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Am vergangenen Wochenende fand das Folklore Festival nullzwölf statt und begeisterte mit zahlreichen Live-Acts auf drei verschiedenen Bühnen, Gaukler und Feuerkünstler - Vorführungen und in diesem Jahr auch zur Abwechslung mal mit gutem Wetter. Die letzten Jahre hatte es teilweise so stark geregnet, dass das Gelände völlig unter Wasser stand und alle Teilnehmer nasse und matschige Füße bekamen. Die Gummistiefel konnte man für die nullzwölf Veranstaltung getrost zu Hause lassen.
Die Stimmung war fantastisch. Alle wurden von der Musik, dem tollen Wetter und der gelassenen und fröhlichen Stimmung auf dem Gelände um den Schlachthof angesteckt. Auf den drei aufgebauten Bühnen war an den drei Tagen von Freitag bis Sonntag Musik von Casper, Jupiter Jones, Kraftklub, Bonaparte und vielen, vielen mehr zu hören. Für jeden Musikgeschmack war etwas dabei und jede Band brachte die Massen vor den Bühnen zum mitrocken und mitsingen. Neue und eingefleischte Fans kamen hier definitiv auf ihre Kosten.
Kulinarisch hatten die Veranstalter für genügend Abwechslung gesorgt. So gab es eine Vielzahl von Ständen mit Köstlichkeiten aus aller Herren Länder sowie Getränke. Weitere zahllose Stände und Buden informierten über diverse politische und ökologische Initiativen oder nutzten das Festival um allerlei Kleidungsstücke oder Schmuck feil zu bieten. Es gab ausreichend sanitäre Anlagen auf dem ganzen Gelände. Sicherheitspersonal sorgte für die Einhaltung der Vorschriften und stand für Notfälle bereit. Der Einlass lief aufgrund des großen Andrangs etwas schleppend, aber wenn man erst einmal drin war, konnte man die Veranstaltung einfach nur genießen.
Neu in diesem Jahr war auch eine Gedenkstätte der Jugendinitiative Spiegelbild, die die Entwicklung Wiesbadens von 1942 bis heute, 70 Jahre danach mit Bildern, Texten und Zeitungsausschnitten zeigt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Deportationen, die 1942 vom Schlachthof aus in die verschiedenen Konzentrationslager stattfanden. Von der Viehverladerampe aus wurden Wiesbadener Juden und Jüdinnen verschleppt. Daran soll die Informationsstätte auf dem Gelände des heutigen Schlachthofes erinnern.
Auch außerhalb der Bühnen gab es allerhand zu sehen. Von französischen Rock- und Comedybands über extravagant gekleidete Besucher und Zuschauer bis hin zu exotischen Ausstellern. Allgemein kann man sagen, dass das Folklore Festival nullzwölf ein voller Erfolg war und das beste seit Jahren. Dazu hat das Wetter natürlich maßgeblich beigetragen. In diesem Jahr fand auch die Party abends Open-Air statt. Im nächsten will man diese dann in das zurzeit noch mitten in den Renovierungsarbeiten steckende Schlachthofgebäude verlegen. Wir sind schon auf Folklore nulldreizehn gespannt.