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Schön ist es geworden, das jetzt fertiggestellte zweite Teilstück an der Rheinuferpromenade. Aus Kastel kommend begrüßt das historische Wappen der Familie Albert Fußgänger und Radfahrer an der neuen Promenade. Sandgelb leuchtet der breite Asphaltweg für Radfahrer in der Sonne, stellenweise unterbrochen beziehungsweise seitlich durchgängig der graugepflasterte Bereich für die Fußgänger. Die Natursteinmauer auf der einen und der Rhein auf der anderen Seite rahmen den Weg harmonisch ein. Radfahrer sausen vorbei, Mütter schieben ihre Kinderwagen gemütlich vor sich her. So schön kann ein Naherholungsgebiet sein.
Der Höhensprung zum Grundstück des Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen (WSA) wurde mit einer Rampentreppe mit niedrigen Stufen und langen zwischenliegenden Podesten gestaltet. Die ehemalige Schiffsverladefläche gehört dem WSA, ist aber aufgrund eines Nutzungsvertrages in der Verkehrssicherungs- und Unterhaltspflicht der Firma Infraserv. Diese plant auf absehbare Zeit keine Maßnahmen an der Fläche und schließt finanzielle Beteiligungen an Maßnahmen ebenfalls aus. So entsteht ein unschöner Bruch in der Gesamtoptik der Promenade.
Aber das ist nicht die einzige Lücke in der neuen Rheinuferpromenade. Durch die verzögerten Arbeiten im Bereich des ehemaligen Zollspeichers sind die fertiggestellten Abschnitte nur Stückwerke, die auf ihre Verbindung warten. Der fehlende Abschnitt West kann laut SEG Geschäftsführer Roland Stöckling erst gestaltet werden, wenn die Gebäude auf dem Grundstück fertiggestellt sind. Investor Thorsten Seegräber zeigte sich positiv, dass sich zeitnah etwas auf dem Gelände tun würde. Er sei bereits mit in Gesprächen mit einem Gastronom. Ortsvorsteher Kuno Hahn bezeichnete die Situation, bei aller Freude über die sichtbaren Fortschritte, schlichtweg als „Schande“ und gab in seiner gewohnt direkten Art seiner Hoffnung Ausdruck, das Ende der Bauarbeiten noch erleben zu dürfen.
Da kam die unerwartete Nachricht von Sozialdezernent Christoph Manjura gerade recht, der verlauten ließ, dass für den Stadtteil ein drittes Mal Mittel aus dem Programm Soziale Stadt beantragt wurden. Bei einem positiven Bescheid sollen diese in den Bereich Mitte fließen. Hier stehen einige wichtige Projekte an, die in den kommenden Jahren zur Zufriedenheit der Biebricher umgesetzt werden sollen. Manjura führte dabei vor allem die Entwicklung der in die Jahre gekommenen Galatea-Anlage an, die auch an die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der Attraktivität des Zentrums von Biebrich als Handelsplatz gebunden ist.
Weitere wichtige offene Punkte sind laut Manjura:
Manjura und Stöcklin schätzen die Chancen, den Förderbescheid zu bekommen, als äußerst gut ein. Damit seien dann die Investitionen in die erhebliche Weiterentwicklung Biebrichs für die kommenden 15 Jahre gesichert.
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Rückblick
Mit dem Umzug des ehemaligen Zollareals am Rheinufer, bot sich 2005 die Chance für die Schaffung einer durchgängigen Rheinuferpromenade in Biebrich. Mit Bürgerbeteiligung wurden in vier Planungsforen Ideen für die Gestaltung dieses bis dahin nicht zugänglichen Bereichs entwickelt. Die Ergebnisse des Planungsprozesses sind in den Rahmenplan zur Rheinufergestaltung eingeflossen und bilden die Grundlage für die zukünftigen Planungen.
Fotos: Petra Schumann