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Die Wiesbaden Phantoms wollten am Samstag den ersten Heimsieg einfahren. Nach acht Niederlagen in Folge sollte nun eine neue Serie gestartet werden. Gut 750 Zuschauer kamen am späten Nachmittag in den Helmut-Schön-Park vorbei und unterstützten das Team. Vor dem Spiel und während der Pause spielte die Kindergruppe "Feiertag" mit Sängerin Olivia (von The Voice / Team Nena) und unterhielt die Zuschauer.
In der ersten Halbzeit machten die Phantom viel Druck. Die Gäste aus Rothenburg ob der Tauber vermissten ihren verletzungsbedingt fehlenden Spielmacher Cedric Townsend schmerzlich und erzielten im gesamten Spiel weniger offensiven Raumgewinn (130 Yards), als ihnen durch Strafen gegen die Phantoms von den Schiedsrichtern zugesprochen wurde (132 Yards).
Frank Grimm, nach zweiwöchiger Urlaubspause wieder zurück im Team, leistete sich zwar direkt in der ersten Angriffsserie des Spiels eine Interception kurz vor der Rothenburger Endzone („Da wollte ich zuviel“), vervollständigte aber im weiteren Verlauf zehn seiner zwölf Passversuche und dirigierte seine Offense noch im ersten Spielviertel zu zwei schnellen Touchdowns. Ein 10 Yard Lauf von Thomas Hogue brachten die ersten Punkte. Peter Müller verwandelte den Extrapunkt. Nach einem 38 Yard Pass von Grimm auf Willie Milhouse gab es den zweiten Touchdown für die Wiesbadener. Mit dem Extrapunkt von Müller stand es nach dem ersten Viertel 14:0. Die Gäste hatte nur wenig entgegenzusetzen.
Die wenigen guten Feldpositionen der Knights entstanden meist dann, wenn die aggressive Spielweise der Phantoms zu Strafen führte und den Gästen auf diese Weise Raumgewinn zustanden wurde. Ein vollständiger Pass über 13 Yards war ansonsten der erfolgreichste Spielzug der Rothenburger in dieser Partie.
Die Phantoms legten im zweiten Viertel nach, das überwiegend durch zahlreiche Strafen und zwei Wiesbadener Ballverluste geprägt wurde. Ein 10 Yard Lauf von Hogue in die Endzone und der Extra-Punkt von Müller baute die Führung auf 21:0 aus.
Einem verschossenen Field Goal-Versuch der Phantoms im dritten Spielabschnitt, in dem die beste Angriffsserie der Knights auf der Wiesbadener 33 Yard-Linie endete, folgte ein nochmals spektakuläres viertes Viertel mit einem unaufhaltsamen Willie Milhouse in der Hauptrolle.. Nach einem 28 Yard Pass von Grimm auf Milhouse holten die Gastgeber in der 50. Minute den vierten Touchdown. Müller verwandelte wiederum den Extrapunkt zum 28:0. Kurz vor Ende holte wiederum Milhouse durch einen perfekt getimten Trickspielzug mit einem 76 Yard Lauf den fünften Touchdown der Partie. Müller erzielte wieder den Extrapunkt. Am Ende war es ein verdienter Sieg für die Phantoms. Es ist ein Lichtblick für die verbleibenden fünf Saisonspiele gegen den Abstieg.
„Wir sind wieder in Position, uns selbst da unten rauszuholen. Natürlich muss nach der Pause in Mannheim gepunktet werden. Aber nun wissen die Jungs endlich, dass ihre harte Arbeit auch mal belohnt wird und wir können den restlichen Verlauf der Saison optimistisch angehen“. Sven Gloss gab seinen Jungs nach neun Spielen in zehn Wochen erst mal eine Woche trainingsfrei. Eine kleine Verschnaufpause in einer kurzen Sommerpause, bevor es in die Vorbereitung auf das Spiel in Mannheim am 27. Juli gehen wird.
„Sieht man von der Strafen-Serie im zweiten Spielviertel ab, wofür sich die Jungs in der Pause auch deutliche und - trotz hoher Führung - keineswegs freundliche Worte anhören mussten, war das eine richtig gute Vorstellung zu einem richtig guten Zeitpunkt. Wir haben den Knights von Beginn an gezeigt, dass sie heute in Wiesbaden auf verlorenem Posten stehen. Nicht allein, weil ihnen natürlich auch Cedric Townsend gefehlt hat. Ich bin mir sicher, dass wir auch mit dem agilen Quarterback auf der Gegenseite das Ding gewonnen hätten.“ Sven Gloss war zufrieden mit dem, was seine Mannschaft in den 48 Spielminuten zuvor gezeigt hatte.
Fotos: Tom Klein