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Im Kampf um einen neuen verbesserten Tarifvertrag für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zieht die Gewerkschaft ver.di die Zügel an. In ganz Hessen wird eine neue Streikwelle ab Dienstag über das ganze Land ziehen. Ver.di ruft bis Freitag zu umfangreichen Warnstreiks bei Stadtwerken, Kliniken und Kitas auf. Am Mittwoch, 11. April, ist davon auch Wiesbaden betroffen.
Es wird so wie bereits vor zwei Wochen am 28. März kein einziger Bus von ESWE Verkehr fahren.
Die Geschäftsführung von ESWE Verkehr hat am Montag lange und intensiv mit der Gewerkschaft ver.di verhandelt, damit trotz des angekündigten Warnstreiks wenigstens am Mittwochmorgen die Wiesbadener Schülerinnen und Schüler befördert werden. Wie Lisa Uphoff, Pressesprecherin von ESWE Verkehr mitteilte, „ist ver.di leider nicht auf diese Bitte eingegangen, so dass ESWE Verkehr schon von Betriebsbeginn an bestreikt wird“.
Bei allem Verständnis für höhere Lohnforderungen sei es sehr unschön, dass ESWE Verkehr seinen Kunden erneut am Mittwoch den ganzen Tag über keine Leistung anbieten könne, so ESWE Geschäftsführer Hermann Zemlin. Auch sein Kollege Frank Gäfgen betont: „Wir bedauern sehr, dass ver.di kein Verständnis für die Schülerinnen und Schüler hat und bitten diese und ihre Eltern, sich frühzeitig nach Beförderungs-Alternativen umzuschauen.“ Auch ESWE Geschäftsführer Jörg Gerhard moniert, dass erneut Tarifstreitigkeiten auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen würden.
Auch alle anderen Pendler müssen sich am Mittwoch ein anderes Transportmittel suchen. Da viele wahrscheinlich auf das Auto setzen, werden die Straße in der „Rush Hour“ noch voller als sonst. Deshalb sollten alle frühzeitig losfahren und genügend Zeit einplanen.
Da am Mittwoch das Wetter weiterhin frühlingshaft ist, kann man auch auf das Fahrrad wechseln und zur Schule oder zur Arbeit fahren. Ist gut für die Fitness und die Umwelt. Zumal man damit nicht im Stau stehen wird.
Betroffen von dem Warnstreik sind auch die Sozialdienste und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Wiesbaden.
Ver.di fordert für die rund 2,7 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat mehr. Darüber hinaus verlangt die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und Praktikumsentgelte um 100 Euro pro Monat. Außerdem sollen Auszubildende nach einem erfolgreichen Abschluss verpflichtend übernommen werden.
Mit den neuen Warnstreiks will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber nochmals erhöhen. Diese haben vor den nächsten Tarifverhandlungen noch kein neues Angebot vorgelegt. Am kommenden Sonntag, 15. April, beginnt in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde, die ein Ergebnis bringen soll.
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Weitere Informationen gibt es unter der Rufnummer 0611 / 45022-450 oder im Internet unter www.eswe-verkehr.de.
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