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Die Stadt Wiesbaden muss für Geflüchtete aus der Ukraine eine Notunterkunft in der Sporthalle Wettinerstraße einrichten. Die Halle wird ab Montag, 25. April, als Notunterkunft vorbereitet und mit rund 200 Betten ausgestattet. Somit steht die Sporthalle bis auf Weiteres nicht mehr für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung
Mehr als 3300 Menschen aus der Ukraine haben in den letzten sieben Wochen in Wiesbaden Zuflucht gefunden. Etwa die Hälfte der mehr als 3300 geflüchteten Menschen in Wiesbaden ist bisher auf privatem Wege untergekommen, in Gästezimmern, Einliegerwohnungen, oder Ähnlichem. „Das hilft uns – und zuvorderst den Geflüchteten selbst - momentan sehr, denn die Akquise und Einrichtung von neuen Gemeinschaftsunterkünften benötigt Zeit. Zeit, die wir nicht haben, um die große Anzahl an schutzsuchenden Menschen wöchentlich gut zu versorgen“, erläutert Sozialdezernent Christoph Manjura. Die Unterbringungsmöglichkeiten seitens der Stadt Wiesbaden sind seit Wochen an ihrer Kapazitätsgrenze. Mit Mühe und Not ist der Stadt gelungen, auch noch in den letzten Wochen weitere kleinere Unterkünfte einzurichten. Auf Grund der Erfahrungen der letzten Wochen, rechnet die Stadt Wiesbaden, dass in der kommenden Woche erneut rund 120 Menschen aus der Ukraine angekommen werden. Hierfür sind die letzten vereinzelten Plätze nicht mehr ausreichend.
Manjuras erklärtes Ziel war, solange wie möglich, die Einrichtung von Notunterkünften zu vermeiden. Das Jugend-, Sozial- und Integrationsdezernat ist davon überzeugt, dass geflüchtete Menschen aus der Ukraine nicht beziehungsweise nur als letzte Option in Turn- und Sporthallen untergebracht werden sollten. „Das ist weder für die geflüchteten Menschen selbst eine gute Form der Unterbringung noch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt förderlich“, erläutert Manjura und muss mit Bedauern mitteilen, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden nun doch auf eine städtische Sporthalle zurückzugreifen muss, damit die Menschen wenigstens einen Platz zum Schlafen haben.
Die Stadt Wiesbaden arbeitet dezernatsübergreifend gemeinsam daran, dass möglichst schnell ein alternativer Standort für eine Notunterkunft gefunden werden kann, um die Sporthalle, den Vereinen und den Berufsschülerinnen und Berufsschülern wieder zur Verfügung stellen zu können. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Integrationsdezernent Christoph Manjura sind sich einig, dass die Wiesbadener Sportfamilie ihre Räumlichkeiten braucht, um letztlich auch die integrative Funktion, die das Vereinsleben bietet, umsetzen zu können. Beim Sport spielt es keine Rolle, woher man kommt und welche Sprache man spricht.
Oberbürgermeister Mende dankt allen beteiligten Ämtern, Organisationen und Institutionen für den Einsatz und die rasche Unterstützung. „Wir wollen den Menschen, die zu uns kommen helfen und ihnen Sicherheit bieten. Wir werden alles tun, um ihnen wenigstens die Ankunft und den Aufenthalt so gut, wie es die Situation erlaubt, zu gestalten.“
Andreas Kleber, stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr Wiesbaden sagt: „Die Feuerwehr unterstützt das Sozialdezernat mit Logistik. Wir können das kurzfristig gewährleisten und kümmern uns um die vorbereitenden Aufgaben wie den vorbeugenden Brandschutz.“ Im Laufe des Montags werden Materialien wie Betten, Decken und Kissen in die Halle gebracht und entsprechend hergerichtet.
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