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Die letzten Reste des Theatriums rund um die Wilhelmstraße waren gerade erst entfernt worden, da machte sich Wiesbadens prächtige Promenade gleich wieder schick, um den neuen Bundespräsidenten in der Landeshauptstadt willkommen zu heißen. Drei Stationen sah das Protokoll für Steinmeier und seine Ehefrau Elke Büdenbender am Montag, 12. Juni, in des hessischen Landeshaupstadt vor.
Die Sicherheitsvorkehrungen waren hoch. Die Durchfahrt vor der Staatskanzlei wurde gesperrt und interessierte Zuschauer konnten nur von der gegenüberliegenden Seite einen Blick auf das Staatsoberhaupt werfen. Ein paar wenige hatten sich an diesem Montag gezielt zum Kranzplatz begeben, die meisten Zuschauer waren zufällige Passanten, die kurz verweilten als sie erfuhren, wer demnächst dort erwartet wurde. Die zahlreich anwesende Polizei führte stichprobenartig Personenkontrollen durch. Ansonsten blieb alles ruhig.
Eskortiert von 15 hochglanzpolierten Polizei-Motorrädern, hielt die Limousine mit der Standarte des Bundespräsidenten (ein gleichseitiges, rotgerändertes, goldfarbenes Rechteck, darin der Bundesadler, schwebend, nach der Stange gewendet) gegen 15:45 Uhr vor der Staatskanzlei.
Hausherr Ministerpräsident Volker Bouffier mit Ehefrau Ursula begrüßten das Ehepaar Steinmeier mit einem freundlichen Händedruck. Als der Bundespräsident den Zuschauern ein fröhliches "Hallo" zurief und er mit seiner Frau und dem Ehepaar Bouffier fröhlich winkten, brandete kurz Applaus auf.
Im Anschluss ging man gemeinsam durch das 20-köpfige Ehrenspalier der Polizei in die Staatskanzlei, damit sich Steinmeier, in Anwesenheit zahlreicher hessischer Politikerinnen und Politkern, in das Gästebuch eintragen konnte. In ihren Reden betonten Bouffier und Steinmeier ihre Gemeinsamkeiten, die nicht nur im gleichen Studienort Gießen liegen. Steinmeier erzählte, dass er Gießen nicht nur wegen des Studiums in guter Erinnerung habe. Auch das er dort seine Frau Elke Büdenbender kennen- und liebenlernte, begreift er bis heute als ein großes Geschenk.
Es folgte ein Gespräch mit den Spitzen der Verfassung. Mit dabei waren der Vizepräsident des Hessischen Landtags, der Präsident des Staatsgerichtshofes, die Fraktionsvorsitzenden und Mitglieder des Kabinetts.
Im Anschluss ging es weiter zum Empfang im Rathaus. Auf dem Schlossplatz war das Publikum zahlreicher, aber auch hier erfuhren die meisten eher zufällig von dem anstehenden Staatsbesuch und warteten spontan, um einen Blick auf Steinmeier zu erhaschen. Wer keine Lust hatte an den Absperrgittern zu warten, machte es sich im angrenzenden Biergarten bequem und hatte bei einer Hopfenschorle einen Logenblick auf den hohen Besuch. Einen noch besseren Blick hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses, die - genau wie die Anwohner des Schlossplatzes, die Begrüßung vom Fenster aus erleben konnten.
Oberbürgermeister Sven Gerich empfing den Bundespräsidenten zusammen mit seinem Mann Helge und der Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, auf den rot ausgelegten Stufen des Rathauses. Auch hier winkte der Bundespräsident in die Menge und begrüßte die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener und die Wartenden quittierten es ebenfalls mit freundlichem Applaus.
Gemeinsam ging es in den Festsaal des Rathauses, wo der Bundespräsident von geladneen Bürgern und Vertretern der Stadtverordnetenversammlung erwartet wurde. Nach einer kurzen Rede des Bürgermeister und des Bundespräsidenten, in dem dieser unter anderem auf sein vormittagliches Treffen mit Studierenden der Uni Gießen einging, trugen sich Steinmeier und seine Frau in das Goldene Buch der Landeshauptstadt ein.
Es folgte eine kurze Verschnaufpause für das Ehepaar Steinmeier mit der Gelegenheit, sich für das Abendessen im Schloss Biebrich umzuziehen. Als dritten und letzten Punkt stand dort das Abendessen mit Ministerpräsident Volker Bouffier und seine Frau Ursula sowie zahlreichen geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik im Wiesbadener Schloss Biebrich auf dem Programm. Gesehen wurden unter anderem: Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, Fraktionsvorsitzender und Landesvorsitzender der hessischen SPD Thorsten Schäfer-Gümbel, der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, der Chef der hessischen Staatskanzlei Axel Wintermeyer, die Abgeordnete des Hessischen Landtags Astrid Wallmann, Es-Minister Franz-Josef Jung, Bruder Paulus aus dem Kapuzinerkloster in Frankfurt und viele mehr.
In ihren Reden sprachen sich Bouffier und Steinmeier ausdrücklich für die föderalistische Staatsform in Deutschland aus. Außerdem betonten sie die Wichtigkeit des Ehrenamtes in der deutschen Gesellschaft. Steinmeier verwies auf sein morgiges Treffen mit Menschen, die sich in der Hospizarbeit engagieren und deren Arbeit mit besonderer Hochachtung betrachtet.
Als Gastgeschenk überreichte Ministerpräsident Volker Bouffier einen Scheck an Elke Büdenbender für die EllyHeuss-Knapp Stiftung, bekannter als Müttergenesungswerk und für ihren Mann, der ein bekennender Gin-Liebhaber ist, einen speziellen "Hessen-Gin" aus den sieben Kräutern der Grünen Soße. Es wäre sicher interessant zu erfahren, wie dieses sehr spezielle Getränk schmeckt? Beim nächsten Besuch Steinmeiers müssen wir von Wiesbadenaktuell ihn danach fragen.
Am Dienstag besucht das Ehepaar Steinmeier den Hessentag in Rüsselsheim und trifft dort unter anderem auf zahlreiche Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren.
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Fotos: Daniel Becker & Petra Schumann