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Den Auftakt in die zweite Saisonhälfte nach der Winterpause hat sich die SG Wallau auch anders vorgestellt. Das es schwer gegen TV Kirchzell werden würde, war klar, aber das es eine bittere Niederlage geben würde, damit hat keiner gerechnet.
Bereits vor der Partie gegen Kirchzell musste die SG Wallau zwei Hiobsbotschaften hinnehmen. Der "zweiter Mann" im Tor, Christian Kosel, stand für das Spiel nicht zu Verfügung und Mathias Konrad - eine Bank in der Deckung - wird der Mannschaft nach einem Syndesmosebandriss mehrere Wochen fehlen. Bitter! Als wäre das nicht schon genug verletzte sich auch Florian Schreiber im Laufe der Partie in Kirchzell und konnte nicht weiterspielen. Die endgültige Diagnose steht noch aus, dem ersten Anschein nach konnte der Sportlicher Leiter Stephan Schreiber "einen Verdacht auf Bänderriss" zu Protokoll geben. Interessant wäre gewesen, wie sich das Ländchesteam ohne diese Rückschläge in Kirchzell präsentierte, wenngleich die Verletzungssorgen überhaupt nichts daran ändern, dass der Sieg für Kirchzell verdient war! Die Mannschaft von Trainer Gottfried Kunz konnte damit schon den neunten Sieg im neunten Heimspiel feiern.
Das Spiel war in den ersten Minuten, und eigentlich bis wenige Minuten vor der Halbzeit, noch ausgeglichen. Keine der beiden Mannschaften konnte sich im Ergebnis entscheidend absetzen. Über die Zwischenstände 3:3 (5.), 5:5 (11.) und 9:9 (18.) entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, indem die SG Wallau, in Person vom besten Werfer Stefan Bonnkirch, letztmals in der 21. Minute zum 11:11 ausgleichen konnte. Zur Halbzeit lag Kirchzell mit 19:14 in Führung und rückblickend war die Phase vor der Halbzeit wohl die entscheidende in der Partie.
Nach dem Seitenwechsel schaffte das Team von Trainer Ralf Ludwig nicht mehr den Anschluss. Kirchzell lag immer mit mindestens fünf Toren in Führung und warf über den starken Kreisläufer Marius Fuchs immer wieder einfache Tore. Zudem holte Fuchs einige Siebenmeter heraus, die Spielmacher Andreas Kunz alle verwandelte. Die SG bekam dagegen zum ersten Mal in dieser Spielzeit nicht einen einzigen Siebenmeter zugesprochen! Dass es wesentlich schwieriger ist ein Spiel zu bestreiten, wenn man fast pausenlos im Rückstand liegt und dem Vorsprung der gegnerischen Mannschaft hinterherlaufen muss. Am Ende stand eine 34:38-Niederlage zu Buche.
Hinterherlaufen musste die SG Wallau auch einen Tag später, am Sonntag, im Bezirkspokalspiel gegen HSG VfR/Eintracht Wiesbaden. Auch in dieser Partie gelang es dem Ländchesteam nicht, die Richtung anzugeben und in Führung zu gehen. Stattdessen gab auch in diesem Spiel der Gastgeber die Richtung vor. Aber der Reihe nach. Die Verletzten, das anstrengende Spiel in Kirchzell und das Spiel ohne Harz machten der SG zu schaffen. Zumindest Ersteres sollte aber nicht als Ausrede gelten, da auch Wiesbaden am Tag zuvor ein Pflichtspiel in der Oberliga bestreiten musste - wenn auch zu Hause gegen den Tabellenvorletzten.
Stefan Bonnkirch war wie am Vortag mit acht Treffern der beste Werfer, ansonsten brachen eine schwache Chancenverwertung vor der Halbzeit und zwei Fehler gegen Ende der Partie, als die SG gerade zum 22:22 ausgeglichen hatten, die Mannschaft von Kapitän Sebastian Schermuly das Genick.
