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Die Grünen hatten am Dienstag im Umweltausschuss beantragt, den Kardiologen Prof. Dr. Thomas Münzel in die gemeinsame Sondersitzung von Planungs-, Umwelt- und Integrationsausschuss am 25. Februar zum Thema Auswirkungen der Standortverlegung des europäischen US-Hauptquartiers nach Wiesbaden einzuladen. Professor Münzel ist Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz sowie Verfasser einer viel beachteten wissenschaftlichen Studie zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm.
Der Antrag wurde mit den Stimmen der CDU und SPD abgelehnt. „Die schwarz-rote Koalition im Wiesbadener Rathaus hat kein ernsthaftes Interesse, sich mit den vom Hubschrauberlärm am US-Militärflughafen Erbenheim ausgehenden Gesundheitsrisiken für die Anwohner auseinanderzusetzen", erklärt der Grüne Stadtverordnete und Ausschussvorsitzende Ronny Maritzen.
„Die Beschwerden über den Hubschrauberlärm am US-Airfield häufen sich derzeit enorm. Die Bewohner der östlichen Stadteile Wiesbadens finden keine Ruhe und keinen Schlaf mehr, sie haben ein berechtigtes Interesse daran, zu erfahren, welche Auswirkungen die Belastung auf ihre Gesundheit hat“, so Maritzen weiter.
„Die Argumente, mit denen CDU und SPD den Verzicht auf Herrn Professor Münzel begründeten, waren fadenscheinig“, so Maritzen weiter. Die Vertreter der Koalition argumentierten, die Tagesordnung der Sondersitzung sei „eh schon zu voll“ oder man bekomme von Professor Münzel „lediglich schon Bekanntes“ zu hören. Fluglärm sei gesundheitsschädlich? „Geschenkt!“, so eine Bemerkung im Ausschuss. „Schwarz-Rot schiebt Gründe vor – und das angesichts einer solch existentiellen Frage wie der Gesundheit! Wie soll sich da der Bürger noch ernst genommen fühlen?“