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Der Schock sitzt immer noch tief, nach dem Tod von Käfer-Geschäftsführer Gebhard Bucher am Samstagabend. Die Obduktion hat am Montag ergeben, dass der Gastronom in seinem Audi erstickt ist, als dieser Trockeneis zum Schloss Johannisberg, wo am vergangenen Samstag das Sommerfest des Rheingau-Musik-Festivals stattfand, transportieren wollte.
Bei dem Sommerfest wurden noch weitere Eiswürfel benötigt. Diese wollte Bucher von dem Käfers Restaurant im Kurhaus in den Rheingau bringen. Zusammen mit Mitarbeiter belud er seine Audi A6 Avant vor dem Kurhaus mit mehreren Kisten Eiswürfel. Da es am Samstag sehr heiß war, und die Eiswürfel auf Schloss Johannisberg in gefrosteter Form ankommen sollten, packte man Trockeneis mit in die Behältnisse.
Nach dem das Auto beladen war fuhr Bucher kurze Zeit später Richtung Johannisberg los. Doch weit kam er nicht. Er muss schon etwas gespürt haben, denn nach etwa 300 Meter fuhr er rechts in eine Parkbucht.
Das tief gefrorene Trockeneis das aus verflüssigtem Kohlenstoffdioxid hergestellt wird, hat ausgegast und den Innenraum seines Audis mit giftigen CO2 geflutet. Dazu hatte er auch noch die Klimaanlage an und die Fester zu, so dass ein Austausch beziehungsweise eine Zirkulation mit der frischen Umgebungsluft nicht stattfinden konnte.
Kohlendioxid (CO2) ist unter bestimmten Bedingungen ein besonders heimtückisches Gas. Es ist farblos, unsichtbar und geruchslos. CO2 ist schwerer als Luft und verdrängt damit in geschlossenen Räumen die Luft und damit den wichtigen Sauerstoff.
In dem engen Innenraum seines Wagens verbreitete sich so sehr schnell das austretende tödliche Gas. Es führte bei Bucher zu einer Verminderung beziehungsweise Aufhebung des reflektorischen Atemanreizes. Zuvor muss er wahrscheinlich schon Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel gehabt haben. Das weitere einatmen führt dann zu Bewusstseinsstörungen und Bewusstlosigkeit und schließlich zum Atemstillstand. Der 58-Jährige ist dann wahrscheinlich schnell erstickt, bevor er die Tür seines Autos öffnen konnte.
Gegen 17:50 Uhr haben ihn Passanten im Auto entdeckt und den Rettungsdienst informiert. Wiesbadenaktuell.de berichtete darüber. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Da die ersten Einsatzkräfte ein Gas in dem Audi ausströmen sahen, alarmierten sie die Feuerwehr. Die nahmen mit Atemschutzgerät Messungen an dem Wagen vor und holten aus dem Kofferraum sechs Kisten mit tiefgekühltem Trockeneis. Diese waren, so laut der Polizei nicht sach- und fachgerecht verschlossen.
Demnach gehen Staatsanwaltschaft und Polizei von einem tragischen Unglücksfall beim unsachgemäßen Umgang mit Trockeneis aus. Das Material fanden die Einsatzkräfte im Wagen des Toten. "Hinweise auf ein Verschulden oder eine Verantwortlichkeit Dritter konnten bisher nicht in Erfahrung gebracht werden“, erklärt Markus Hoffmann von der Polizei Wiesbaden.
Im Rahmen der Untersuchung wurde unter anderem auch ein toxikologisches Gutachten erstellt. Dieses steht derzeit zwar noch aus, wird aber an dem Ergebnis, das Bucher erstickt ist, nichts ändern. So steht das endgültige
Obduktionsergebnis noch aus.
Herstellung von Trockeneis:
Trockeneis wird hergestellt, indem unter Druck verflüssigtes Kohlenstoffdioxid entspannt wird. Ein Teil des Kohlenstoffdioxids verdampft, wobei es dem Rest die für die Verdampfung erforderliche Wärme entzieht und damit abkühlt. Es entsteht dabei sogenannter gefrorener Kohlensäureschnee. Dieser wird dann, je nach Anwendung, in die gewünschte Form gepresst. (Quelle Wikipedia)
Ersticken durch CO2: