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Das Schloss Freudenberg und das Umweltamt der Stadt Wiesbaden werden gemeinsam ausloten, ob, wie und wann die Veranstaltung „Lore im Garten“ naturverträglich stattfinden kann. „Gespräche dazu sollen bereits kommende Woche stattfinden“, erklärt Umweltamtsleiter Dr. Klaus Friedrich.
Das Schloss Freudenberg hatte für Samstag, 18. Juni, und Samstag, 30. Juli, also mitten während der Vogelbrutzeit, die Veranstaltung „Lore im Garten“ beantragt. Das Umweltamt konnte und durfte diese aus Gründen des Natur- und Artenschutzes nicht genehmigen. Ausschlaggebend für das Versagen der Genehmigung war somit die Lage des Veranstaltungsorts in Verbindung mit der Brut- und Setzzeit der heimischen Wildtiere. Das Schloss Freudenberg liegt inmitten des Landschaftsschutzgebiets „Stadt Wiesbaden“ mit einer großen Lebensraumvielfalt und -qualität in dem Areal.
Bereits in einer nur halbstündigen Begehung wurden vierzehn verschiedene heimische Vogelarten direkt auf oder in unmittelbarer Nähe der geplanten Bühnenstandorte festgestellt. Der Zeitraum, in dem die Vögel brüten oder die Jungvögel als Ästlinge noch auf ihre Eltern angewiesen sind, umfasst mindestens die Monate März bis Juli. Das Areal bietet aber auch einen Lebensraum für heimische Wildtiere wie Eichhörnchen, Bilche, Fledermäuse und Rehwild, die sich bis Juli ebenfalls noch in der Brut- und Setzzeit befinden. Musik in Konzertlautstärke und ein Besucheraufkommen von bis zu 500 Personen würden diese Wildtiere zu diesem Zeitpunkt erheblich beeinträchtigen und wäre nicht im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben des Natur- und Artenschutzes.
Im September ist die Brut- und Setzzeit der heimischen Wildtiere beendet und der Zeitpunkt für eine Veranstaltung geeigneter. Auch dann müssen jedoch Lautstärke und Beleuchtung an die Umgebung angepasst sein und der Schutz der Grünbestände gesichert werden. „Wir wollen zusammen mit dem Schloss Freudenberg eine Lösung suchen, natürlich immer unter Berücksichtigung der geltenden Vorgaben zum Natur- und Artenschutz“, sagt Friedrich. Das gelte nicht nur für „Lore im Garten“, sondern ganz prinzipiell. „Wir bleiben gerne mit Veranstaltenden in Kontakt, um zu schauen, was möglich ist und was nicht.“
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Foto: Plakat Veranstalter