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Gefahrenabwehr für jede:n und gleichzeitig für die gesamte Gesellschaft - das ist die zentrale Aufgabe von Frauen und Männern im Polizeidienst. Sie schützen uns und sie schützen die Grundlagen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Ebenso benötigen aber gerade Polizistinnen und Polizisten selbst auch geschützte Räume des Gespräches und eine Begleitung bei der Verarbeitung besonderer Ereignisse oder Konflikte, denn in jeder Uniform steckt ein Mensch, der das Erlebte verarbeiten muss.
Einblicke in diese verborgenen Schutzräume gewährt eine Veranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung Wiesbaden-Untertaunus & Rheingau (KEB) am Donnerstag, 9. September, von 18:00 bis 19:30 Uhr im Saal des Roncalli-Hauses. Die katholische Polizeiseelsorgerin Sabine Christe-Philippi und Thomas Mallmann (Erster Polizeihauptkommissar, Abteilung Einsatz des PP Westhessen) sprechen über die besonderen Herausforderungen der Menschen im Polizeidienst.
Laut Bundeskriminalamt nimmt die Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten in Deutschland in den vergangenen Jahren zu. Krawalle bei Demonstrationen, fliegende Flaschen, demolierte Fahrzeuge – die Einsatzkräfte sind immer häufiger der direkten Konfrontation ausgesetzt.
„Frauen und Männer in Uniform benötigen mentale Stärke und eine klare Differenzierung zwischen dem, was sie in Uniform repräsentieren, nämlich die staatliche Gewalt, und der eigenen Person,“ so Sabine Christe-Philippi. Wie es gelingen kann, Haltung zu bewahren, sich von solchen Anfeindungen nicht erschüttern zu lassen und zugleich selbst an Leib und Seele beschützt zu bleiben, werden die Seelsorgerin und der Hauptkommissar eindrücklich schildern.
Inwiefern haben sich über die Jahre die Sorgen und Nöte der Polizeikräfte verändert? Ist die Gewalt gegen sie ein gesellschaftspolitisches Problem, gerade auch in der Zeit der Pandemie? Das Gespräch beleuchtet eindrücklich persönliche Erlebnisse und Erfahrungen und bietet damit wichtige Erkenntnisse über einen Bereich, der sonst der Öffentlichkeit verborgen bleibt.
Fragen aus dem Publikum sind ausdrücklich erwünscht.
Eine Anmeldung zur Teilnahme ist bis Freitag, 3. September, bei der KEB Wiesbaden unter 0611 / 174 120 oder keb.wiesbaden(at)bistumlimburg.de erforderlich. Die Veranstaltung wird unter aktuell geltenden Hygieneregeln durchgeführt.
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Hintergrund:
Das Gespräch ist eingebettet in die Veranstaltungsreihe Titel „Schutzraum und Neuland“ der Katholischen Erwachsenenbildung Wiesbaden-Untertaunus & Rheingau und der Fachstelle Bildung des Evangelischen Dekanats Wiesbaden.Die ökumenische Kooperation lenkt den Blick auf die Veränderungen unserer Lebenswirklichkeit unter dem Eindruck der Pandemie.
Wie werden, wie wollen wir uns in Zukunft ausrichten? Welche Chancen können in den einschneidenden Erfahrungen der vergangenen Monate liegen, die die Welt in dieser Rigorosität noch nicht erlebt hat? Wir bewegen uns auf vielen Ebenen bewusster zwischen unserem Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit einerseits und dem Bedürfnis nach Freiheit andererseits.
Weitere Veranstaltungen aus der Reihe:
Dienstag, 5. Oktober, 19:30 Uhr: Kirche aus dem Schutzraum holen?
Online-Vortrag von Dr. Sabrina Müller, Geschäftsleiterin des Universitären Forschungsschwerpunkts „Digital Religion(s)“, Lehrbeauftragte für Praktische Theologie der Universität Zürich und Pfarrerin
Dienstag, 26. Oktober, 18:30 Uhr: Beton – Schutzräume für Leib und Seele
Vortrag in St. Mauritius, Abeggstraße, von Dr. Simone Husemann, Leiterin der KEB, Kunsthistorikerin
Foto: privat