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In den vergangenen Tagen kam es zu einigen Wildunfällen auf Stadt-, Land- und Bundestrasse sowie auf den Autobahnen rund um die Hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. Glücklicherweise ist bei diesen Kollisionen nur Sachschaden entstanden.
Wenn die Tage kürzer werden, nimmt auf den Straßen die Gefahr von Wildunfällen zu. Meist überqueren die Tiere ganz plötzlich die Fahrbahn und bleiben dabei in der Dunkelheit sogar häufig auf der Straße stehen.
Gerade bei Fahrten durch ländliche Bereiche, Wald- und Wiesengebiete sollte man vorsichtig und langsam fahren - insbesondere in den Morgenstunden, bei Dämmerung und nachts muss man mit Wildwechsel rechnen. Passen sie ihre Fahrweise an, beachten sie die entsprechenden Warnschilder und seien sie bremsbereit. Wenn sie Wild am Fahrbahnrand sehen, sollten sie so schnell wie möglich bremsen, ihr Licht ausschalten und hupen, da die Tiere im Licht erstarren, die Hupe aber einen Fluchtinstinkt in ihnen auslöst. Anschließend aktivieren sie die Warnblinkanlage und fahren, wenn die Tiere sich entfernt haben, zunächst mit Schrittgeschwindigkeit weiter. Dabei sollten sie weiterhin den Fahrbahnrand, einem Wildtier folgen oftmals noch weitere, beobachten.
Weichen sie bei plötzlichem Wildwechsel oder einer unvermeidbaren Kollision nicht in den Gegenverkehr aus. Ausweichmanöver können schlimme Folgen haben, denn bei einem Wildunfall ist der Aufprall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug gravierender als mit dem Wild selbst. Es empfiehlt sich also, so stark wie möglich abzubremsen und halten sie ihre Fahrspur. Auch wenn es Überwindung kostet beziehungsweise man instinktiv ausweichen möchte.
Sollte es zu einem Zusammenstoß gekommen sein, sofort Warnblinkanlage einschalten und Unfallstelle absichern. Warnweste anziehen und Warndreieck mindestens 100 Meter hinter der Unfallstelle aufstellen. Halten sie sich dabei niemals lange auf der Fahrbahn auf. Versuchen sie alle notwendigen Maßnahmen vom Straßenrand aus umzusetzen. Oder bringen sie sich, wenn vorhanden, hinter der Leitplanke in Sicherheit und warten auf die Polizei. Denn nur dort ist, gerade nachts, der sicherste Aufenthaltsort vor herannahenden anderen Verkehrsteilnehmern.
Versuchen sie nicht, einem verletzten Tier zu helfen, es zu berühren oder gar mitzunehmen. Informieren sie stattdessen umgehend die Polizei (unter der Notrufnummer 110). Diese verständigt den Jagdpächter, der sich um das oder die verletzten Tiere kümmert. Sie sollten sich nicht persönlich um angefahrene Tiere kümmern, da diese aggressiv reagieren oder vielleicht sogar Tollwut haben können.
Bei Unfällen mit Haar- und Damwild (Hirsch, Reh, Fuchs, Wildschwein oder Hase) zahlt normalerweise die Teil- oder Vollkaskoversicherung. Schäden durch Federwild werden in der Regel nicht erstattet. Die Entschädigung erfolgt leichter, wenn der Unfall bei der Polizei gemeldet wurde. Deshalb lassen sie sich am besten noch am Unfallort eine so genannte Wildsbescheinigung für die Versicherung von der Polizei geben. Diese Bestätigung ist besonders dann wichtig, wenn das verletzte Tier geflüchtet ist. Die Polizei oder der Förster können den Unfall anhand der Spuren (Blut, Haare, Fell am Fahrzeug oder Unfallort) bezeugen.
Anschließend sollten sie so schnell wie möglich ihre Versicherung über den Wildunfall informieren. Spuren am Auto erst dann beseitigen, wenn sie Fotos davon gemacht haben oder ein Gutachter die Schäden aufgenommen hat.
Foto: obs/HUK-Coburg