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Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden bewirbt sich um die Aufnahme in die Liste der Unesco-Welterbestätte und hat deshalb am Dienstag, 17. Juli, ihren Aufnahmeantrag auf die Deutsche Tentativliste (Bewerberliste) beim Land Hessen eingereicht.
Der Leitgedanke des Antrages basiert auf der zentralen Rolle Wiesbadens als Weltkurstadt im 19. Jahrhundert. Zahlreiche Bauten und auch die gesamte Anlage der Innenstadt zeugen heute noch von der außerordentlichen Stadtentwicklung. Wiesbaden war die „Bühne der Gesellschaftskur im 19. Jahrhundert“, bei der das „Sehen und Gesehen werden“ mindestens auf gleicher Höhe mit den medizinischen Aspekten der Kur war.
„In Wiesbaden, einer der am schnellsten wachsenden Städte in Deutschland, bestand die Gelegenheit, über Grenzen hinweg, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Adel und aufstrebendes Bürgertum waren hier enger in Kontakt als an jedem anderen Ort zu dieser Zeit“, so Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller. Gerade in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt einen ungeheuren Aufschwung, beflügelt auch durch den Besuch zahlreicher prominenter Gäste. Wiesbaden hatte die höchsten Besucherzahlen der europäischen Kurstädte zu verzeichnen.
Zu dem jetzt eingereichten Antrag gehören neben dem Antragsformular auch eine umfassende Darstellung zur Bedeutung Wiesbadens als Weltkurstadt sowie ein Gutachten von Professor Dominique Jarrassé aus Paris.