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Erneut haben Wildschweine auf dem Friedhof Sonnenberg ihr Unwesen getrieben. Auf der Suche nach Nahrung dringen die Tiere vor allem in den warmen Monaten immer weiter in die Stadt vor. Dort kommen sie mittlerweile viel leichter an Futter als in der freien Natur. „Wenn die Böden im Sommer trocken und hart sind, bietet der Friedhof quasi eine einladende Alternative, nach Fressbarem zu wühlen. Bevorzugt in der Dämmerung gehen die Tiere auf Futtersuche, denn dann fühlen sie sich am wenigsten gestört. Insbesondere frisch bepflanzte Gräber mit feuchter Erde bieten ein Nahrungsangebot“, erläutert Grünflächenamtsleiterin Gabriele Wolter.
In den letzten Wochen wurde bereits über 200 Meter Friedhofszaun durch die Friedhofsabteilung des Grünflächenamtes mit einem massiven Stabgitterzaun ersetzt. Vergrämungsmittel, Streifengänge der Jagdbehörde und geänderte Schließzeiten haben keine Wirkung gezeigt. „Immer wieder haben die Schwarzkittel neue Löcher gefunden beziehungsweise den bestehenden Maschendrahtzaun beschädigt und sich so Zugang verschafft. Viele Gräber wurden wiederholt durchwühlt und Pflanzungen zerstört oder gar komplett gefressen. Auch Friedhofsmitarbeiter hatten bereits in den frühen Morgenstunden unschöne Begegnungen mit den Wildschweinen“, schildert Wolter die Situation.
Ursprünglich war geplant, die weiteren Zaunabschnitte in den nächsten Jahren sukzessive zu ersetzen. Aufgrund der aktuellen Ereignisse soll der Friedhofszaun in seiner kompletten Länge jetzt kurzfristig durch ein stabileres Konstrukt ersetzt werden. Die notwendigen zusätzlichen Haushaltmittel wurden hierfür jetzt zur Verfügung gestellt und die Maßnahme mit dem Ortsbeirat abgestimmt. „So werden in den nächsten Monaten die restlichen 800 Meter Zaunelemente ersetzt. Die Kosten für den neuen Friedhofszaun betragen rund 60.000 Euro“, so die Amtsleiterin.
Grünflächendezernent Andreas Kowol bittet um Verständnis: „Die Friedhofsbesucherinnen und Friedhofsbesucher werden zeitig durch Hinweisschilder über die Baumaßnahmen informiert. Ein Zugang zu den Gräbern wird jederzeit gewährleistet sein.“
Bis zum Abschluss der Maßnahme empfiehlt das Grünflächenamt nach Möglichkeit Zurückhaltung bei der Neuanlage der Grabflächen. Während des Baubetriebes könnten die Tiere weiterhin auf das Friedhofsgelände gelangen. Eine Notsicherung des Friedhofs ist zwar vorgesehen, jedoch vermutlich nur bedingt wirksam. Die neue Zaunanlage wird voraussichtlich bis Ende Oktober fertigstellt. Im nächsten Jahr können dann auch noch die beschädigten Friedhofstore ersetzt werden.
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Symbolfoto