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Der Betriebsrat der WJW Wiesbadener Jugendwerkstatt GmbH übergab am Donnerstag eine Petition an den Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich. In dieser fordern die rund 230 Beschäftigten eine Übernahme des Tarifabschlusses des öffentlichen Dienstes auch für die WJW.
„Dass die WJW derzeit ein Sanierungsfall ist, liegt nicht am fehlenden Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern ist ausschließlich auf Managementfehler der Vergangenheit zurückzuführen. Es ist daher nicht nachvollziehbar, dass die Gehälter der WJW-Mitarbeiter zum Teil seit 1998 nicht mehr erhöht wurden, obwohl im selben Zeitraum die Lebenshaltungskosten um mehr 31 Prozent gestiegen sind“, kommentiert Oberbürgermeister Sven Gerich.
Ähnlich wie seinerzeit bei der Zusammenführung von ESWE Verkehr, WiBus und ESWE Verkehr Service GmbH gelte es daher, die WJW so bald wie möglich in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) zu integrieren. „Die Sanierung der WJW darf nicht auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgetragen werden“, so Gerich.
„Wie aus gutem Grund im Beteiligungskodex der Landeshauptstadt Wiesbaden vorgesehen, muss die WJW daher so bald wie möglich Mitglied im Kommunalen Arbeitgeberverband werden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach dem TVöD entlohnen. Billiglohngesellschaften soll und darf es bei der Landeshauptstadt Wiesbaden nicht geben. Wer für die Stadt oder eine ihrer Gesellschaften arbeitet, hat auch Anspruch auf einen ordentlichen Tariflohn“, äußerte sich der Oberbürgermeister grundsätzlich.
Gerich sagte daher dem Betriebsrat der WJW zu, sich für eine Übernahme des aktuellen Tarifabschlusses des öffentlichen Dienstes für die WJW und für den Eintritt der WJW in den Kommunalen Arbeitgeberverband stark zu machen.
„Ich kann Ihnen in der aktuellen Situation nicht versprechen, dass sich für meinen Vorstoß sofort eine Mehrheit in den Gremien der Gesellschaft oder im Beteiligungsausschuss finden wird. Ich kann Ihnen jedoch zusagen, dass ich fest an Ihrer Seite stehen und mich für Ihre Sache einsetzen werde. Da jedoch die Fraktion von Bündnis 90 / Die GRÜNEN und die SPD-Rathausfraktion bereits presseöffentlich ihre Zustimmung bekundet haben, bin ich zuversichtlich, dass sich auch die anderen Fraktionen im Aufsichtsrat oder im Beteiligungsausschuss dem Vorschlag anschließen werden“, äußerte sich der Oberbürgermeister abschließend.
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