ANZEIGE
Graue, prall gefüllte Regenwolken haben am Mittwoch dafür gesorgt, dass die Kräfte der Feuerwehr und Anwohner in Schierstein und Breckenheim alle Hände voll zu tun hatten, die Wassermassen unter Kontrolle zu bekommen.
Im Schiersteiner Hafen ist der Lindenbach derzeit durch einen Sperrschieber vom Rhein abgetrennt, um ein Einfluten von Rheinwasser in das Wohngebiet in Schierstein zu verhindern. Jedoch ist durch die hohe Menge an Niederschlägen der Wasserzufluss vom Lindenbach selbst mittlerweile so mächtig, dass die regelhaften Überleitungspumpen des Sperrwerkes mit einer Kapazitätsgrenze von 18.000 Litern pro Minute nicht ausreichen.
Mehrere Wohnhäuser am Schiersteiner Hafen und Straßen im alten Stadtkern standen unter Wasser.
Als erste Maßnahme wurde die Wasserableitung durch eine Öffnung der Hochwasserschutzwand sichergestellt. Anschließend brachten die Feuerwehr Wiesbaden mit Kräften der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Schierstein, der Logistikgruppe und der Werkfeuerwehr InfraServ Wiesbaden weitere mobile Pumpen vor Ort, um das Wasserniveau am Lindenbach-Sperrwerk auf ein tieferes absenken zu können.
Derzeit ist in Planung mit einer Pumpenleistung von 32.000 Litern pro Minute das Wasser abzuleiten. Die Maßnahme der Feuerwehr wird sich noch über den gesamten Tag hinziehen.
Am frühen Abend hat sich die Lage am Lindenbach noch mal zugespitzt. Das Wasser überschwemmte erneut Teile von Alt-Schierstein. Die Feuerwehr rückte erneut an. Neben der Berufsfeuerwehr Wiesbaden waren die Freiwilligen Feuerwehr Wehren Schierstein, Frauenstein, Biebrich, Bierstadt und Nordenstadt und die IuK-Gruppe im Einsatz. Dazu kamen Kräfte aus Eltville und Erbach sowie die Werkfeuerwehr InfraServ Höchst. Insgesamt rund 100 Helfer waren mit zahlreichen Pumpen damit beschäftigt, den Lindenbach zu entlasten und ein weitere Übertreten aus dem Bett zu verhindern. Gegen 1:00 Uhr war der Einsatz beendet.
In Breckenheim lief ein mit Schwemmgut verstopfter Entwässerungsgraben entlang der Langenhainer Straße angesichts des vielen Regens über. Das Wasser bahnte sich seinen Weg bis in die Löffelgasse. Wegen verstopfter Kanalschächte stand das Wasser auf Höhe der Hausnummern 19 bis 21 zwischenzeitlich bis zu 40 Zentimeter hoch.
Bevor die Feuerwehr vor Ort eintraf, entschlossen sich die Anwohner deshalb, mit Gummistiefeln und Besen bewaffnet, die Kanalschächte vom Unrat zu befreien und dem Wasser Platz zu machen.
Die Feuerwehr Wiesbaden weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass durch Starkregen auch ansonsten kleinere Bäche schnell anschwellen und aus dem üblichen Bett heraustreten können.
Sollten Sie in einem möglichen Gebiet wohnen, kontrollieren Sie Ihre Kanaleinläufe, Rückschlagklappen und seien Sie vorbereitet Gegenstände aus gefährdeten Bereichen zu entfernen. Sollte Wasser eingedrungen sein, schalten Sie die elektrischen Versorgungen in diesen Bereichen aus und nehmen sie nass gewordene Elektrogeräte nicht mehr in Betrieb.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Fotos: Feuerwehr Wiesbaden, Moritz Richter, Privat