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Auf dem Betriebsgelände der SCA Hygiene Products in Kostheim wurde am Samstagmorgen, gegen 9:55 Uhr, ein Feuer entdeckt. Große Mengen Altpapier, das in Rollen- und Ballenform gelagert wurde, brannte auf einer Fläche von 30 mal 50 Metern. Der Papierberg, der gut 100 Tonnen Gewicht hat, war gut fünf bis sieben Meter hoch gestapelt.
Zwei Löschzüge von der Berufsfeuerwache, die Werkfeuerwehr SCA sowie die Freiwilligen Feuerwehren Kastel, Kostheim, Biebrich und Stadtmitte rückten an die Einsatzstelle aus. Als die ersten Kräfte eintrafen, schlugen die Flammen mehrere Meter in den Himmel. Umgehend wurden die Löschmaßnahmen eingeleitet. Mehrere Trupps unter Atemschutz ausgestattet mit Strahlrohren bekämpften das Feuer. Große Mengen Schlauchmaterial wurde verlegt. Beide Großtanklöschfahrzeuge der Berufsfeuerwehr gaben über einen Monitor große Mengen Löschwasser ab. Mit einer großen Pumpe der Werkfeuerwehr SCA wurde Wasser aus dem Main gepumpt. Das Feuerlöschboot war ebenfalls im Einsatz und unterstützte bei der Wasserversorgung.
Gegen 11:00 Uhr waren die Flammen erstickt. Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte konnte ein Übergreifen auf benachbarte Lagerhallen verhindert werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten mehrere Stunden an. Mit Baggern wird das nasse Papier auseinandergezogen und abgelöscht. Bis in den Sonntag hinein wird von Einsatzkräften kontrolliert, ob von den abgelöschten Altpapierresten eine Wiederentzündung ausgeschlossen ist.
Während der Löscharbeiten zogen immer wieder Rauchschwaden in den alten Ortskern von Kostheim und es roch stark nach Feuer. Zu keinem Zeitpunkt ging von dem Qualm oder der Geruchsbelästigung eine Gefahr für Anwohner oder Verkehrsteilnehmer aus, erklärte ein Feuerwehrsprecher. Vorsichtshalber wurden die Bewohner per Rundfunk darüber informiert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die Logistikgruppe der Feuerwehr Stadtmitte besetzte den Verpflegungscontainer AB-Sozial. Weiterhin war der Abrollbehälter Atemschutz an der Einsatzstelle. Gut 100 Helfer waren im Einsatz. Während des Großbrandes wurden alle drei Wachen durch die Wehren Dotzheim, Schierstein, Biebrich, Heßloch und Auringen/Medenbach besetzt. Am Nachmittag waren die Feuerwehren Igstadt und Rambach bei den Nachlöscharbeiten im Einsatz. Gegen 18:00 Uhr waren die Arbeiten abgeschlossen.
Nach ersten Erkenntnissen beträgt der Sachschaden rund 20.000 Euro. Bei dem Einsatz kamen keine Personen zu Schaden. Der Rettungsdienst war vorsorglich mit mehreren Rettungswagen und einem Notarzt vor Ort. Wie es zu dem Feuer kam, ist derzeit noch unklar. Die Brandermittler haben ihre Arbeit aufgenommen.