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Da hat man den Verantwortlichen mit ihrem rund 30 köpfigen Team der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden eine echte Herkulesaufgabe gestellt. Da staunten die verbliebenen 50 Senioren, die noch in der Anlage wohnen, nicht schlecht, was in den letzten vier Wochen in den unbewohnten Gebäuden des Simeonhauses los war. In die vor etwa 25 Jahren letztmals renovierten Gebäude wurden die Brandschutztüren erneuert und ein vollständiges Brandmeldesystem installiert, Wasserleitungen und neue Sanitärelement verlegt. „Es war ein logistisches Meisterwerk, wie die zahlreichen Gewerke hier Hand in Hand gearbeitet haben“, sagt Roland Stöcklein, zwischen 60 und 70 Leute waren hier jeden Tag auf der Baustelle und die Koordination glich einem „Handwerker-Ballett“, so Stöcklein weiter. „Ich bin wirklich stolz darauf, dass die SEG das in diesen vier Wochen gestemmt hat. Wir sind ein kleines Team und waren auch ohne diesen Job nicht ohne Beschäftigung“, stellte Stöcklein fest.
Das Simeonhaus, ist eine ehemalige Alteneinrichtung, welche von der städtischen Wohnbaugesellschaft GWW erworben wurde. Die leer stehenden Gebäude sollen perspektivisch zur Unterkunft für circa 500 Flüchtlinge genutzt werden, die Wiesbaden fest vom Land zugewiesen werden, also bereits einen Asylantrag gestellt haben. Da die entsprechenden Zuweisungszahlen nicht signifikant gesteigert werden, kann das Gebäude interimsmäßig als Notunterkunft genutzt werden.
Neben den handwerklichen Arbeiten, war es nötig für die Möblierung der Räume zu sorgen. Die Mitarbeiter schwärmten aus um schnell und günstig 250 Tische und 750 Stühle zu beschaffen. Dabei mussten sie feststellen, dass die Einrichtungsunternehmen der Umgebung bereits auf die erhöhte Nachfrage reagiert und die Preise für beliebte Artikel heraufgesetzt haben. Aufgrund der großen Bestellmenge konnten jedoch günstige Preise erzielt werden.
Ein Möbelhaus aus der Region reagierte anders und spendete zahlreiche Kleinmöbel für die neue Unterkunft. Die nahegelegene Polizeischule erwartet in den kommenden Wochen neue Möbel und wird guterhaltenen Teile des alten Mobiliars ebenfalls an das Simeonhaus spenden.
Die Ausstattung der Räume ist zweckmäßig, neben Betten, einem Tisch und Stühlen sowie einem Schrank (der noch aus den Zeiten der Alteneinrichtung stammt), erhält jedes Zimmer einen Kühlschrank. Jeweils zwei Zimmer sind mit einer eigenen Toilette mit Handwaschbecken verbunden. Alle Räume wurden in hellen, freundlichen Farben gestrichen und sind bis auf wenige Details bezugsfertig. Darüber hinaus verfügt jedes Haus über Gemeinschaftsräume die auch für Aktivitäten wie Sprachunterricht oder ähnliches genutzt werden können. Nach der vollständigen Fertigstellung von allen Gebäuden können etwas über 700 Menschen im Simeonhaus untergebracht werden. Pro Haus sind das circa 250 Personen.
Als erstes werden die Flüchtlinge aus der Sport- und Kulturhalle in Breckenheim nach Dotzheim ziehen. Dies wird im Laufe der Woche der Fall sein. Im Simeonhaus werden sie weiter von den Helfern des Deutschen Roten Kreuz Wiesbaden und auch den Maltesern betreut. Im Drei-Schicht-System werden jeweils sechs Helfer vor Ort sein - darunter anderem ein Koordinator, drei Betreuer und zwei medizinische geschulte Personen. Die Flüchtlinge aus Nordenstadt werden voraussichtlich in der kommenden Woche ihr neues Quartier beziehen. Die Betreuung werden wie bereits in der Taunushalle die Helfern von der Johanniter-Unfall-Hilfe übernehmen.
„Nach wie vor brauchen wir Dolmetscher, Deutschlehrer (auch Laien), Helfer allgemein, gerne auch mit ausgebildeten medizinischen Kenntnissen“ sagt Marcus Lanzinger, Assistent der Geschäftsleitung des DRK. „Selbstverständlich sind auch Geldspenden willkommen. Auch Kleidung wird weiterhin benötigt“, so Lanzinger weiter. Sachspenden können in der Kleiderkammer des DRK, Flachstraße 6, die von Öffnungszeiten und Lagermöglichkeiten her eine passende Infrastruktur und komfortable Betreuung gewährleistet - Spendenannahme ist rund um die Uhr -
abgegeben werden. Die Kollegin von den Maltesern Karolina Kasprzik bekräftigt die Aussagen.
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