtesten Start hin, den man sich in einem Spitzenspiel je geleistet hat. Mit einem unkoordinierter Spielaufbau und schlechtem Passpiel gelang der Heimmannschaft erst nach rund fünf Minuten Spielzeit der erste Feldkorb. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Gäste auf 3:10 abgesetzt. In der folgenden Phase lieferten sich die Mannschaften einen offenen Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für die Hausherren (11:17), der erst von einem "Hagel" an Dreiern der Frankfurter beendet wurde. Der BC Wiesbaden hatte zu diesem Zeitpunkt nichts entgegen zu setzen, so dass am Ende des ersten Viertels, das in seiner Höhe phänomenale Ergebnis von 17:37 auf der Anzeigetafel stand. Dies lies zu diesem Zeitpunkt Schlimmeres befürchten.
Doch es kam anders. Der Basketballclub riss sich im zweiten Viertel zusammen und bewies Moral. Schon nach kurzer Zeit konnte der Rückstand durch disziplinierte Aktionen in der Offensive verringert werden. Chiles und Draeger erzielten in dieser Phase Korb um Korb, gewannen zudem in der Defense wichtige Bälle und verkürzten so auf sieben Punkte. Jetzt erst betrat der 2,15 Meter Center der Gegner (Kirsten Zöllner) das erste Mal das Feld und bewies, dass er nicht umsonst mehrere Jahre u.a. in den USA, Griechenland und auch hier in Deutschland sein Geld mit Basketball verdient hat. Trotz sehr guter Defensivbemühungen von 2,10 Meter-Mann Ebenrecht und dem auch sehr gut gewachsenen Baumbach konnte er punkten oder die Bälle nach aussen passen, von wo sie dankbar von den Guards, ohne jegliche Schussverteidigung der Wiesbadener, verwertet wurden. Zur Halbzeit stand somit wieder ein unbefriedigendes 38:55 auf der Anzeigetafel.
Und nochmal kamen die Wiesbadener wieder. Ein furioser Beginn im dritten Viertel mit zahlreichen Steals der Guards, die jetzt endlich im Spiel zu sein schienen und Blocks der Extraklasse von Ebenrecht, führten zu erfolgreich in einfache Punkten umgesetzte Fast Breaks. Die Mannschaft von BCW-Trainer Koray Karaman arbeitete sich so im dritten Viertel auf 55:59 heran. In einer sehr intensiv geführten Schlussphase, in der sowohl die Wiesbadener als auch die Frankfurter hervorragend verteidigten, wurden keine Punkte mehr zugelassen.
Es folgte ein hoch dramatisches Schlussviertel. Chiles konnte mehrmals erfolgreich scoren und brachte seinen Club auf nur einen Punkt heran. Auch Baumbach schaltete sich jetzt in der Offensive ein und erzielte den 65:65-Ausgleich. Draeger baute von der Freiwurflinie und per Dreier den Vorsprung auf vier Punkte aus und als die Frankfurter wieder nachlegten, kam erneut Ebenrecht wieder ins Spiel und erzielte mit dem zwischenzeitlichen 74:68 den größten Vorsprung für das Wiesbadener Team. Dieser sollte aber nicht mehr bis zur Schlusssirene halten, denn jetzt folgten, sehr zum Leidwesen des begeisterten Publikums, wie im ersten Abschnitt vermeidbare Fehler. Unausgegorene Aktionen in der Offensive wurde von den Frankfurtern bitterlich bestraft. Schließlich musste man sich 78:83 geschlagen geben.
4. Spieltag Oberliga Hessen
BC Wiesbaden - G.S.U Frankfurt 78:83 (36:57)
Punktestatistik
BC Wiesbaden: Chiles (18), Baumbach (15), Ebenrecht (14), Dräger, Christensen (je 12), Benedicte (4), Neumann (2), Demmerle
G.S.U.: Malusic (26), Eres (14), Teschm (13), Mendez Modesto, Zöllner (je 6), Michalakis (5), Berger (4), Javadi Eshtahardi, Nasser (je 3), Hanifeh Vand Moghaddam (2), Petru