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Spannung und Vorfreude lagen am Dienstagabend in Wiesbaden in der Luft. Bereits gut eine Stunde bevor die Tore des Schlachthofs öffneten, waren zahlreiche Fans an der Event-Halle eingetroffen und warteten darauf eingelassen zu werden. Aus Leverkusen, Wuppertal und Düsseldorf sind viele von ihnen angereist. Aber auch aus Mainz, Frankfurt und natürlich Wiesbaden kamen sie.
Sie alle waren nicht nur überglücklich ein Ticket für das „kleine“ aber sehr gemütliche Konzert bekommen zu haben, sondern voller Freunde die Punkrockband „Die Toten Hosen“ gleich live in Ton und Farbe zu erleben. Denn die Gruppe hatte dieses Jahr nur wenige Konzerte in Deutschland gegeben.
„Wahnsinn, ich bin hier und erlebe 'Die Toten Hosen'. Was für ein Moment“, erzählte Michaela Wilhelm aus Wiesbaden und strahlte dabei über beide Ohren. So ging es vielen Fans, die bestens ausgerüstet mit T-Shirt und Fahne auf den Augenblick warteten, in dem die Band endlich die Bühne betrat. Um 21:05 Uhr war es soweit. Die fünf Düsseldorfer Punkrocker um Frontmann Campino erlösten das Publikum. Die Luft elektrisierte und die Stimmung war im Bruchteil einer Sekunde auf 100 leidenschaftliche Prozent gestiegen.
Nach dem ersten Lied begrüßte Campion das Publikum: „Hallo Wiesbaden, der Schlachthof ist die beste Qualifikation für das Finale, welches wir am Samstag in Yangon spielen“. Damit beschrieb er die kleine "Ja, das muss so laut!-Tour". Auf Einladung der deutschen Botschaft in Myanmar werden die Toten Hosen am Samstag, 6. Dezember, ein Konzert in der jahrzehntelang abgeschotteten südostasiatischen Republik geben. Um sich angemessen auf den Abenteuer-Auftritt vorzubereiten, gab es zwei Warm-up-Gigs in Deutschland: Am Montag in Bochum und am Dienstagabend in Wiesbaden.
Normal füllen die fünf Fußballstadien. Am Dienstag war es Wohnzimmer-Atmosphäre im Schlachthof. Rund 1.500 Fans durften den exklusiven Charakter des Konzerts erleben. Unter ihnen war auch Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich, der ein großer Fans der Band ist. „Die Toten Hosen gehören zu meiner Jugend. Das heute hier zu erleben war ein absolutes Muss für mich“, erzählte der Rathauschef. Zweieinhalb Stunden verwöhnte die Punkrockgruppe ihre Anhänger. Neben den aktuellen Hits wie „Das ist der Moment“ spielten sie auch Lieder aus den Anfängen wie zum Beispiel "Hier kommt Alex" und "Opel-Gang" der Toten Hosen Zeit.
Jeder in der Halle sang hemmungslos und leidenschaftlich mit. Das Alter war breit gestreut. Jeder hatte seine Freude an dem Konzert. Fans und die Toten Hosen rockten gemeinsam die Hallen. Als „Tage wie diese“ gespielt wurde, war es Gänsehaut-Feeling pur. Campino schmiss sich mit nackten Oberkörper in die Menschenmenge und ließ sich auf den ausgestreckten Armen durch die Hallen tragen.
Ohne eine Zugabe durften sie natürlich nicht die Bühne verlassen und so gab es noch einen Nachschlag mit "You´ll Never Walk Alone" für den Nachhauseweg.
„Das war ganz schön geil! Ich freue mich dabei gewesen zu sein“, erzählte Claudia Schröder und trat überglücklich und mit den Melodien im Ohr, die sie gerade gehört hatte, die Heimreise nach Frankfurt an. Am Mittwochmittag geht es von Wiesbaden zum Frankfurter Flughafen und dann mit dem Flieger nach Yangon in Südostasien, wo am Samstag das große Finale der kleinen "Ja, das muss so laut!-Tour 2014" stattfindet.
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Fotos: Biggi Trost