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Das im Sommer vorgestellte Wiesbadener Projekt „Elektrobusse im ÖPNV-Praxistest“ wird im neuen Jahr an den Start gehen. Mit der Vertragsunterzeichnung der Leasingverträge zweier Elektrobusse ist das Projekt am Donnerstag formell auf den Weg gebracht worden.
Vertragspartner sind Wiesbadens ESWE Verkehrsgesellschaft sowie die ebenfalls in Wiesbaden ansässige Herstellerfirma der Elektrobusse, das Unternehmen Cobus Industries GmbH. Finanziell bezuschusst wird das Projekt, das unter dem Motto „Neuer Antrieb für Wiesbaden – für eine Zukunft ohne Lärm und Abgase!“ steht, durch die WVV Wiesbaden Holding GmbH, die ESWE Versorgungs AG und das Land Hessen. Ebenso unterstützt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) als Partner von ESWE Verkehr das Projekt.
Damit wird voraussichtlich im Juli 2014 der Testbetrieb zweier Elektrobusse im öffentlichen Nahverkehr der hessischen Landeshauptstadt beginnen können. Geplant ist, dass die beiden Fahrzeuge vorerst auf der Linie 1 eingesetzt werden. Der auf zwei Jahre angelegte Testeinsatz im Wiesbadener Nahverkehrsnetz wird der erste umfangreiche Praxiseinsatz zweier zwölf Meter langer Elektrobusse im Linienbetrieb in Hessen und der einzige im RMV-Gebiet sein.
„Die Elektromobilität mit ihren bekannten Vorteilen – keine Abgase, kein Lärm – kann“, so betonte Stefan Burghardt, Kaufmännischer Geschäftsführer von ESWE Verkehr, bei der Vertragsunterzeichnung, „nur im ÖPNV auch ihren dritten Vorteil zur Geltung bringen: Denn nur der Einsatz von Elektrobussen im öffentlichen Nahverkehr führt außer den Emissionsreduzierungen auch zu einer generellen Verringerung der alltäglichen Pkw-Lawine in unseren Innenstädten. Auf diese Weise kann auch und gerade in Wiesbaden ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Lebensqualität geleistet werden.“
Hersteller der Elektrobusse, die die Bezeichnung „e.cobus“ tragen, ist die im Wiesbadener Stadtteil Delkenheim ansässige Firma Cobus Industries GmbH. Das Unternehmen ist von Hause aus Spezialist für die Herstellung von Flughafen-Passagierbussen: In der Branche der sogenannten „Flughafen-Vorfeldbusse“ ist das Unternehmen seit vielen Jahren Weltmarktführer.
Patricia Vasconcelos, Geschäftsführerin von Cobus Industries GmbH, erklärte anlässlich der Vertragsunterzeichnung, für ihr Unternehmen sei es doppelt reizvoll, Teilnehmer am Projekt „Elektrobusse im ÖPNV-Praxistest“ zu sein: „Zum einen stellt das Projekt eine echte Innovation dar, denn in dieser Form ist ein solcher Testbetrieb ihrer Busse tatsächlich bislang bundesweit ohne Beispiel. Zum anderen freuen wir uns natürlich, dass das Projekt in unserer Heimatstadt stattfindet.“
Die kontinuierliche und nachhaltige Emissionsreduzierung war und ist seit jeher eines der zentralen Unternehmensziele der ESWE Verkehrsgesellschaft. In puncto Schadstoffemissionen gehört die Fahrzeugflotte des Wiesbadener Linienbusverkehrs seit Jahren zu einer der saubersten ÖPNV-Fuhrparks in Deutschland. Viele der bisherigen Maßnahmen bezogen sich stets auf konventionelle Antriebe.
Inzwischen jedoch gelten bei den Antrieben mit Dieselmotoren die Grenzen der technologischen Möglichkeiten weiterer Emissionsreduzierungen als nahezu erreicht, sodass ESWE Verkehr schon vor einiger Zeit begonnen hat, nach Alternativen zu suchen. Beispielsweise wurden sowohl die Wasserstofftechnologie als auch Hybrid-Antriebe getestet. Jedoch verspricht der reine Elektroantrieb die aus ökologischer wie auch wirtschaftlicher Sicht erfolgversprechendste Antriebstechnologie für den ÖPNV der Zukunft zu sein.
Technische Daten zum „e.cobus“
Fotos: ESWE-Verkehr