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Die meisten Sprachen haben viele Regeln und noch mehr Ausnahmen. Sprachen lernen erfordert daher meist viel Zeit. Kann man das nicht einfacher schaffen?, fragte sich Ludwig Zamenhof als Schüler bereits Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Er entwarf eine internationale Sprache, die sich tatsächlich in etwa einem Drittel der Zeit lernen lässt, ein Drittel der Zeit, die man etwa braucht, um Englisch oder Spanisch zu lernen. Die Sprache, von der hier gesprochen wird, ist Esperanto!
An drei Wochenenden kann man sich die Grundlagen von Esperanto aneignen - dann steht einem die Welt offen, denn Esperanto-Sprecher gibt es mittlerweile in über hundert Ländern. Es gibt sogar mehr als tausend Esperanto-Muttersprachler, die die Sprache von ihren Eltern gelernt haben. Schätzungen zufolge sprechen weltweit ein paar hunderttausend Menschen Esperanto regelmäßig.
Im Sommer kommt alljährlich der Weltkongress der Esperanto-Jugend zusammen, dieses Jahr in Wiesbaden, vom 2. bis 9. August. Angemeldet sind bisher über zweihundert Teilnehmer aus mehr als vierzig Ländern weltweit - neben europäischen Ländern sind auch Länder aus Übersee vertreten wie Senegal, Benin, Nigeria, Burundi, Südafrika, Kenia, Nepal, Vietnam, China, Taiwan, Süd-Korea, Japan, Philippinen, Singapur, Ost-Timor, Australien, Kanada, USA, Meksiko, Nikaragua, Kolumbien, Peru, Brasilien und Kuba. Esperanto führt Menschen aus vielen Ländern und allen Erdteilen zusammen.
Auf dem Programm stehen tagsüber Vorträge, Arbeitsgruppen, Esperanto-Sprachkurse sowie Sitzungen der Welt-Esperanto-Jugend. Am Abend werden Konzerte in Esperanto, eine Diskothek, eine Bar sowie eine Teestube angeboten.
1887 wurden die Grundlagen von Esperanto veröffenlicht - heute wird Esperanto in vielen Bereichen verwendet: Die chinesische Regierung veröffentlicht z.B. werktäglich Nachrichten in der internationalen Sprache Esperanto auf esperanto.china.org.cn , Google Translate bietet Esperanto-Übersetzungen an, die Esperanto-Wikipedia ist mit über 215.000 Artikeln ähnlich groß wie die dänische Ausgabe.
Jährlich erscheinen etwa hundert Esperanto-Bücher und es gibt sogar einige tausend Lieder in Esperanto. Und natürlich gibt es auch Facebook in Esperanto...
"Und was ist jetzt mit dem Ziel, Esperanto weiter zu verbreiten?", werden Esperanto-Sprecher oft gefragt. Viele von ihnen sehen das mittlerweile eher locker - schließlich sprechen sie selbst Esperanto und können seine Vorzüge genießen, vor allem die rasche Erlernbarkeit und die Anwendbarkeit in einer internationalen Gemeinschaft. Die anderen dürfen gerne nachziehen - die Sprache ist ja relativ rasch zu erlernen...
Insbesondere für Jugendliche sei Esperanto sehr attraktiv, meint Annika Förster, die Vorsitzende der Deutschen Esperanto-Jugend. Esperanto könne man sehr schnell lernen und dann durch viele Länder reisen. Es sei einfach, im Ausland mit Esperanto-Sprechern in Kontakt zu kommen.
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Sprachkurse im Internet Esperanto bei Duolingo: Schon über 20.000 Lerner Esperanto verbindet weltweit. Wer es lernen möchte, um an dieser internationalen Sprachgemeinschaft teilzuhaben, findet Sprachkurse auch im Internet, z.B. bei lernu.net oder youtube. Seit dem 28. Mai bietet auch Duolingo einen Esperanto-Sprachkurs an, an dem mittlerweile schon mehr als 20.000 Personen teilnehmen.
Was: Jugend-Weltkongress der Esperanto-Sprecher
Wann: Sonntag, 2. bis Sonntag, 9. August
Foto: Wiesbadenaktuell