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Beim ersten Wahlgang, 24. Februar, hatte der amtierende Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller (CDU) mit 48,0 Prozent die absolute Mehrheit verpasst. Herausforderer Sven Gerich (SPD) erzielte mit 38,4 Prozent aus dem Stand ein Achtungserfolg und erreicht damit die Stichwahl. Die Wahlbeteiligung lag gerade mal bei 33,4 Prozent.
Gut 205.000 wahlberechtigte Bürger können heute von 8:00 bis 18:00 Uhr in den insgesamt 239 Wahllokalen ihre Stimme abgeben. Kann Gerich für eine Sensation sorgen oder wird sich Dr. Müller als alter Haudegen durchsetzen?
"Bei der Stichwahl geht alle etwas an", so Nils Fromm, Vorsitzender des Wiesbadener Jugendparlaments. Daher rufe das Jugendparlament alle Wiesbadener und speziell die Jüngeren zur Wahl auf. In der Altersgruppe der Achtzehn- bis Einundzwanzigjährigen lag die Wahlbeteiligung der Oberbürgermeisterwahl bei nur 21,1 Prozent. Die Wiesbadener Jugend solle bei der OB-Stichwahl von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, fordert Nils Fromm: "Informiert euch und geht am Sonntag in euer Wahllokal. Überlasst die Wahl nicht allein den älteren Generationen."
In den letzten zwei Wochen wurde ein intensiver Wahlkampf geführt. Müller hatte im gesamten Stadtgebiet Termine und verteilte unter anderem Orangen und Rosen auf dem Wochenmarkt und am Hauptbahnhof. Prominente Unterstützung erhielt er vom hessischen Ministerpräsident Volker Bouffier, der Bundesministerin Dr. Kristina Schröder und Juli Klöckner, der Landesvorsitzenden der rheinland-pfälzischen CDU.
Auch Herausforderer Gerich besuchte viele Sportvereine im Stadtgebiet und war unter anderem in der Fußgängerzone unterwegs. SPD-Parteivorsitzender Sigmar Gabriel und Hannelore Kraft aus Nordrhein-Westfalen unterstützten Gerich bei Wahlkampfveranstaltungen.
Der Kreisverbandes der Bündnis 90/die Grünen, von der unterlegenen OB-Kandidatin Christiane Hinninger, sprach sich vor gut einer Woche für eine Wahlempfehlung zugunsten des Kandidaten Gerich aus.
Unterschiedlicher können die beiden Stichwahl-Kandidaten kaum sein. Alter gegen Jugend, Erfahrung gegen Neuling und Schwarz gegen Rot. Müller ist bereits 60 Jahre alt und hatte in frühen Jahren eine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur absolviert. Nach dem VWL-Studium machte er seinen Doktor und ging in die Politik zunächst ins Kanzleramt in Bonn. Sein Herausforderer Gerich ist erst 38 Jahre alt und trat erst vor gut zehn Jahren in die Politik ein. Der gelernte Möbeltischler ist Geschäftsführer einer Druckerei zusammen mit seinem Vater in Biebrich.
Weitere Informationen zu den Stichwahl-Kandidaten gibt es auf der Homepage der Duellanten:
Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden wird für sechs Jahre gewählt. Er ist sowohl Vorsitzender des Magistrats als auch Verwaltungsleiter, also oberster Dienstvorgesetzter aller Beamten und Beschäftigten der Landeshauptstadt Wiesbaden. Der Amtsantritt des alten oder neuen Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden erfolgt dann im Juli.
Wie die Wiesbadener Wählerinnen und Wähler bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister abgestimmt haben, erfahren Interessierte am Wahlabend ab 18:00 Uhr, im großen Festsaal im Rathaus. Gegen 18:30 Uhr wird es eine erste Tendenz geben. Und zwischen 19:00 und 19:30 Uhr wird das vorläufige Endergebnis erwartet.
Wer lieber zu Hause bleibt, kann sich auf einen spannenden Abend freuen und den Kampf um das Rathaus live miterleben. Wiesbadenaktuell.de berichtet aus dem Rathaus und wird Ihnen immer die aktuellsten Zahlen und Bilder liefern.
Ergebnis Oberbürgermeister-Wahl am 24. Februar 2013:
Helmut Müller (CDU) 48,0 Prozent
Sven Gerich (SPD) 38,4 Prozent
Christiane Hinninger (Grüne) 9,3 Prozent
Peter Silbereisen (parteilos) 1,2 Prozent
Torsten Hornung (Mitte) 3,0 Prozent
Wahlbeteiligung: 33,6 Prozent