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Alles fing gestern an. Rund 500 Erzieherinnen, Erzieher... trafen sich am Montag, 11. Mai, zur Auftaktkundgebung der Gewerkschaft ver.di: um einzutreten für die höhere Eingruppierung, um einzutreten für bessere Verhältnisse in Wiesbaden Kitas. Vom Bahnhof zogen die Streikenden durch die Stadt - über die Bahnhofstraße, einen Teil der Wilhelmstraße - dann durch die Fußgängerzone und letztendlich zum offiziellen Streikbüro in der Schwalbacher Straße.
Die Mitarbeiter im Wohnzimmer staunten nicht schlecht, als sich hunderte Streikende gegen 11:00 Uhr häuslich niederließen und ihren Posten bezogen. Ständig wurde das Platzangebot erweitert. Von überall her neue Stühle und Tische herangeschafft. "Toll, wie sich die Mitarbeiter hier ins Zeug legen." Inzwischen hatten sich zahlreiche Eltern angeschlossen, Verständnis zu zeigen, Verständnis für die Situation der Streikenden. Der Zuspruch von Seiten der Bevölkerung tue gut, meinte Katja anerkennend, eine der Streikenden.
Das Bild am Dienstagmorgen im Wohnzimmer war ungebrochen. Während auf der
Bühne die Podiumsdiskussion tagte, verteilten sich die Streikenden: im Innenhof, auf der Schwalbacher Straße vor dem Wohnzimmer - einfach dort wo sie Platz fanden. Drinnen sprach eben noch der stellvertretende Vorsitzende des Stadtelternbeirats. Gleich danach Bianca Pätzel. Die Mutter eines 7-monatigen alten Kind möchte nach der Babypause Anfang 2016 wieder ins Berufsleben starten. Die Situation in den Kitas halte Sie für bedenklich.
Horst Still, Elternbeirat im Kinderhaus am Elsässer Platz brachte es auf den Punkt. Er trete dafür ein, dass gute Arbeit auch gut entlohnt werde. Das Kinder gut auf die Schule vorbereitet werden müssten. Er betonte noch einmal, dass Chancengleichheit für alle ein wichtiger Baustein fürs Leben sei - egal welcher Herkunft.
Liebe Leserinnen und Leser, wer den Weg ins Wohnzimmer jetzt scheut, tut Unrecht. Trotz Streikbüro wird der normale Rythmus nicht gestört. Wird etwa das Champions League Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Barcelna am Dienstagabend genauso statt finden, wie die Jam Session am Mittwochabend.
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Fotos: Katja M.