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Doppelt schlechte Nachrichten für alle Wiesbadener die mit dem Bus zur Arbeit oder Schule müssen. Aber auch für alle Eltern, denn die Gewerkschaft Verdi ruft alle Busfahrer und Erzieher in Wiesbaden für Dienstag, 25., und Mittwoch, 26. März, zum Ausstand auf. Betroffen ist der Linienverkehr sowie Kindergärten und Krippen.
Die Menschen in Wiesbaden müssen sich also innerhalb von noch nicht einmal einer Woche auf erneute Warnstreiks im öffentlichen Dienst einstellen. Die Gewerkschaften wollen damit Druck machen für die dritte Tarifverhandlungsrunde am 31. März. Die zweite Verhandlungsrunde ist am vergangenen Freitag in Potsdam gescheitert. Und so geht die Warnstreikwelle quer durch das Land weiter.
Nach Verdi-Angaben startet die neue Warnstreik-Runde am Montag zunächst in Brandenburg und Teilen Baden-Württembergs. Am Dienstag wird die Streikwelle Wiesbaden erreichen. Es bleibt aber nicht nur beim Dienstag. Auch am Mittwoch sind alle Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Aus diesem Grund wird der komplette Busverkehr in Wiesbaden von Dienstagmorgen, ab circa 4:00 Uhr bis am Donnerstagmorgen etwa 2:00 Uhr vollständig eingestellt.
Vom Streik diesmal auch betroffen ist unsere Nachbarstadt Mainz. Damit wird quasi der öffentliche Verkehr im Rhein-Main-Gebiet völlig zum Erliegen kommen, da auch in Frankfurt nach derzeitigen Informationen ebenfalls gestreikt wird.
Für die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) gilt der Warnstreik allerdings nur für den morgigen Dienstag, 25. März, ab Betriebsbeginn bis circa 14:00 Uhr. Wie die Busse auf den Gemeinschaftslinien 6/6A, 9, 28, 33, 45 und 47 am Dienstag, 25. März, ab 14:00 Uhr und am Mittwoch, 26. März, verkehren, ist kurzfristig im Internet unter www.eswe-verkehr.de zu erfahren.
Die S-Bahnen, Regionalzüge und Regionalbuslinien aus beziehungsweise in den Rheingau-Taunus- und Main-Taunus-Kreis fahren am Dienstag nach dem aktuellen Stand. Nähre Informationen dazu erhalten Sie beim Rhein Main Verkehrsverbund unter www.rmv.de beziehungsweise telefonisch unter 01801 / 768 4636 (Festnetzpreis 3,9 ct./min, Mobilfunkpreis max. 42 ct./min.)
Verdi ruft alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Praktikanten der Stadt Wiesbaden und der Eigenbetriebe auf, sich am Warnstreik zu beteiligen. Damit werden auch Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) ihre Arbeit niederlegen. Davon betroffen wird allerdings weniger die Müllentsorgung und die Straßenreinigung sein. Es wird wahrscheinlich nur zu kleineren Ausfällen kommen. Das Servicecenter und die Verwaltung der ELW wird wahrscheinlich, so wie schon letzte Woche schwer zu erreichen sein.
Mit der Verschärfung der Warnstreiks wird das öffentliche Leben in Wiesbaden an beiden Tagen stark eingeschränkt sein.
Auch die Erzieherinnen und Erzieher sind angehalten so Andrea Baum, Geschäftsführerin von Verdi Wiesbaden, ihre Arbeit niederzulegen. Damit bleiben wie schon vor knapp einer Woche voraussichtlich Kindergärten und Krippen in der hessischen Landeshauptstadt geschlossen. Das bedeutet für die Eltern, dass sie sich um eine andere Betreuung für ihre Kinder kümmern müssen - und das gleich an zwei Tagen.
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Was ist der Unterschied zwischen einem Warnstreik und einem Streik?
Ein Warnstreik ist eine befristete Arbeitsniederlegung (wenige Stunden, 1/2 Tag) und kann nach Genehmigung durch die Gewerkschaft nach der ver.di Satzung auch ohne Urabstimmung durchgeführt werden. Bei einem Warnstreik wird in der Regel kein Streikgeld gezahlt - es sei denn, der Verdi-Bundesvorstand beschließt eine Sonderregelung. Rechtlich gibt es keinen Unterschied zwischen Streik und Warnstreik.
Ein längerer - manchmal auch unbefristeter Streik - setzt nach der Verdi-Satzung und der dazu ergangenen Richtlinie eine Abstimmung unter den Verdi-Mitgliedern (Urabstimmung) voraus. Bei einem solchen Streik wird an die Verdi-Mitglieder auch Streikgeld gezahlt.
Fotos: Tom Klein / Wiesbadenaktuell