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Als sichtbares Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls erstrahlt die Kirche Mariä Heimsuchung der Pfarrei St. Peter und Paul in Wiesbaden derzeit in den Nationalfarben der Ukraine. Initiiert wurde die öffentlichkeitswirksame Aktion von zwei Ehrenamtlichen: Ute Stader vom Ortsausschuss und Pfarrgemeinderatsmitglied Astrid Lauter.
Angesichts dessen, was in der Ukraine vor sich geht, „müsste einfach ein Zeichen gesetzt werden“, lautete die Motivation von Stader, die auch die von Weitem sichtbare Kirche als besonders geeignet vorgeschlagen hatte. „Das war schon ein schöner Moment, als die Scheinwerfer richtig ausgerichtet waren und die ganze Kirche leuchtete.“, freut sich Lauter, die für die Umsetzung sorgte. Die Kirche erstrahlt von etwa 18:30 Uhr bis 1:00 Uhr nachts, zunächst bis Montag, 14. März.
„Wir spüren derzeit bei den Gemeindemitgliedern und bei uns selbst Gefühle von Ohnmacht, Trauer und Schmerz angesichts des Schicksals der Betroffenen und Opfer des Krieges in der Ukraine, das bewegt uns alle sehr“, sagt Theresa Kreutz, die in St. Peter und Paul für die Sozialräumliche Arbeit zuständig ist. Die angestrahlte Kirche Mariä Heimsuchung sei ein symbolisches Statement für Solidarität, Frieden und Mitgefühl.
„In Gedanken sind wir aber auch bei den Menschen in Russland, die mutig gegen den Krieg protestieren“, so Kreutz. Diskriminierungen, die derzeit Russlanddeutsche und hier lebende Russen erleben müssten, seien dabei klar zu verurteilen. Ausdrücklich dankbar sei die Pfarrei nicht nur den beiden Ehrenamtlichen, sondern auch der auf dem Pfarreigebiet ansässigen Firma Schoko Pro GmbH, die durch ihren unkomplizierten und schnellen Einsatz die Aktion überhaupt erst möglich gemacht habe.
Lauter spricht selbst russisch und hat zusammen mit ihrem Mann bereits zwei Familien aus der Ukraine aufgenommen. Weiteren Familien hilft sie bei Behördengängen. Die Geflüchteten, so berichtet sie, erzählten vom Beschuss, von Nachtwachen, den die Eltern im Wechsel abgehalten hatten, um rechtzeitig in Schutzräume gehen zu können, von kilometerlangen Staus und Schlangen nicht nur an den Grenzen.
Eine Familie kam mit dem Auto, die anderen per Bus, per Zug und zu Fuß. An der Grenze mussten die Frauen ihre Männer zurücklassen, die derzeit die Ukraine nicht verlassen dürfen.
Täglich wird um 18:00 Uhr zu einem ökumenischen Friedensgebet an der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Schierstein eingeladen, um an die Betroffenen und Opfer des Krieges in der Ukraine zu denken und sich im Gebet miteinander zu verbinden.
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Fotos: Detlef Gottwald