ANZEIGE
Der Aufstieg in die 3. Handball-Liga ist perfekt! Bereits drei Minuten vor dem Schlusspfiff stand das Publikum applaudierte auf der Tribüne und spendete der jungen Mannschaft minutenlang Beifall für ihre beeindruckende Leistung in dieser Saison. Seit dem 25. September 2011 hat der Handball-Oberligist alle 43 Punktspiele gewonnen. In der laufenden Saison führt die Mannschaft von Trainer Ralf Ludwig die Tabelle verlustpunktfrei mit unglaublichen 42:0 Punkten an. Der mit dem Meistertitel verbundene Aufstieg in die 3. Liga ist der verdiente Lohn des Ländches-Ensembles.
Unter den rund 700 Zuschauern am Donnerstagabend in der Wallauer Ländcheshalle waren viele ehemalige Spieler der SG. So gaben sich neben den Ex-Torhütern Dennis Tillmann, Stefan Biermann und Tim Großkurth auch Jan Wicklein und Tobias Schimmelbauer, Bernd Wagenführ, Theo Kaus und Carsten Bengs neben vielen anderen an diesem Abend ein Stelldichein. Sie sahen ein Spiel dem die SG Wallau von Anfang an ihren Stempel aufdrückte. Der Gast aus Obernburg nahm SG-Spielmacher Benedikt Seeger von Beginn an in Manndeckung. Die sich dadurch bildenden Räume konnten insbesondere die beiden verbliebenen Rückraum-Schützen Stefan Bonnkirch und der in den ersten Minuten groß auftrumpfende Lukas Scheer nutzen um die SG rasch mit 9:4 in Führung zu bringen.
In der Abwehr war Wallau sehr beweglich und ließ die sichtlich überforderten Obernburger nur selten zum Zuge kommen. Und wenn doch, war Christian Kosel, der für den erkrankten Sebastian Schermuly das Tor hütete, zur Stelle. Die Gastgeber bauten so ihren Vorsprung konsequent aus. Marc Teuner trifft beim Tempogegenstoß nur Gäste-Torwart Kredel, doch Marcel Jamin kann abstauben und erhöht wenig später auf 20:11. Mit acht Toren Vorsprung (22:14) geht es schließlich nach 30 Minuten in die Kabinen.
Auch in der zweiten Halbzeit war der Tabellenführer klar die bessere Mannschaft auf dem Platz. Jamin erobert den Ball und legt ab auf Stefan Bonnkirch der das erste Tor der zweiten Hälfte erzielt. Christian Kosel bleibt der Rückhalt der Mannschaft und hält in der 42. Minute sogar einen Siebenmeter gegen TuSpo-Spieler Christian Scholz. Bonnkirch erhöht mit seinem Treffer zum 29:19 vier Minuten später den Vorsprung seiner Mannschaft sogar auf zehn Tore. Im Fallen beweist der Linkshänder schließlich sogar Auge und bedient Marcel Jamin am Kreis. Erneut klappt das Zuspiel und Jamin trifft zum 31:21. Drittliga-Absteiger TuSpo Obernburg ist zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon geschlagen. SG-Trainer Ralf Ludwig gibt jetzt allen Spielern die Möglichkeit an diesem großen Moment mitzuwirken, so finden sich in den letzten zehn Minuten mit Tizian Bürger, Paul Kijowski, Mrowietz und Breitling gleich vier hoffnungsvolle Wallauer-Talente auf dem Spielfeld wieder. Die Youngster rechtfertigen dieses Vertrauen mit Toren. Paul Kijowski setzt den Schlusspunkt zum 36:27-Endstand.
Doch das Ergebnis geriet fast zur Nebensache. Ausgelassen feierte das Wallauer Team nach dem Schlusspfiff in den weißen Meistershirts mit goldenem SG-Emblem und dem Aufdruck "Hessenmeister 2012/2013“ auf der Vorderseite und auf der Rückseite war zu lesen “... sowas kommt von sowas!" in Anlehnung an einen Spruch von Trainer Ludwig, den er den Spielern immer wieder in der Kabine sagt, wenn irgendetwas nicht so geklappt hat, wie es sollte.
Diesen Spruch musste Ludwig auch in der ersten Halbzeit in der technische Auszeit wieder sagen, den in der Defensive hat es ein klein wenig gehapert. „Wir haben es den Gästen aus dem Odenwald von Anfang an sehr schwer gemacht. In der Abwehr waren wir allerdings zu zaghaft. In den ersten 10 Minuten haben wir sieben Gegentore kassiert, das ist ein bisschen zu viel. Aber wird haben und dann wieder gefangen und dann viel es auch in der Defensive", erklärt Marcel Jamin.
