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Immer wieder werden insbesondere in den "Neuen Medien" unwahre Meldungen verbreitet, die in der Bevölkerung Angst und Schrecken verbreiten. Solche Meldungen nennt man HOAX. Der Begriff stammt aus dem Englischen für hocus und bedeutet Jux oder Schabernack, so wie ein Aprilscherz. Das Problem: Zahlreiche Besorgte versenden die falschen Warnungen allzu leichtfertig in Kettenbriefmanier in den "Neuen Medien" - im Internet, in den sozialen Netzwerken oder per Mail weiter. Dies erfolgt im Glauben, etwas Gutes zu tun und andere zu warnen. Tatsächlich wird Angst und Schrecken in der Bevölkerung verbreitet.
Deshalb bittet die Polizei mit derartigen Meldungen kritisch und sorgsam umzugehen. In den letzten Wochen sind solche Meldungen auch wieder vermehrt rund um Wiesbaden aufgetaucht und verbreitet worden. Bei den Polizeidienststellen riefen unter anderem besorgte Mütter an und erkundigten sich nach dem Stand der Bedrohung durch angebliche Menschen-/Organhändler". Über Soziale Netzwerke wurde eine Meldung verbreitet, die vor " Kinder-/Organhändlern" warnte. Die Meldung war vielfach "geteilt" und mit entsprechenden Kommentaren weitergeleitet worden.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Westhessen in Wiesbaden werden alle eingehenden Hinweise zu Organ- und Menschenhandel überprüft und erforderlichenfalls polizeiliche Maßnahmen veranlasst. Eine Bewertung durch die Kriminalpolizei ergab, dass in diesem Fall keine tatsächlichen Anhaltspunkte für das Vorliegen entsprechender Straftaten vorhanden sind. Warnmeldungen mit gleichem Hintergrund kursieren in den letzten Wochen bundesweit in den "Neuen Medien" und hatten auch früher schon ähnliche Vorläufer. Wenngleich eine allgemeine Vorsicht immer angebracht ist, so ist diese Meldung als sogenannter Hoax zu sehen und hat keine tatsächliche Grundlage.
Als mögliche Initialzündung für diese Meldung wird verschiedentlich eine erfundene Geschichte in einem "Tatort"-Krimi aus dem Jahr 2011 gesehen, nach der wohl die ersten Meldungen mit diesem Inhalt auftauchten.
Die Zahl der Hoax-Meldungen wächst ständig und es sind meist Nachahmungen anderer bereits kursierender Falschmeldungen. Immer wieder bekommen sachkundige Polizeibeamte Hoaxes zugeleitet, die sie vor Jahren schon als solche gekannt haben, die aber anscheinend immer noch auf Verbreitungstour sind oder neu aktiviert wurden.
Was kann man tun, wenn man eine solche Mail erhält:
Seien sie kritisch! Senden Sie Warnmeldungen nicht einfach weiter, insbesondere nicht in dem Gedanken, etwas Gutes zu tun und auch andere vorsorglich warnen zu wollen. Ihre Kontaktpartner werden sich nicht freuen, sondern genauso verunsichert sein wie Sie.
Falls Sie meinen, die Warnung weiterleiten zu müssen, haken sie vorher lieber nach, zum Beispiel bei dem Absender, um zu erfahren, welche Erkenntnisse er zum Wahrheitsgehalt gewonnen hat oder wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihre örtliche Polizeidienststelle. Und wenn Ihnen nach Kontaktaufnahme mit dem Absender beispielsweise ein bereits extra geschalteter Anrufbeantworter der benannten Institution berichtet, dass man mit der Meldung nichts zu tun hat und von weiteren Anrufen verschont bleiben möchte, können Sie von einer Falschmeldung ausgehen.
Eines sollten Sie nicht tun: überschnell reagieren und leichtfertig die Meldung an ihren Adressverteiler weitersenden.
Informationen und eine Liste zu solchen Hoax hat übrigens die Technische Universität Berlin zusammengestellt. Deren Webseite http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/http://hoax-info.tubi.tu-berlin.de/hoax/ bietet gute Informationsmöglichkeiten, auch um diese Mitteilungen einzuschätzen.