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Unter dem Motto „Quellen des Heils“ richtet die katholische Stadtkirche Wiesbaden in diesem Jahr vom 14. bis 16. September das Kreuzfest aus. Es wird seit über 50 Jahren traditionell in einem der elf Bezirke des Bistums Limburg gefeiert und setzt thematische, spirituelle und kulturelle Akzente in der jeweiligen Region. Höhepunkte des Kreuzfestes in Wiesbaden sind am Sonntag, 16. September, das Pontifikalamt mit Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst auf dem Schlossplatz und die Kreuzfeier am Nachmittag in der Bonifatiuskirche. Im Mittelpunkt steht dabei die Kreuzreliquie, die in der kostbaren Staurothek aufbewahrt wird. Dem Kreuzfest voraus geht die Kreuzwoche, die immer in Limburg veranstaltet wird und deren Programm sich an unterschiedliche Zielgruppen wendet.
Zum Auftakt des Kreuzfestes in Wiesbaden wird am Freitag, 14. September, zu einem ökumenischen Abendgebet in die Dreifaltigkeitskirche eingeladen, die in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen begeht. Mitgestaltet von der benachbarten evangelischen Luthergemeinde wird die Erinnerung an die Taufe das Thema der Feier sein.
Eine Entdeckungsreise zu „Quellen des Heils“ steht am Samstag auf dem Programm, wenn sich die katholische Kirche von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr bunt und vielfältig auf dem Schlossplatz präsentiert. Rund 25 Gruppierungen, von der Kolpingfamilie über Kirchengemeinden bis zu Eine-Welt-Gruppen, stellen kreativ und mit allerlei Mitmachaktionen ihre je eigenen Quellen vor. Die katholischen Gemeinden anderer Muttersprache servieren dazu internationale kulinarische Spezialitäten. Nachmittags öffnet ab 15:00 Uhr das Roncalli-Haus seine Pforten. Der katholische Sozialladen wird zum Café und die Einrichtungen des Hauses, darunter der Caritasverband, die Stadtkirche, die Familienbildungsstätte und die Erwachsenenbildung, laden ein zum Blick hinter die Kulissen. Außerdem feiert die Caritas-Kita für Kleinkinder, die größte Einrichtung dieser Art im Stadtgebiet, ihr 40-jähriges Jubiläum.
Zwei ganz unterschiedliche musikalische Darbietungen hält der Samstagabend bereit: In Musik und Text steht in der St. Bonifatiuskirche das Kreuz im Mittelpunkt. Der Organist Gabriel Dessauer spielt den Kreuzweg von Dupré, dazu passende Texte werden vom Frankfurter Pfarrer in Rente Rainer Petrak vorgetragen. In der Jugendkirche Kana gastiert an diesem Abend das interkulturelle Musikprojekt „Limburg meets Ndola Beats“, für das Musiker aus Sambia und Deutschland ein gemeinsames Programm einstudiert haben.
Am Sonntag, 16. September, beginnt um 10:00 Uhr auf dem Schlossplatz das Pontifikalamt, zu dem der Limburger Bischof und die Wiesbadener Priester und Diakone feierlich mit der Kreuzreliquie einziehen werden. Im Anschluss an den Gottesdienst folgt auf dem Platz ein fröhliches Fest der Begegnung mit Essen und Musik. An diesem Tag wird zudem ein Kunstpreis verliehen, den die Initiative „Kirche und Kultur“ anlässlich des Kreuzfestes ausgelobt hat. Bei der Kreuzfeier, mit der um 15 Uhr das Kreuzfest beendet wird, wirken unter der Leitung von Bezirkskantor Franz-Josef Oestemer die Wiesbadener Kirchenchöre mit.
Kreuzfest und Kreuzwoche haben im Bistum Limburg eine lange Tradition. Bei der Einführung im Jahre 1959 durch Bischof Wilhelm Kempf ging es um die Stiftung von Identität in einem jungen Bistum. Der Bischof wollte Einheit und Vielheit, Zentrum und Peripherie der jungen Diözese zusammenbinden. Als Diözesanfest wählte er das Fest Kreuzerhöhung (14. September) im Hinblick auf die Kreuzreliquie in der Staurothek des Limburger Domschatzes, die zum Kern eines ganz neuen Festes wurde. Reliquie und Behälter stammen aus Konstantinopel. Sie gelangten im Rahmen des Kreuzzuges von 1204, bei dem die Stadt Konstantinopel zerstört wurde, über Umwege in das Bistum Trier. Seit der Gründung des Bistums Limburg befindet sich die Kreuzreliquie im Limburger Domschatz. In Wiesbaden wurde zum letzten Mal 1997 das Kreuzfest begangen.
Symbolfoto