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Sie ist gold, vier Meter groß, der rechte Zeigefinger ist erlahmend erhoben und sie steht mitten in der Innenstadt von Wiesbaden. Um genau zu sein, auf dem Platz der Deutschen Einheit.
Seit Montagabend sorgt die Kunstinstallation im Rahmen der “Wiesbaden Biennale“ - die unter dem Motto “Bad News“ läuft - für Irritationen.
Zu sehen sind eine Plastik des türkischen Präsidenten Erdogan und ein beschrifteter Container. In seiner Sitzung am heutigen Dienstag, 28. August, hat sich der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden mit der Thematik befasst, da die Kunstaktion für zahlreiche Irritationen gesorgt hat.
Im Rahmen des Gesamtpaketes für die Kunstaktionen der "Wiesbaden Biennale“ wurden von der Stadt auch der Container – Beschriftung war nicht angegeben – und eine "menschenähnliche Statue“ – es war nicht klar, dass es sich um eine Erdogan-Statue handeln wird – bis zum Ende der Biennale am 2. September genehmigt.
Am Sonntagabend wird die Statue von den Verantwortlichen wieder entfernt.
Der Wiesbadener Magistrat hat sich nach ausführlicher Diskussion zur im Grundgesetz verankerten Kunstfreiheit bekannt und sieht weder eine rechtliche Grundlage noch einen derzeitigen Handlungsbedarf, solange von der Kunstinstallation keine konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht. Von Anfang an sei klar gewesen, dass die Biennale unter dem Motto "Bad News“ provoziere und sehr diskussionswürdige Aktionen plane.
Gemeinsam mit der Landespolizei beobachtet die Stadtpolizei die Situation seit der Nacht vor Ort. Bei konkreter Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Zusammenhang mit der Kunstinstallation werden die Ordnungsbehörden einschreiten.
Bis jetzt gab es noch keine Straftat, die im Bezug auf die Aktion passiert ist.
Erdogan-Gegner haben die Statue bereits beschmiert: Darauf sind Hass-Botschaften wie "Fuck you“, "türkischer Hitler“ oder ein Penis-Bild zu sehen.
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Fotos: Joshua Ziß