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Mit reichlich Alkohol im Blut und damit benebelt hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag der 36-jährige US-Amerikaner, der in Wiesbaden lebt, die falsche Auffahrt auf die A671 genommen. An der Anschlussstelle Hochheim Süd ist er auf die Autobahn, die von Wiesbaden zum Mainspitz-Dreieck führt, entgegengesetzt aufgefahren. Seinen Fehler bemerkte er anscheinend nicht. Rund 1,5 Kilometer ist der Amerikaner in der falschen Richtung auf der Autobahn unterwegs.
Es ist kurz nach vier am frühen Sonntagmorgen. Aus Wiesbaden ist ein mit vier Personen besetzter Opel Corsa auf dem rechten Fahrstreifen der A671 in Richtung Main-Spitz-Dreieck unterwegs. Die Insassen wollen nach Hause. Etwa 200 Meter vor der Abfahrt Hochheim Nord kommt es dann zu dem verhängnisvollen Crash. Der 36-jährige streift mit seinem Honda die linke Seite des Opels. Der Aufprall ist so heftig, dass der Kleinwagen in dem eine 20-jährige Frau am Steuer sitzt in die angrenzende Böschung geschleudert wird. Dort kommt der Corsa stark deformiert zum Stehen.
Die Fahrerin und ein 21-jähriger Mann, der hinter ihr sitzt, werden in dem Wrack eingeklemmt und müssen mit hydraulischem Werkzeug von der Feuerwehr befreit werden. Die beiden Insassen erleiden schwere Verletzungen. Eine 34-Jährige Frau auf dem Beifahrersitz und ein weiterer 19-jähriger Mann werden durch den Aufprall mittelschwer verletzt.
Die 20-Jährige hat so schwere Verletzungen erlitten, dass sie nach Aussagen der Ärzte, noch mehrere Wochen stationär in der Klinik bleiben muss. Die beiden Männer, 19 und 21 Jahre alt, liegen ebenfalls noch im Krankenhaus. Die 34-Jährige Beifahrerin ist mittlerweile entlassen worden.
Man kann von Glück sagen, das die beiden Fahrzeuge leicht versetzt aufeinander geprallt sind. Bei einem Frontalcrash hätte es wahrscheinlich Tote gegeben.
Der Geisterfahrer, der bei dem Unfall ebenfalls schwer verletzt wurde, stand bei dem Crash erheblich unter Alkoholeinfluss, das hat am Montag die Polizei Wiesbaden bestätigt. Direkt nach der Einlieferung ins Krankenhaus wurde dem 36-Jährigen Blut entnommen. Derzeit ist der Promillewert noch unbekannt.
Im Jahr 2011 kamen in Deutschland 3.991 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Durchschnittlich gehen jedes Jahr rund 20 Verkehrstote auf das Konto von Falschfahrern.
Die Hintergründe einer Fahrt in die falsche Richtung sind vielfältig: Jüngere Geisterfahrer sind häufig alkoholisiert wie der Unfall am Sonntagmorgen zeigt oder stehen unter Drogeneinfluss. Andere haben Suizidabsichten.
Es gibt auch Fahrzeugführer die bei schlechten Sichtverhältnissen, an unübersichtlichen Stellen oder bei einer komplizierten Verkehrsführung die Orientierung verlieren.
Mit einigen Verhaltensregeln ist es möglich die Gefahr eines Unfalls mit einem Falschfahrer deutlich zu verringern. Sobald eine Geisterfahrer-Meldung im Radio gemeldet wird, das Navigationssystem einen Falschfahrer meldet oder die Smartphone-App informiert, das auf der Autobahn ein Pkw in der verkehrten Richtung unterwegs ist, sollte man Folgendes beachten:
Wenn Sie versehentlich selbst zum Falschfahrer werden, können Sie Schlimmeres verhindern, wenn Sie sich an diese Hinweise halten: