ANZEIGE
Am 1. September 1942 wurde die letzte große Deportation von Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern jüdischer Herkunft durch die Machthaber des nationalsozialistischen Unrechtsregimes vollzogen. Um aller Wiesbadener Shoah-Opfer zu gedenken, laden die Jüdische Gemeinde Wiesbaden und die Landeshauptstadt Wiesbaden zu einer Gedenkveranstaltung am Sonntag, 2. September, um 16:00 Uhr, in den Innenhof des Gebäudes Friedrichstraße 31/33 ein.
Allein von der Deportation am 1. September 1942 waren 370 Menschen betroffen. Fast 900 Wiesbadener Jüdinnen und Juden sind bis zum Frühjahr 1945 in die Todeslager der NS-Rassisten verschleppt worden, wo der Völkermord geradezu fabrikmäßig organisiert durchgeführt wurde. Nicht wenige Deportierte sind aber bereits auf dem Weg umgekommen. In ganz Europa sind an die sechs Millionen Menschen als Opfer der Shoah zu beklagen.
1.500 Menschen, die in Wiesbaden – manche zeitweilig - beheimatet waren, sind diesem Menschheitsverbrechen zum Opfer gefallen. An sie wird in Wiesbaden dauerhaft mit der Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden auf dem Michelsberg, mit dem Gedenkraum im Rathaus sowie mit dem Deportationsmahnmal Schlachthoframpe erinnert.
Bei der Gedenkveranstaltung am Sonntag, 2. September, zu der alle Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, werden Moritz Neumann vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Dr. Jacob Gutmark von der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden, Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel sowie Dr. Brigitte Streich und Dr. Axel Ulrich vom Stadtarchiv kurze Ansprachen halten.
Jugendliche werden eine Lesung präsentieren, deren Grundlage Briefe und Erinnerungen Deportierter sind. Im Rahmen der Veranstaltung wird die Jüdische Gemeinde die bislang dort aufbewahrte Gestapo-Kartei dem Wiesbadener Stadtarchiv zur dauerhaften Aufbewahrung übergeben. Außerdem wird Dorothee Lottmann-Kaeseler eine authentische Fotoserie zur Deportation vom 1. September erläutern.
Als Holocaust oder Schoah (das Unheil oder die Katastrophe) wird der Völkermord an mindestens 5,6 bis 6,3 Millionen Menschen bezeichnet, die das nationalsozialistische Deutschland als „Juden“ definierte. Er gründete auf dem vom NS-Regime propagierten Antisemitismus, zielte auf die vollständige Vernichtung der europäischen Juden und wurde ab 1941 systematisch, ab 1942 auch mit industriellen Methoden durchgeführt. Quelle: Wikipedia
Symbolfoto