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Mit einer brillanten Inszenierung fand am Donnerstagabend die 63. Bambi-Verleihung in den Wiesbadener Rhein-Main-Hallen statt. Rund 800 Prominente aus Film, Musik, Politik, Sport und Wirtschaft gaben sich in der hessischen Landeshauptstadt die Ehre. 16 von ihnen wurden mit einem begehrten Bambi ausgezeichnet, manche nicht zum ersten Mal. Die dreistündige Verleihung wurde live in der ARD übertragen und weltweit vor über einer Milliarde Menschen am Fernseher und im Internet verfolgt.
Vorgestellt und eingeleitet wurde die diesjährige Bambi-Verleihung von Hollywood-Star Gwyneth Paltrow. Die Oscar-Preisträgerin erhielt für ihre Rolle in „Contagion“ den Bambi. Die Patentochter von Steven Spielberg kam durch ihre deutsche Mutter zum Schauspielern. Mit ihrem leuchtenen grünen Kleid war die 39-jährige Schauspielerin einer der Hingucker der Show.
Als um Punkt 20:00 Uhr Justin Bieber aus der schwarzen Limousine ausstieg, brauchte der Betrachter am Roten Teppich schon gute Ohrschützer. Es wurde laut – sehr laut. Doch auf die große Freude, folgten ganz schnell Tränen. Viele Mädchen, die extra für den jungen US-Star die Schule schwänzten, lagen sich nach dem kurzen Augenblick, in dem sie ihren Schwarm sahen, weinend in den Armen. Viel zu kurz haben sie ihren Idol gesehen und forderten ihn weinend wieder heraus. Dafür kamen zwei junge Mädchen zu einer ganz besonderen Ehre. Sie wurden von Kai Pflaume von draußen auf die Bühne zu Justin Bieber geholt und verschwanden mit dem Sieger in der Kategorie „Entertainment“ hinter der Bühne.
Für einen ruhigen Auftritt sorgte dagegen Pop-Queen Lady Gaga, die im Vorfeld nicht über den Roten Teppich lief, sondern später durch die Hintertür die Rhein-Main-Hallen betrat. Am Klavier spielte sie ihren Song „Marry the night“. Den Bambi bekam sie anschließend aus den Händen von Stil-Ikone Karl Lagerfeld, der im Übrigen ein großer Bewunderer von ihr ist. Erst zum Ende der Show stellte sie sich den Fotografen mit einem Kostüm, das nicht von dieser Welt schien. Mit den Worten „Tschüss, ihr kleinen Monster“, verschwand die skurrile Sängerin nach ein paar Fragen mit ihrem Bambi wieder.
Nicht nur die internationalen Stars standen an diesem Donnerstagabend im Mittelpunkt, auch die nationale TV-Prominenz wurde ausgezeichnet. Jaenette Hain wurde als erste Preisträgerin des Abends in der Kategorie „Beste Schauspielerin national“ ausgezeichnet. Für ihre Rolle im Kinofilm „Poll“, setzte sie sich gegen ihre Konkurrentinnen Katja Flint und Katja Riemann durch. Bester Schauspieler wurde Matthias Brandt, als Kommissar Hanns von Meuffels in „Polizeiruf 110“. Der Bambi in der Kategorie „Film national“, ging an Sven Verhoeven und seine Komödie „Männerherzen“.
Thomas Gottschalk erhielt mit rockigen Gitarrenriffs seinen fünften Bambi, von Wettkandidat Hagen, der in der vorletzten Sendung bei „Wetten, dass…!?“ die ACDC-Kinderwette absolvierte, überreicht. Seine „Wetten, dass..!?-Show auf Mallorca erbrachte ihm den Preis für das TV-Ereignis des Jahres. Den Publikums-Bambi erhielt der TV-Mehrteiler „Der Mann mit dem Fagott“, eine Verfilmung über das Leben von Udo Jürgens.
Während andere Preisträger ihr Goldenes Rehkitz in die Vitrine oder über den Kamin stellen, hat sich der Berliner Tim Bendzko schon einen ganz besonderen Platz für sein Rehkitz ausgedacht. Der Musiker stellt seinen Preis, den er in der Kategorie „Newcomer“ gewann, ins Badezimmer und möchte gern nächstes Jahr wiederkommen, „dann am besten für die Auszeichnung in der Kategorie „Lebenswerk“”, so der junge Preisträger mit einem Augenzwinkern.
Für Aufregung sorgte dagegen die Auszeichnung für Rapper Bushido in der Kategorie „Integration“. Mit seinen homosexuellen- und frauenfeindlichen Songtexten stieß der Deutsch-Tunesier auf keine breite Sympathie. Vor allem die Politiker aus dem rot-grünen Lager verweigerten dem 33-jährigen den Applaus bei der Auszeichnung im Saal. Auch das Musiker-Duo Rosenstolz, ebenfalls an diesem Abend ausgezeichnet, kritisierte die Burda-Jury in der Live-Sendung für diese Auszeichnung.
Die Bambi-Preisverleihung zeichnet in diesem Sinne aus, dass nicht nur Stars und Prominente ausgezeichnet werden. So werden auch Menschen geehrt, die im vergangenen Jahr etwas Besonderes geleistet haben. So zum Beispiel Ralf Rönckendorf. Der aktive Soldat rettete einem Kamerad bei einem Auslandseinsatz das Leben und verlor dabei sein Augenlicht.
Ebenfalls erblindet ist Sarah Piske. Die junge Sängerin gewann in der Kategorie „Talent“. Stille Helden des verganenen Jahres wurden drei Personen, die sich im Alltag für das Leid in der Gesellschaft einsetzen.
„Der letzte akzeptierte Raucher der Gesellschaft“, so kündigte Sandra Maischberger den letzten Preisträger des Abends an. Der 92-jährige Altbundeskanzler Helmut Schmidt gilt noch heute als der beliebteste Politiker Deutschlands. Mit einer Rede über die Politik und die Geschichte Deutschlands ergriff er die Herzen der Saalgäste, die ihm mit Standings Ovation die Ehre erwiesen. Für seine Verdienste für die Bundesrepublik Deutschland erhielt Schmidt den Millennium-Bambi.
Weitere Bilder von der Bambi Verleihung finden Sie in unserer Galerie:
Alle Preisträger im Überblick