Nach 60 Minuten stand auf der Uhr 27:24 für die HSG Eintracht Wiesbaden. Damit ist die SG im Halbfinale aus dem Bezirkspokal ausgeschieden.
Den Mantel des Schweigens über die beiden Spiele hüllen? Sicherlich nicht. Dafür war Ralf Ludwig auch zu ernüchtert nach der Partie in Wiesbaden. Alles schlecht reden? Sicherlich auch nicht. „Wir werden jetzt nicht alles in die Tonne treten, was in der Vorrunde noch super war", so Stephan Schreiber.
Am nächsten Samstag, 18. Januar, geht es in der 3. Liga gegen den SV Anhalt Bernburg, der mittlerweile zehn Spiele in Folge gewonnen hat. Dort gilt es den Bock schnell wieder umzustoßen und auf die Erfolgspur zurück zu finden.
Statistik aus dem Spiel beim TV Kirchzell:
TV Kirchzell: J. Klimmer, Friedrich, Vöhringer, Baier (3), P. Klimmer (2), Stark (3), Kunz (8/5), Fuchs (9), Kaufmann (6), Orlovsky, Hain (2), Göpfert (5)
SG Wallau: Schermuly, Schildt, F. Schreiber, Seeger (5), Scheer (4), Teuner (2), Bonnkirch (8), Jamin (3), Hutmacher (5), Botzenhardt (2), K. Schreiber, Sterker, Lorenz (5)
Schiedsrichter: D'Alessandro/Kraaz
Zuschauer: 600
Datum | Zeit | Heim | Gast | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|---|
11.01.2014 | 16:30 | SV Anhalt Bernburg | : | HSV Bad Blankenburg | 30:24 |
11.01.2014 | 19:30 | LVB Leipzig | : | GSV Eintracht Baunatal | 27:28 |
11.01.2014 | 19:30 | TV Kirchzell | : | SG Wallau | 38:34 |
11.01.2014 | 19:30 | ESV Lok Pirna | : | TV Groß-Umstadt | 28:29 |
Spiele | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt | ||
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1 | GSV Eintracht Baunatal | 16 | 14 | 0 | 2 | 473:395 | 78 | 28:4 |
2 | SV Anhalt Bernburg | 16 | 11 | 2 | 3 | 443:401 | 42 | 24:8 |
3 | SG Wallau | 16 | 11 | 2 | 3 | 460:436 | 24 | 24:8 |
4 | TV Kirchzell | 16 | 11 | 0 | 5 | 456:412 | 44 | 22:10 |
5 | HSG Nieder-Roden | 16 | 9 | 2 | 5 | 465:437 | 28 | 20:12 |
6 | LVB Leipzig | 16 | 8 | 2 | 6 | 445:416 | 29 | 18:14 |
7 | HC Elbflorenz Dresden | 16 | 8 | 2 | 6 | 446:427 | 19 | 18:14 |
8 | MSG Gr.-Bieberau/Modau | 16 | 8 | 2 | 6 | 415:413 | 2 | 18:14 |
9 | SC Magdeburg II | 15 | 8 | 0 | 7 | 397:389 | 8 | 16:14 |
10 | HSV Bad Blankenburg | 16 | 7 | 1 | 8 | 430:431 | -1 | 15:17 |
11 | Dessau-Roßlauer HV | 16 | 6 | 2 | 8 | 418:420 | -2 | 14:18 |
12 | TV Groß-Umstadt | 16 | 6 | 1 | 9 | 427:458 | -31 | 13:19 |
13 | ESV Lok Pirna | 16 | 5 | 1 | 10 | 397:435 | -38 | 11:21 |
14 | HSG Aschersleben | 16 | 4 | 1 | 11 | 405:414 | -9 | 9:23 |
15 | MTV Vorsfelde | 15 | 1 | 0 | 14 | 361:465 | -104 | 2:28 |
16 | TG Münden | 16 | 1 | 0 | 15 | 396:485 | -89 | 2:30 |
Fotos: Tom Klein