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Der große Fastnachtssonntagszug in Wiesbaden erfreut sich seit 1951 beliebter Tradition. In diesem Jahr spielte das Wetter besonders gut mit. Bei Sonnenschein und Temperaturen um 6 Grad verfolgten 400.000 Närrinnen und Narren den rund 210 Zugnummern starken Lindwurm. Besonders voll war es an der Wilhelmstraße.
Das diesjährige Motto lautet: „Wiesbaden - die närrische Hochburg unter den Nicht-Hochburgen!“. Angeführt vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Fränkisch-Crumbach, setzte sich der Lindwurm wie gewohnt um 13:11 Uhr in Richtung Innenstadt über die Rheinstraße, die Wilhelmstraße und zum Wiesbadener Rathaus auf die über 4,5 Kilometer lange Strecke in Bewegung. Der Kostheimer Carneval-Verein (KCV) war erstmals mit von der Partie.
Rund 5.500 Zugteilnehmer aus gut 65 Vereinen sowie etwa 35 Musikgruppen beteiligten sich am Sonntagsumzug in Wiesbaden. Circa 55 Fahrzeuge, vom Komiteewagen bis zum Marketenderwagen, rund 40 Pferde, sowie 7 Kutschen waren ebenfalls dabei.
Viel Konfetti, Kistenweise Süßigkeiten, Brezel, Apfelwein, Pfläumchen und viele kleine Dinge wie Bälle wurden von den Zugteilnehmern in die Menge geworfen. Die Kinder sammelten eifrig ihre Beute ein.
Unter den schön geschmückten Komiteewagen der zahlreichen Carnevalsvereine waren in diesem Jahr auch wieder Motivwagen der Dacho dabei. Der Wagen mit der Zugnummer 29 zog das Medieninteresse im Vorfeld auf sich.
Zum Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo im Januar hatte die Dacho mit ihrem künstlerischen Leiter Guntram Eisenmann einen Motivwagen entworfen. Ein Jeck stitzt auf einer Bleichstiftkanone und reißt die Hände hoch: "Stärker als eure Waffen! Artikel 5 Grundgesetz Unsere Meinungsfreiheit".
Kurz darauf folgte ein "politisch korrekter" Motivwagen auf der nur eine große Blume platziert war. Im vorauseilenden Gehorsam entschuldigte man sich beim "Verband radikaler Floristen" für diese "Aktion".
Auch das Thema Frauenquote wurde aufs Korn genommen: "Frauenquote 100 Prozent erfüllt". Zu sehen sind drei Männer, davon einer verkleidet als Frau.
Ein weiterer Motivwagen spielt die Situation in den Dr. Horst Schmidt Kliniken an. Ein Arzt im Mantel hält ein Schild "Ich suche Arbeit". Auf der Rückseite ein Patient mit aufgeschlitztem Bauch und hält ein Zettel "Leitfaden: Wie operiere ich mich selbst?".
Auch das ehemalige R+V Hochhaus am Kureck wurde thematisiert. Es sollte am besten in die Luft gesprengt werden.
Zum Abschluss des Zugs wurde am Schlossplatz vor dem Rathaus weiter ausgelassen gefeiert. Die Liveband Pop Alpin aus Donaueschingen sorgte mit Ihrer Musik für gute Stimmung vor Ort. Viele verkleidete Fassenachter tanzten Polonaise, tranken Wein und ließen es sich gut gehen. Wer noch weiter feiern wollte, ging anschließend in eine Altstadt-Kneipe weiter.
Wie auch in den vergangen Jahren lief der Wiesbadener Fastnachtssonntagszug ohne größere Zwischenfälle ab. Der Rettungsdienst und die Polizei hatten dennoch alle Hände voll zu tun.
Der Rosenmontag muss keinesfalls in Mainz oder im Rheingau verbracht werden, denn auch in Wiesbaden gibt es an Rosenmontag, 16. Februar, einen Umzug und Party danach. Ab 13:11 Uhr zieht der Frauensteiner Rosenmontagszug mit dem Motto "Zirkus Molsbersch", organisiert von den Molsberjer Narr´n, vom Sportplatz Bodenwaage, Alfred-Delp-Schule, durch die Frauensteiner Straßen. Das Besondere: Der Zug zieht am Haupttreffpunkt, der katholischen Kirche, zwei Mal vorbei. Nach dem Zug wird in zahlreichen Wein- und Gasthäusern weiter gefeiert.
>>> Bilder vom Umzug und den anschließenden Feierlichkeiten, sowie ein Video folgt in Kürze <<<
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