Wenige Minuten nach dem Schlusspfiff waren plötzlich mehreren Kisten Bier in der Halle und die Mannschaft stieß mit Gerstensaft und Schokoküssen auf den vorzeitigen Titelgewinn und den Aufstieg in die 3. Liga an. Die SG-Wallau-Hymne wurde rauf und runter gespielt und jeder sang euphorisch mit. Als Trainer Ludwig nicht damit rechnete, bekam der Meistermacher die obligatorische Bierdusche ab, „das war fällig“ lacht Jamin.
„Wir haben eine überragende Saison gespielt, trotz der ganzen Verletzungskapriolen. Ich bin überglücklich, dass wir vorzeitig die Meisterschaft feiern können", sagt SG-Spieler Jamin. Nach der kleinen Feier mit den Fans in der Halle, ging es in der Kabine mit Pizza, Jägermeister und Bier weiter. Marc Teuner und Christian Kosel mussten dann noch in bester Sieges Handballmanier ihre Haare lassen. Beide bekamen eine Glatze rasiert. Anschließend ging es in das Wohnzimmer des Traditionsvereins. Im Gasthof Grüner Wald feierte die Mannschaft noch ihren überragenden Triumph bis in den frühen Morgen hinein.
Ich bin stolz, glücklich, froh für die Mannschaft für uns alle, dass wir den Lohn abholen konnten den wir uns in dieser Saison hart erarbeitet haben. Ich glaube für das Team ist es jetzt Zeit ein Niveau höher zugehen. In der 3. Bundesliga werden wir ganz anders gefordert“, erzählt Ludwig. In den letzten fünf noch ausstehenden Spielen will der Meister-Trainer zusammen mit seinem Ländches-Ensemble noch mal alles geben. „Es ist schon ein Anreiz wenn die Null am Ende dasteht und dann denke ich, dass wir vielen anderen Vereinen das Schuldig sind, damit wir keine Wettbewerbsverzerrung machen“, beton der SG-Coach und fügt an „wir werden nach wie vor alles geben, allerdings die Spieler die derzeit angeschlagen sind, erhalten eine Ruhepause. Ich freue mich auf das Sahnehäubchen.“
Noch im letzten Jahr ist die SG Wallauer ganz knapp an der Liga-Meisterschaft und dem verbundenen Aufstieg vorbei geschrammt. Die Wallauer hatten zwar mehr Punkte geholt als der harte Verfolger HSG Nieder-Roden, aber die Mannschaft von Trainer Ralf Ludwig musste einen Punkt, wegen des nicht Stellens eines Schiedsrichters am Saisonende abgeben und so reichte es nicht zum Aufstieg.
SG Wallau - TuSpo Obernburg 36:27 (22:14)
SG Wallau: Breitling (50.-60.), Kosel (1.-50.), Bürger (1), Kijowski (2), Schreiber (5), Karathanasis (1), Seeger (7/4), Scheer (5), von Gierke, Teuner (1), Bonnkirch (6), Jamin (5), Mrowietz (2), Botzenhardt (1)
Spielfilm: 5:2, 9:4, 15:8, 20:11, 22:14, 26:17, 29:19, 32:24, 36:27
Siebenmeter: 4/4 : 3/2
Zeitstrafen: 1:3
Zuschauer: 700
Tabelle 2012/2013 | Spiele | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | SG Wallau | 21 | 21 | 0 | 0 | 697:551 | 146 | 42:0 |
2 | HSG VfR/Eintracht Wiesbaden | 21 | 14 | 3 | 4 | 670:597 | 73 | 31:11 |
3 | HSG Kleenheim | 21 | 15 | 0 | 6 | 635:549 | 86 | 30:12 |
4 | TV Gelnhausen | 21 | 13 | 0 | 8 | 619:581 | 38 | 26:16 |
5 | TuS Holzheim | 21 | 12 | 1 | 8 | 624:620 | 4 | 25:17 |
6 | HSG Kahl/Kleinostheim | 21 | 10 | 1 | 10 | 565:542 | 23 | 21:21 |
7 | TuS Dotzheim | 21 | 10 | 0 | 11 | 587:603 | -16 | 20:22 |
8 | SG Bruchköbel | 21 | 8 | 4 | 9 | 610:642 | -32 | 20:22 |
9 | HSG Hanau | 21 | 7 | 5 | 9 | 586:591 | -5 | 19:23 |
10 | TSV Vellmar | 21 | 8 | 2 | 11 | 619:653 | -34 | 18:24 |
11 | HSG Wettenberg | 21 | 8 | 1 | 12 | 606:627 | -21 | 17:25 |
12 | TuSpo Obernburg | 21 | 7 | 1 | 13 | 586:614 | -28 | 15:27 |
13 | TV Reinheim | 21 | 2 | 1 | 18 | 588:674 | -86 | 5:37 |
14 | TV Hersfeld | 21 | 2 | 1 | 18 | 496:644 | -148 | 5:37 |