ANZEIGE
In der Wiesbadener City stand am Sonntag das große Finale der Wiesbadener Fastnacht an. Ortsansässige Fastnachtsvereine und zahlreiche Gäste aus Nah und Fern schlängelten sich durch die Straßen der hessischen Landeshauptstadt.
Während des Umzugs blieb es trocken. Der Sturm Yasmin bließ bei gut 10 Grad Außentemperatur zwar kräftig, aber die Jecken an der Strecke hielten durch. Am Morgen hatten die Organisatoren die aktuellen Wettervorhersagen und entschieden sich für die Durchführung des Umzugs und trafen zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen. Gut 330.000 Zuschauer kamen an die Strecke, deutlich weniger als im vergangenen Jahr. Einige Besucher reisten erst kurzfristig an, als der Zug bereits lief.
Gute Stimmung herrschte an der Strecke. Die Zuschauerströme hatten sich verändert. Die Rheinstraße war gut gefüllt, dafür war es in der Wilhelmstraße an manchen Stellen etwas weniger. Höhe Bowling Green hielten sich viele junge Personengruppen auf. Auch am Vampiano gab hielten sich zahlreiche Besucher auf, dort gab es ein neues Sicherheitskonzept.
Viel Konfetti und Süßes wurden von den Wagen geworfen, die kräftigen Windböen halfen beim Verteilen des Wurfgutes, die teilweise in größen Taschen und Kartons verschwanden. Allein die Dacho verteilte gut fünf Tonnen Wurfmaterial. Der amtierende Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hatte viel Spaß. Er befand sich auf dem Dacho-Hauptwagen und verteilte Süßes.
Es wurde ausgelassen auf der Straße gefeiert, teilweise mit sehr kreativen Kostümen. Einhörner, Monster, "Greta Thunberg" und eine Fliegen-Familie waren an der Strecke zu bestaunen.
Der närrische Lindwurm aus 174 Zugnummern und rund 5.000 Zugteilnehmern startete pünktlich um 13:11 Uhr am Elsässer Platz Richtung Innenstadt. In diesem Jahr feierte die DACHO unter dem Motto "Seit 70 Jahr lädt die DACHO ein - zum Tanzen, Lachen, Fröhlich sein!".
Vereine, die ein Jubiläum in dieser Session feierten, durften traditionell am Anfang des Zuges mitlaufen.
Folgende Vereine feiern in dieser Session ihre Jubiläen:
Der bunte und gutgelaunte Lindwurm bahnte sich seinen närrischen Weg über die Rheinstraße und an der Landesbibliothek vorbei, über die Wilhelmstraße vorbei am Hessischen Landtag und dem Rathaus. Dabei wurde er von tausenden Närrinnen und Narren am Straßenrand gefeiert.
In der Bleichstraße Ecke Hellmundstraße kam es kurzzeitig zu einem Feuerwehreinsatz, so dass der Umzug für gut 30 Minuten unterbrochen werden musste. Ein Gasleck in einem Küchenherd konnte von den Einsatzkräften schnell behoben werden.
Natürlich durften auch die Motivwagen nicht fehlen. Die künstlerische Leitung hatte wie in den Vorjahren Guntram Eisenmann. Die Konstrukteure hatten in dieser Sessionen viele Themen zur Auswahl und haben seit einigen Wochen an den Motiven gebastelt.
Ein Motivwagen wurde der Thüringen Wahl gewidmet. Auf dem Wagen "Thüringen Sturm Schaden" man verbrannte Logos der CDU, FDP und AKK, die bei der Wahl des Ministerpräsidenten kein gutes Bild abgegeben haben.
Ein Thema widmete sich der Diskussionskultur: Ein Mann war zu sehen mit einem Schild "Meine Meinung" von "linksversifft" bis "Nazi" war zu sehen. Die Kassenbonpflicht wurde aufs Korn genommen. "Immer fest drü(u)cken", aus dem Hintern floss der Papierbeleg.
Die AWO Wiesbaden/Frankfurt wurde auf einem Wagen thematisiert. "Zur fröhlichen Vetternwirtschaft". Ein Schild "Selbstbedienung" und eine Frau mit einem Bündel Geld ist zu sehen. Auf der Rückseite ist das Wiesbadener Rathaus zu sehen und einem Mann, der verschiedene "Posten" in der Hand hält.
Zum guten Schluss gab es noch die Zugente, die den Abschluss des bunten Lindenwurms bildete.
Mit etwas Verspätung erreichte der Lindwurm das Wiesbadener Rathaus. Auf der gut gefüllten Treppe erwarteten die Närrinnen und Narrhallesen die Zugnummern mit Helau und Gesang.
Nach der letzten Zugnummer feierte die DACHO auf dem Schloßplatz weiter. Die Windböen drehten noch mal auf. Einige Hüte flogen durch die Gegend. Die "Spaßrebellen", "Mike der Bademeister" und Stefan Persch heizten den Närrinnen und Narren kräftig ein.
Nicole und Michael aus Wiesbaden zogen ein positives Fazit. "Die Stimmung war gut und es hat viel Spaß gemacht". Sie hatte sich als Herz-AS verkleidet, ihr Mann ging als Clown.
Christoph und Michaele waren mit ihren Kindern Klara und Markus an der Wilhelmstraße und verfolgten den Zug. "Viel Wurfmaterial und Konfetti wurde verteilt", freuten sich die Eltern.
Als Octopusse verkleidet waren fünf Freunde aus Schierstein. Sie haben in Handarbeit fünf Wochen lang an den Kostümen gearbeitet. Unter anderem wurde LEDs, Saugnäpfe und einige weitere Teile angenäht.
Simon Rottloff, Dacho-Vorsitzender, zog ein positives Resumee. 330.000 Zuschauer waren diesmal an der Strecke. "Die Vorzeichen von der Wetterprognose waren schlecht, der Fastnachtsumzug konnte starten. Wir wurden positiv überrascht vom Zuspruch der Wiesbadener. Es war eine Superstimmung an der Strecke", so Rottloff.
Thomas Schreiner pflichtete Rottloff bei. "Bei der 70. Auflage verlief der Umzug ohne große Zwischenfälle. Die Wetterkapriolen blieben aus. Die Wiesbadener sind zahlreich vorbei gekommen. Es war vielfältiger und bunter Zug. Die Teilnehmer kamen aus Wiesbaden und dem Rhein-Main-Gebiet und darüberhaus", so Schreiner.
"Es war ein supergeiler Zug. Es sind mehr Leute gekommen als gedacht. Das überarbeitete Sicherheitskonzept am Vapiano hat gegriffen", erklärt Andreas Taschler, Sitzungspräsident.
Ein Dank geht auch an die Verantwortlichen des Wiesbadener Rathauses, den Behörden, den angeschlossenen Rettungsorganisationen und der ELW, die bereits nach Zugende die Straßen von Wiesbaden wieder blitzblank gemacht haben, erklärt die Dacho.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de