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Ein schwerwiegender Unfall ereignete sich am Dienstagnachmittag gegen 16:00 Uhr auf der B417 rund 500 Meter vor der Platte. Ein VW Golf Kombi mit einem einachsigen Anhänger fuhr Richtung Taunusstein und wollte rund 600 Meter vor der Kuppe der Platte einen Skoda überholen. Dazu wechselte er auf den linken Fahrstreifen der zweispurigen Straße. Dabei kam der VW-Golf-Fahrer zu weit in den Gegenverkehr und touchierte ein Ford Ka Cabrio, der von Taunusstein in Richtung Wiesbaden unterwegs war.
Der Ford Ka flog in die Luft und drehte sich mehrfach um die eigene Achse, dabei riss die Verankerung des Motorblocks, sodass dieser aus dem Wagen geschleudert wurde und etwa 20 Meter unterhalb der Unfallstelle in die Windschutzscheibe und auf dem Dach des rechts fahrenden Skodas landete. Auch das linke Vorderrad des Fords samt Federbein wurde abgerissen, flog etwa 60 Meter durch die Luft, traf dabei glücklicherweise kein weiteres Fahrzeug, und landete neben der Fahrbahn im Grünstreifen. Der Ka kam nach der Kollision auf der Fahrspur Richtung Wiesbaden in entgegengesetzter Richtung zum Stehen. Eine 57-jährige Audi-Fahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr frontal in den Ford, in dem sich eine 22-jährige Frau befand.
Die 57-jährige Audi-Fahrerin erlitt durch den heftigen Aufprall ein Polytrauma und wurde in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Die Feuerwehr musste sie mit Schere und Spreizer aus dem stark beschädigten Pkw befreien. Da das ganze Patientenschonend durchgeführt wurde, brauchten die Helfer rund 50 Minuten dafür. Die 22-jährige Ford-Fahrerin erlitt ebenfalls lebensgefährliche Verletzungen, konnte aber ohne technische Hilfsmittel gerettet werden. Die Skoda-Fahrerin trug einen Schock davon und wurde von Rettungssanitätern betreut. Sie hatte einen riesigen Schutzengel mit an Bord, denn wenn der Motorblock nur wenige Zentimeter tiefer in das Fahrzeug eingeschlagen wäre, hätte es eine dritte Schwerverletzte oder sogar eine Tote gegeben.
Insgesamt waren drei Rettungswagen und zwei Notärzte im Einsatz. Zur Koordinierung der Patienten und der Rettungsmittel war auch die Technische Einsatzleitung, bestehend aus dem Leitenden Notarzt sowie dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, vor Ort. Die Audi-Fahrerin wurde nach der Befreiung und der Erstversorgung mit dem Rettungshubschrauber, Christoph 23 aus Koblenz, in die Mainzer Uni-Klinik geflogen. Die 22-jährige Ford-Fahrerin kam mit einem Rettungswagen in die Dr. Horst Schmitt Kliniken.
Neben der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, die unter anderem mit dem Abrollbehälter Technische Unfallhilfe vor Ort war, waren Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Wehen im Einsatz. Der Streckenabschnitt zwischen Fischzucht und Taunusstein-Wehen ist noch bis mindestens 23:00 Uhr voll gesperrt. Um den abgeriegelten Bereich bildeten sich große Staus im Feierabendverkehr zwischen Wiesbaden und Taunusstein. Ein Sachverständiger wurde zur Unfallermittlung hinzugezogen. Der entstandenen Sachschaden ist derzeit noch nicht bekannt.